ermahnen
eWDG
Bedeutung
jmdn. durch eindringliches Zureden auffordern, etw. zu tun, einzuhalten
Beispiele:
jmdn. geduldig, ernsthaft zum Guten, zur Mäßigung ermahnen
der Lehrer ermahnte die Kinder zur Ruhe, Ordnung, Vorsicht
er ermahnte ihn, seine Pflicht zu tun
der Vater ermahnte den Sohn, an seine Zukunft zu denken
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
mahnen · Mahnung · ermahnen
mahnen Vb. ‘auffordern, erinnern’, ahd. manōn (8. Jh.), mhd. manen ‘erinnern, auffordern, antreiben’, asächs. manon, mnd. mnl. mānen, nl. manen, afries. monia, mania, aengl. (ge)monian (westgerm. *manōn). Verwandt mit dem Präteritopräsens got. anord. man ‘erinnere’, asächs. man ‘glaube’, aengl. man ‘gedenke’ (germ. *man ‘meinen, sich erinnern’) sowie mit aind. mányatē ‘denkt’, griech. mimnḗskein (μιμνῆσκειν) ‘(sich) erinnern’, má͞inesthai (μαίνεσθαι) ‘rasen, wüten, von Sinnen, verzückt sein’, manía (μανία) ‘Raserei, Wahnsinn’ (s. Manie), autómatos (αὐτόματοϛ) ‘von selbst, ohne menschliches Zutun geschehend’ (s. Automat), lat. monēre ‘mahnen, erinnern, auffordern’, meminisse ‘sich erinnern’, lit. miñti ‘gedenken, sich erinnern, erwähnen’, aslaw. mьněti, russ. (älter) mnit’ (мнить) ‘meinen, halten für, glauben’. Zugrunde liegt die verbreitete Wurzel ie. *men(ə)- ‘denken, geistig erregt sein’ (wozu auch Minne und munter, s. d.). – Mahnung f. ‘Erinnerung, Aufforderung’, ahd. manunga (um 800), mhd. manunge ‘Aufforderung, Forderung vor Gericht, Geldbuße’. ermahnen Vb. ‘jmdn. erinnern, auffordern, warnen’, ahd. irmanōn (9. Jh.), mhd. ermanen.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(jemandem) die Leviten lesen ·
(jemandem) eine harte Rückmeldung geben ·
(jemandem) heimleuchten ·
ermahnen ·
rüffeln ·
rügen ·
scharf kritisieren ·
schelten ·
tadeln ·
verwarnen ·
zur Ordnung rufen ·
zurechtweisen ●
(jemandem etwas) ins Stammbuch schreiben fig. ·
(jemandem) einen Verweis erteilen Amtsdeutsch ·
ausschelten veraltet ·
(jemandem) Bescheid stoßen ugs. ·
(jemandem) aufs Dach steigen ugs., fig. ·
(jemandem) den Arsch aufreißen derb ·
(jemandem) den Kopf waschen ugs., fig. ·
(jemandem) den Marsch blasen ugs., veraltend ·
(jemandem) deutlich die Meinung sagen ugs. ·
(jemandem) die Flötentöne beibringen ugs., fig. ·
(jemandem) die Hammelbeine langziehen ugs., fig. ·
(jemandem) die Meinung geigen ugs. ·
(jemandem) die Schuhe aufpumpen ugs., fig. ·
(jemandem) eine (deutliche) Ansage machen ugs. ·
(jemandem) eine (dicke) Zigarre verpassen (möglicherweise veraltend) ugs. ·
(jemandem) eins auf den Deckel geben ugs. ·
(jemandem) zeigen, wo der Frosch die Locken hat ugs., fig. ·
(jemandem) zeigen, wo der Hammer hängt ugs., fig. ·
(jemandem) zeigen, wo es langgeht ugs., fig. ·
(jemanden) Mores lehren geh. ·
(jemanden) auf Linie bringen ugs. ·
(jemanden) auf Vordermann bringen ugs., fig. ·
(jemanden) frisch machen ugs., fig. ·
(jemanden) lang machen ugs. ·
(jemanden) zusammenfalten ugs. ·
(sich jemanden) vorknöpfen ugs. ·
abmahnen fachspr., juristisch ·
admonieren geh., veraltet ·
ausschimpfen ugs. ·
zurechtstutzen ugs., fig. ·
zusammenstauchen ugs., fig.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›ermahnen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›ermahnen‹.
Anwesende
Bundestagspräsident
EU-Kommissionspräsident
EU-Präsident
EU-Spitze
Euro-Kandidat
Genosse
Gläubige
Hundebesitzer
Konfliktpartei
Landsleute
Mäßigung
Parteifreund
Parteigenosse
Parteipräsident
Richterin
Sparsamkeit
Tarifpartei
UN-Generalsekretär
Uno-Generalsekretär
Vertragstreue
Vorderleute
Wachsamkeit
Zuhörer
Zurückhaltung
eindringlich
ernstlich
mehrmals
nachdrücklich
wiederholen
Verwendungsbeispiele für ›ermahnen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ich war froh, Eric nicht noch einmal ermahnen zu müssen.
[Schulze, Ingo: Simple Storys, Berlin: Berlin-Verl. 1998, S. 28]
Hatte sie mich nicht oft genug ermahnt, »im ganzen Satz« zu antworten?
[Brussig, Thomas: Helden wie wir, Berlin: Verl. Volk und Welt 1996 [1995], S. 126]
Gleichzeitig ermahnte auch er die Teilnehmer, sich mehr in die Politik einzubringen.
[Die Zeit, 08.05.2013 (online)]
Und er ermahnt die Kirchen, von der »Würde der Armut« zu sprechen.
[Die Zeit, 30.11.2009, Nr. 48]
Meiner ausgezeichneten Mutter ist es peinlich, in dieser Art ermahnt zu werden.
[Strittmatter, Erwin: Der Laden, Berlin: Aufbau-Verl. 1983, S. 427]
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