springen
Vb.
‘durch einen Sprung vom Boden weg-, in die Höhe schnellen, bersten’.
Das bis auf das
Got. gemeingerm. bezeugte,
stark flektierende Verb
ahd.
springan
(8. Jh.),
mhd.
springen
‘springen, tanzen, eilend gehen, laufen, hervorquellen, wallen, wachsen’,
asächs.
springan,
mnd.
springen,
mnl.
springhen,
nl.
springen,
afries.
springa,
aengl.
springan,
engl.
to spring,
anord.
springa,
auch
‘bersten’,
schwed.
springa
(
germ.
*sprengan)
läßt sich im Sinne von
‘hastig auffahren, hervorbrechen’
mit nichtnasaliertem
aind.
spṛhayati
‘eifert, verlangt eifrig’,
griech.
spérchesthai
(
σπέρχεσθαι)
‘einherstürmen, sich drängen, aufgebracht, leidenschaftlich bewegt sein’
vergleichen,
so daß Anschluß an
ie.
*sperg̑h-,
*spreg̑h-,
nasaliert
*spreng̑h-
‘sich hastig bewegen, eilen, springen’,
eine Erweiterung der unter
Sporn
(s. d.)
angeführten Wurzel
ie.
*sp(h)er(ə)-
‘zucken, zappeln, schnellen’,
möglich ist.
–
bespringen
Vb.
‘(von Rindern, Pferden u. ä.) auf ein weibliches Tier zur Begattung steigen’
(18. Jh.),
mhd.
bespringen
‘benetzen’.
beispringen
Vb.
‘helfen, beistehen’
(15. Jh.).
entspringen
Vb.
‘entlaufen, hervorspringen’,
ahd.
intspringan
(8. Jh.),
mhd.
entspringen
‘wegspringen, entrinnen, hervorsprudeln, erwachen’.
überspringen
Vb.
‘springend über etw. hinwegsetzen, überholen, übergehen, unbeachtet lassen, auslassen’,
ahd.
ubarspringan
(um 1000),
mhd.
überspringen.
vorspringen
Vb.
‘nach vorn springen, weit herausragen (aus einem zurückliegenden Ganzen)’,
ahd.
furispringan
(10. Jh.),
mhd.
vorspringen
‘vor(aus)springen, anspringen, übertreffen’;
Vorsprung
m.
‘schnelle Bewegung nach vorn, räumlicher und zeitlicher Gewinn in Vorwärtsbewegung und Entwicklung gegenüber anderen, vorragender Teil an Bauwerken, Felsen’,
mhd.
vorsprunc.
Springer
m.
‘wer springt’,
mhd.
springer,
auch
‘Tänzer, Gaukler’;
Bezeichnung einer als Pferd dargestellten Schachfigur
(17. Jh.).
Springbrunnen
m.
‘sprudelnde Quelle’,
dann besonders
‘Fontäne’
(17. Jh.).
Springflut
f.
‘große Meeresflut’
(16. Jh.).
Springinsfeld
m.
‘junger, leichtfüßiger und unbekümmerter Mensch’
(17. Jh.),
nd.
ein springe ynt velt
(16. Jh.),
eigentlich
springe in das Feld,
imperativischer Satzname,
anfänglich Bezeichnung für Soldaten und Landsknechte
(
Grimmelshausen).