Ernst
m.
‘feste, standhafte Gesinnung, Strenge, Bedrohlichkeit’,
ahd.
(um 800),
asächs.
ernust,
mhd.
ern(e)st
‘Eifer, Entschlossenheit, Strenge, Kampf’,
mnd.
ērn(e)st,
ērenst,
mnl.
er(e)nst,
arenst,
nl.
ernst,
afries.
ernst,
aengl.
eornust,
eornost,
engl.
earnest
sind mit
st-Suffix
gebildete Abstrakta
(westgerm.
*ernust-)
zum Adjektiv
germ.
*arni-,
das in
got.
arniba
Adv.
‘sicher’,
anord.
ern
Adj.
‘tüchtig, energisch’
erhalten ist.
Sie bezeichnen daher eigentlich
‘was mit der Eigenschaft “sicher, entschieden” verbunden ist’,
d. h.
‘entschiedenes Auftreten, Kampfeseifer’;
vgl.
Krahe
in: PBB
71 (1949) 238
(s. auch ähnlich gebildetes
↗
Angst).
Als verwandt läßt sich außerhalb des Germ.
awest.
arənav-
‘(Wett)kampf’
vergleichen,
so daß Anschluß an die Wurzel
ie.
*er-
‘sich in Bewegung setzen, erregen’
(s.
↗
rinnen,
↗
rennen)
möglich ist.
ernst
Adj.
‘von Ernst erfüllt, nicht heiter, bedrohlich’,
mhd.
ernest,
aus dem Substantiv entstanden
nach Wendungen wie
ahd.
ist mir ernust,
nhd.
es ist mir Ernst.
ernsthaft
Adj.
‘eindringlich, gewichtig, aufrichtig’,
ahd.
ernusthaft(i)
‘tüchtig, vor Eifer glühend, fest’
(9. Jh.),
mhd.
ernesthaft
‘kampfbereit, mutig, ernst’.
ernstlich
Adj.
‘nachdrücklich, aufrichtig, bedrohlich’,
ahd.
ernustlīh
‘vor Eifer glühend, echt, aufrichtig, eindringlich’
(9. Jh.),
mhd.
ern(e)stlich
‘wohlgerüstet, streitbar, wahrhaft’.