erlegen
GrammatikVerb
Aussprache
Worttrennung er-le-gen
Wortbildung
mit ›erlegen‹ als Erstglied:
Erlegung
·
mit ›erlegen‹ als Letztglied:
auferlegen
Bedeutungsübersicht
- I. [gehoben] Wild durch einen Schuss töten
- II. [veraltet, süddeutsch, österreichisch, schweizerisch] einen Geldbetrag für einen bestimmten Zweck entrichten
eWDG
Bedeutungen
I.
gehoben Wild durch einen Schuss töten
Beispiele:
einen Rehbock erlegen
er erlegte den Tiger mit einem Blattschuss
die Felle der erlegten Hasen
II.
veraltet, süddeutsch, österreichisch, schweizerisch einen Geldbetrag für einen bestimmten Zweck entrichten
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
legen · ablegen · Ableger · anlegen · Anlage · auflegen · aufgelegt · Auflage · auslegen · Auslage · beilegen · Beilager · Beilage · einlegen · Einlage · erlegen · niederlegen · Niederlage · überlegen1 · Überlegung · überlegen2 · unterlegen · Unterlage
legen Vb. ‘zum Liegen bringen’. Das gemeingerm. bezeugte Verb ahd. leg(g)en (8. Jh.), mhd. legen (auch lecken, leggen), asächs. leggian, mnd. leggen, mnl. legghen, lēghen, nl. leggen, aengl. lecgan, engl. to lay, anord. leggja, schwed. lägga, got. lagjan ist Kausativum im Sinne von ‘liegen machen’ zu dem unter liegen (s. d.) dargestellten starken Verb wie russ.-kslaw. ložiti sja, russ. ložít’sja (ложиться) ‘sich legen’ zu aslaw. ležati, russ. ležát’ (лежать) ‘liegen’. – ablegen Vb. ‘von sich tun, (Kleidung) ausziehen bzw. nicht mehr tragen, abladen, deponieren, vollziehen, leisten’, mhd. abelegen ‘(Kleidung) ausziehen, abladen, abgelten, auszahlen, außer Kraft setzen, Abbruch tun’; Ableger m. ‘junger Pflanzentrieb’ (18. Jh.), frühnhd. ‘Auf- und Ablader’ (15. Jh.). anlegen Vb. ‘an etw. legen, ankleiden, zielen, auf etw. abzielen, bezwecken, anzetteln, entwerfen, gestalten, bewirken, nutz- und gewinnbringend verwenden’, ahd. analeg(g)en ‘an-, auflegen, hineinschicken’ (8. Jh.), mhd. anelegen ‘ankleiden, anzetteln, vorbereiten, veranschlagen, auferlegen, auf Zinsen anlegen’; Anlage f. ‘Hinzu-, Beigefügtes, nutzen- und gewinnbringende Verwendung, Begabung, Neigung, das Gestaltete (Grünfläche, Baugestaltung)’, mhd. anlāge ‘Anliegen, Bitte, Hinterhalt’. auflegen Vb. ‘auf etw. legen, aufbürden, anordnen, (von Büchern) drucken und herausbringen’, ahd. ūfleg(g)en (um 1000), mhd. ūflegen ‘auf-, auslegen, aufstellen, zeigen, ausdenken, ersinnen, erschaffen, anordnen, bestimmen, veranstalten, stiften’; aufgelegt Part.adj. ‘geneigt, gestimmt zu etw., gelaunt’ (18. Jh.); Auflage f. ‘das Auferlegte, zu Leistende, Anweisung, Gebot, Beschwerde, Beschuldigung’ (16. Jh.), ‘Auferlegung, das Aufgelegte auf eine Unterlage, Anzahl der auf einmal gedruckten und verlegten Exemplare eines Druckes’ (17. Jh.). auslegen Vb. ‘ausbreiten, zur Schau stellen, mit einem Belag versehen, Geld vorschießen, deuten, interpretieren’, mhd. ūʒlegen ‘zum Verkauf anbieten, besetzen, verbrämen, ausrüsten, erfüllen, schmücken, darlegen, bestimmen, verabreden, deuten, erklären’; Auslage f. ‘Kosten, verauslagtes Geld, zur Ansicht ausgebreitete Ware, das Auslegen, zur Ansicht Bereitlegen’ (16. Jh.). beilegen Vb. ‘danebenlegen, hinzufügen, mitschicken, beseitigen, (Streit) schlichten’, ahd. bileg(g)en ‘be-, hinlegen, legend bedecken’ (8. Jh.), mhd. bīlegen ‘(sich) dazulegen (zum Beilager)’; Beilager n. ‘Eheschließung, Beischlaf’, mhd. bīleger, frühnhd. bī-, beilager (Ende 14. Jh.); Beilage f. ‘das Beigefügte’ (vielfach kanzleisprachlich von Schriften, Listen), ‘Zukost’, älter auch ‘anvertrautes Gut’ und ‘Beilager’ (15. Jh.). einlegen Vb. ‘hineinlegen, konservieren, mit einer Einlage verzieren, einzahlen’, mhd. īnlegen ‘ein-, hineinlegen, gegen jmdn. eine Klage vorbringen’; Einlage f. ‘das Hineingelegte, Versteifung (bei Kleidern), angelegtes oder eingezahltes Geld, Spargeld’ (16. Jh., bereits früh im Bankwesen). erlegen Vb. ‘(Wild) töten, (durch Tötung) niederlegen’, auch ‘einen Geldbetrag entrichten’, ahd. irleg(g)en ‘auferlegen, entgegensetzen, bestimmen’ (8. Jh.), mhd. erlegen ‘niederlegen, aus-, ein-, belegen, schlichten’. niederlegen Vb. ‘etw., sich hinlegen, ein Amt aufgeben’, ahd. nidarleg(g)en ‘hinwerfen, -legen, -stellen’ (9. Jh.), mhd. niderlegen ‘niederlegen, besiegen, beseitigen, abstellen, in Beschlag nehmen’; Niederlage f. ‘das Besiegtwerden, Unterlegensein, Warenlager, Großhandelszweigstelle’, mhd. niderlāge ‘das Niederlegen, -sinken, Sichniederlassen, Aufenthalt, Ruhe, Verlust, Schaden, das Niedermetzeln’. überlegen1 Vb. ‘überdecken, nachdenken, bedenken, erwägen’, ahd. ubarleg(g)en ‘vorwerfen, vorhalten’ (um 1000), mhd. überlegen ‘überziehen, bedecken, belegen mit, über-, zu-, zusammenrechnen’; Überlegung f. ‘Erwägung, das Bedenken’ (18. Jh.). überlegen2 Vb. ‘über etw. legen, ein Tuch umnehmen, ein Kind strafen’ (18. Jh.). unterlegen Vb. ‘als Unterlage darunterschieben, zuschreiben’, ahd. untarleg(g)en ‘stützen, unterstellen’ (8. Jh.), mhd. underlegen; Unterlage f. ‘Fundament, Grundlage, das Untergelegte, (beweisendes) Schriftstück, Beweisstück’, mhd. underlāge ‘Unterwerfung’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(seinen Verletzungen) erlegen ·
gestorben ·
nicht mehr sein ·
nicht mehr unter den Lebenden ·
nicht mehr unter uns (weilen) ·
seligen Angedenkens (nachgestellt) ·
seligen Gedenkens (nachgestellt) ·
tot ·
verschieden ·
verstorben ●
(nur) mit den Füßen zuerst fig. ·
hat uns verlassen verhüllend, fig. ·
selig (nachgestellt) veraltet ·
tot und begraben Verstärkung ·
von uns gegangen verhüllend, fig. ·
(jemand) hat es hinter sich derb ·
abgenippelt derb ·
aus dem Leben geschieden geh., verhüllend, floskelhaft ·
dahingegangen geh., verhüllend, fig. ·
dahingeschieden geh., verhüllend, fig. ·
draufgegangen (bei) ugs. ·
draußen geblieben fachspr., militärisch, Jargon ·
es ist aus (mit jemandem) ugs. ·
gefallen fachspr., militärisch, Jargon ·
gehimmelt ugs. ·
unterm Torf ugs., salopp, fig. ·
verblichen geh. ·
weg vom Fenster ugs., fig.
Assoziationen |
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(Tier mit Schusswaffe) töten ·
(ein Wildtier) schießen ·
abschießen ·
erjagen ·
niederstrecken ·
zur Strecke bringen (Jagd) ●
abknallen ugs., abwertend ·
aus dem Bestand (heraus)nehmen fachspr., Amtsdeutsch ·
entnehmen fachspr., Amtsdeutsch, Jargon ·
erlegen (Jagd) geh.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
Typische Verbindungen zu ›erlegen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›erlegen‹.
Verwendungsbeispiele für ›erlegen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Der Bär ist noch nicht erlegt, aber er nähert sich dem Rohr.
[Die Zeit, 03.09.1998, Nr. 37]
Im vergangenen Jahr waren die 27 freigegebenen Tiere binnen weniger Stunden erlegt.
[Die Zeit, 09.01.2012, Nr. 02]
Jedoch hätten diese seit elf Jahren kein einziges Tier mehr erlegt.
[Die Zeit, 22.09.2005, Nr. 39]
Der letzte Bär ist 1820, der letzte Wolf 1888 erlegt worden.
[Die Zeit, 17.04.1981, Nr. 17]
Dann hat er ein Stück Wild erlegt und hieher gebracht.
[Bauer, Josef Martin: So weit die Füße tragen, Frankfurt a.M: Fischer 1960 [1955], S. 263]
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