mit einem anders geschriebenen und benannten Ton oder Akkord den gleichen Klang habend
Kollokationen:
als Adjektivattribut: enharmonische Umdeutung
Beispiele:
Natürlich gibt es auch noch weitere Dur‑Tonarten, zu jedem der zwölf
Halbtöne gibt es eine eigene Dur‑Tonart (lässt man Tonarten wie His‑Dur oder
Fes‑Dur einmal weg, die sich enharmonisch auch als
C‑Dur oder E‑Dur auffassen lassen). [Pianobeat, 08.11.2015, aufgerufen am 14.09.2018]
[…] Modulationen durch viele
Tonarten, harmonische Vorwegnahmen und enharmonische
Umdeutungen machen die Fantasie g‑Moll von Johann Sebastian Bach zu einer
seiner interessantesten und kühnsten harmonischen Schöpfung. [Aachener Zeitung, 05.07.2016]
Die Musik zögert die sehnlichst erwartete Auflösung in die Tonika
hinaus, bildet harmonische Rückungen, deutet
enharmonisch um, alteriert und moduliert mit
Hilfe einer dissonanz‑ und vorhaltsreichen Harmonik. [Neue Zürcher Zeitung, 13.08.2010]
Manche Motive, viele Ideen der Instrumentation und noch mehr das
musikalisch‑syntaktische Denken selber stammen von dem bayerischen Genie
[Richard Strauss], sei es die Vorliebe für
terzverwandte Harmonik und enharmonisch geprägte
Modulationen. [Süddeutsche Zeitung, 24.06.2010]
In der Rezension von Elliott Carters Oper »What Next?«
[…] wurde bei der
Beschreibung von Details der Komposition das Wort
»enharmonisch« versehentlich durch »unharmonisch«
ausgetauscht. [Berliner Zeitung, 20.09.1999]
●
Phrasem:
⟨enharmonische Verwechslung
(= Umdeutung eines einzelnen klanglich gleichbleibenden Tons oder Akkords, der durch seine geänderte Schreibweise (und Benennung) einen neuen harmonischen Bezug herbeiführt)⟩
Beispiele:
Vor allem durch die sogenannte
enharmonische Verwechslung – gleiche Töne
haben verschiedene Bezeichnungen, gis ist gleich as – kennzeichnet
[der Komponist] von Einem die
Ambivalenzen, die in den [von ihm in der Musik dargestellten] Charakteren selber wie in deren
Beziehungen zueinander bestehen. [Die Zeit, 23.05.1980, Nr. 22]
Wer Noten lesen gelernt hat, weiß, was eine
enharmonische Verwechslung ist: wenn, populär
gesprochen, derselbe Ton einen anderen Namen bekommt. [Die Zeit, 29.03.1963, Nr. 13]
Sängerin Maria Günter gibt zu, dass die anspruchsvolle Melodik
und Harmonik mit enharmonischen Verwechslungen
(Umdeutungen von Tönen) jeden Einzelnen [im Chor] stimmlich und interpretatorisch
fordere. [Südkurier, 26.02.2015]
Die Komposition, die ohnehin schon zu harmonisch weit auseinander
liegenden tonalen Zentren führt, reichert er durch weitere, noch viel
komplexere Harmonien an. Aber trotz all der alterierten Akkorde und
enharmonischen Verwechslungen erreicht Jim
Hall doch fast immer sein wichtigstes Ziel: melodische
Klarheit. [Süddeutsche Zeitung, 12.12.2013]
Neunzig Minuten später wissen die Sänger [in diesem Chorprojekt], wie mit einer
enharmonischen Verwechslung umzugehen ist
(»Singen sie einfach auf dem gleichen Ton weiter.«) […][.] [Rhein-Zeitung, 16.10.2000]