erhöhen
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨jmd. erhöht etw.⟩ in Bezug auf die räumliche Ausdehnung: höher machen
- 2. ⟨jmd. erhöht etw., sich⟩ vergrößern, verstärken, steigern
- 3. [gehoben] ⟨jmd. erhöht etw., jmdn., sich⟩ auf eine höhere Stufe bringen, in seinem Rang heben
- 4. [Musik] ⟨jmd. erhöht etw.⟩ mit einem Kreuz versehen und dadurch einen Halbton höher setzen
eWDG und ZDL
Bedeutungen
1.
⟨jmd. erhöht etw.⟩in Bezug auf die räumliche Ausdehnung höher machen
Beispiele:
einen Damm, den Weg erhöhenWDG
die Absätze beim Schuster erhöhen lassenWDG
die erhöhten Ränder des Weges, der KurveWDG
Der getrennte Fuß‑ und Radweg[…] hat künftig Vorfahrt. Dazu werden
entsprechende Schilder aufgebaut sowie weitere Elemente, die die Regelung
deutlich machen sollen: Die Fahrbahn wird erhöht,
dazu kommen Farbmarkierungen und farbige Pflasterflächen. [Badische Zeitung, 17.09.2022]
Das bestehende Gebäude wurde um ein drittes Stockwerk
erhöht. [Südkurier, 23.07.2022]
2.
⟨jmd. erhöht etw., sich⟩vergrößern, verstärken, steigern
Beispiele:
die Vorsicht, seine Wachsamkeit erhöhenWDG
das erhöht unseren VerdachtWDG
die Unruhe, Spannung (im Theater) erhöhte sich von Szene zu SzeneWDG
die erfreuliche Mitteilung erhöhte unsere StimmungWDG
der Lebensstandard wird sich weiter erhöhenWDG
jmds. Ansehen in der Öffentlichkeit, unsere Sicherheit erhöht sichWDG
Nach einer guten Phase Mitte der ersten Halbzeit mit Chancen im Minutentakt erhöhte [die Tordifferenz] schliesslich Gina S[…] mit einem Doppelpack innerhalb von fünf Minuten auf 0:3. [Bote der Urschweiz, 12.09.2023]
Wenn es uns lange gelingt, einen Gegentreffer zu verhindern, müssen
die Gäste das Risiko erhöhen. [Münchner Merkur, 17.09.2022]
Viele
Autofahrer werden […] jedes Jahr aufs Neue von den
schlechten Sichtbedingungen überrascht, die mehr oder weniger plötzlich
auftretender Nebel verursacht. Daher gilt es in dieser
Jahreszeit
[im Herbst], besonders vorausschauend
unterwegs zu sein. Registriert man aus der Ferne trüben Dunst, kann man
rechtzeitig das Abblendlicht einschalten, das Tempo drosseln und den Abstand
zum Vordermann erhöhen. [Rhein-Zeitung, 03.09.2022]
●
von einer Menge, Anzahl höher machen, zahlreicher werden
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: etw. deutlich, drastisch, kräftig, massiv erhöhen
mit Akkusativobjekt: den Leitzins, die Zinsen, Steuern, Löhne, die Miete, das Kindergeld erhöhen
hat Präpositionalgruppe/-objekt: etw. um [fünf] Prozent, [zehn] Euro erhöhen
Beispiele:
wir müssen den Umsatz, die Arbeitsproduktivität, Leistung, Erträge (wesentlich) erhöhenWDG
die Zeitung erhöht ihre AuflageWDG
die Unfallziffern haben sich leider erhöhtWDG
die Zahl der Opfer hat sich auf 48 erhöhtWDG
die Geschwindigkeit, eine Umlaufzahl erhöhenWDG
Anfang September hat
[…] die Europäische Zentralbank
[…]
die Leitzinsen um 0,75 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent
erhöht. [Neue Zürcher Zeitung, 17.09.2022]
Um Familien zu unterstützen, hat die Bundesregierung in ihrem
dritten Entlastungspaket unter anderem beschlossen, das Kindergeld für
die ersten beiden Kinder um 18 Euro zu erhöhen. [Leipziger Volkszeitung, 15.09.2022]
3.
gehoben ⟨jmd. erhöht etw., jmdn., sich⟩auf eine höhere Stufe bringen, in seinem Rang hebenWDG
Beispiele:
biblischwer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werdenWDG
Der Text zu »Forms in Japan«
[…] schmeckt
»Baumseelen« und »ungeweinten Tränen« nach; verdoppelt den Rahm, den
[Autor Michael] Kenna schon dick aufträgt. Es
ist eine ebenso unbeabsichtigte wie unangenehme Nebenwirkung, dass so ein
ganzes Land zum mystischen Wesen erhöht wird, das
gemeine Menschen nicht aushält. [Die Welt, 17.10.2015]
»Die Vögel« haben indes Qualität, die Qualität eines Musiktheaters,
bei welchem die Musik in der Lage ist, die Wirkung der dramatischen Vorgänge
nicht nur zu erhöhen, sondern zu überhöhen. [Neue Zürcher Zeitung, 05.03.1997]
4.
Musik ⟨jmd. erhöht etw. [eine Note]⟩mit einem Kreuz versehen und dadurch einen Halbton höher setzenWDG
Beispiele:
D zu Dis erhöhenWDG
»Die Kreuze im Leben des Menschen sind wie die Kreuze in der Musik:
Sie erhöhen.« Für diejenigen, die sich nicht mit
Noten in der Musik auskennen: Jede Note bezeichnet einen bestimmten Ton in
einer bestimmten Höhe; wenn aber vor einer Note ein sogenanntes Kreuz
geschrieben steht, bedeutet das für die Musizierenden, dass sie an dieser
Stelle einen etwas höheren Ton spielen sollen als sonst. [Saarbrücker Zeitung, 07.10.2020]
Durch Halbtonklappen an der oberen Aufhängung der Saiten können die
Saiten während des Spiels um einen Halbton erhöht
werden. [Allgemeine Zeitung, 19.02.2018]
letzte Änderung:
Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
hoch · Hoch · Höhe · Anhöhe · Hoheit · höchstens · erhöhen · Hochachtung · hochachtungsvoll · hochdeutsch · hochherzig · Hochmeister · Hochmut · hochmütig · hochnäsig · Hochofen · Hochschule · Hochstapler · hochtrabend · Hochwasser · Hochwild
hoch Adj. ‘aus einer Ebene herausragend, weit nach oben reichend’, übertragen ‘nach Wert, Maß, Rang, Bedeutung hervorragend, über den Durchschnitt hinausgehend’, ahd. hōh (8. Jh.), mhd. hōch, hō, asächs. hōh, mnd. hō(ch), mnl. hō, hooch, nl. hoog, aengl. hēah, engl. high, anord. hār, got. hauhs, germ. *hauha- geht vielleicht wie Hügel (s. d.) und aind. kucaḥ ‘weibliche Brust’, kucáti ‘zieht sich zusammen, krümmt sich’, lit. kaūkas ‘Beule’, kaũkaras ‘Hügel’, russ. kúča (куча) ‘Haufen, Heuschober’ auf die Gutturalerweiterung ie. *keuk-, *kūk- der Wurzel ie. *keu-, *keu̯ə- ‘biegen, Wölbung, Höhlung’ zurück (wozu auch Hocke1, Hobel, Haufen, hüpfen, Haube, s. d.), so daß hoch ursprünglich als ‘(hervor-, empor)gewölbt’ zu verstehen ist. – Hoch n. ‘Höhe, Größe’ (17. Jh.); in der Meteorologie (20. Jh.) Kurzform für Hochdruckgebiet (um 1900). Höhe f. ‘Ausdehnung, Ausmaß in vertikaler Richtung, Dimension, Spitze, Gipfel’, mit vielfältigem übertragenem Gebrauch, ahd. hōhī (8. Jh.), mhd. hœhe, hōhe, asächs. hōhi, got. hauhei. Anhöhe f. ‘Hügel, ansteigendes Gelände’ (17. Jh.). Hoheit f. ‘Erhabenheit, hohe Würde, Herrschaftsbefugnis (über ein bestimmtes Gebiet)’, auch Anrede für einen hohen fürstlichen Würdenträger, mhd. hōchheit, hōcheit. höchstens Adv. ‘maximal, im äußersten Falle’ (16. Jh.), dann auch ‘im günstigsten Falle, bestenfalls’, gebildet zum Superlativ höchst. erhöhen Vb. ‘in eine höhere Position bringen, (an)heben, verherrlichen’, ahd. irhōhen (9. Jh.), mhd. erhœhen; vgl. gleichbed. ahd. hōhen (8. Jh.), mhd. hōhen, hœhen. Hochachtung f. ‘Wertschätzung, Respekt’ (16. Jh.); hochachtungsvoll Adj. ‘respektvoll, von Wertschätzung erfüllt’, besonders als Schlußfloskel bei förmlichen Briefen (19. Jh.). hochdeutsch Adj. Bezeichnung des (vor allem durch die 2. Lautverschiebung gekennzeichneten) Sprachstandes des Mittel- und Oberdeutschen (2. Hälfte 15. Jh.), dann auch im Sinne von ‘nicht mundartlich, der Norm der Literatursprache entsprechend’; ausgehend wohl von der meist gebirgigen Beschaffenheit der mittel- und oberdeutschen Landschaften (s. das Gegenwort niederdeutsch und vgl. die Bezeichnung Niederlande). hochherzig Adj. ‘großmütig, von edler, selbstloser Gesinnung’ (17. Jh.), vgl. aengl. hēahheort, got. hauhhaírts ‘hochmütig, überheblich’. Hochmeister m. ‘Oberster eines geistlichen Ritterordens’, mhd. hōchmeister, hōmeister, dann auch ‘Vorsteher der gesamten Judenschaft im Reich, hoher Gelehrter’. Hochmut m. ‘übersteigertes Selbstgefühl, Überheblichkeit’, ahd. hōhmuot (11. Jh.), mhd. hōchmuot, auch im Sinne von ‘hohe, edle Gesinnung, Hochstimmung, Freude’; hochmütig Adj. ‘überheblich, übertrieben stolz’, ahd. hōhmuotīg (um 1000), mhd. hōchmüetic. hochnäsig Adj. ‘anmaßend, eingebildet’ (18. Jh.); vgl. die Redensart die Nase hoch tragen (18. Jh.). Hochofen m. hoher Schachtofen zur Ausschmelzung des Roheisens aus dem Erz, zunächst Hoherofen (18. Jh.), Hohofen (19. Jh.). Hochschule f. Bildungsstätte, in der die Qualifikation für akademische Berufe vermittelt wird, ‘Universität’ (15. Jh.), daneben zunächst auch Hohe Schule, Hoheschule. Hochstapler m. ‘seriös und vornehm auftretender Betrüger’ (18. Jh.), zu rotw. Stappler, Stabeler, Stabuler ‘Bettler’ (15. Jh.), vgl. rotw. stappeln, stapeln, stabeln ‘bettelnd umherziehen’, nhd. (literatursprachlich und landschaftlich) stapeln ‘hochbeinig, gespreizt gehen, betteln gehen’. hochtrabend Part.adj. ‘von oben herab, überheblich’ (vgl. auf dem hohen Roß sitzen), mhd. hōchtrabende. Hochwasser n. ‘höchster Wasserstand innerhalb der Gezeiten, Überschwemmung(sgefahr)’ (19. Jh.), vorher hoch Wasser (16. Jh.). Hochwild n. ‘wertvollste Wildkategorie’, z. B. Rotwild, Schalenwild, edles Federwild (16. Jh.), hoewilt (15. Jh.), entsprechend der Einteilung in hohe, (mittlere,) niedere Jagd.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
aufbessern ·
erhöhen ·
steigern
aufzählen ·
erhöhen ·
hochzählen ·
inkrementieren
erhöhen ·
potenzieren ·
steigern
Assoziationen |
|
Assoziationen |
|
Schub verleihen ·
anheizen ·
erhöhen ·
hinauftreiben ·
hochtreiben ·
in die Höhe treiben ·
steigern ●
explodieren lassen (Kosten, Preise) übertreibend, variabel ·
(nach oben) pushen ugs., Jargon ·
hochjagen ugs. ·
hochjubeln ugs., salopp ·
nach oben jagen ugs.
Assoziationen |
Typische Verbindungen zu ›erhöhen‹ (berechnet)
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