staunen
Vb.
‘verwundert sein’,
im 18. Jh. von dem Schweizer
A. v. Haller
in die Literatursprache eingeführt,
schweiz.
stūnen
‘in Gedanken versunken vor sich hinblicken’,
eigentlich
‘starr sein, starr blicken’.
Vergleichbar ist
mnd.
stǖnen,
mnl.
stunen
‘sich widersetzen’
und wohl auch
griech.
stȳ́ein
(
στύειν)
‘steif emporrichten’,
aind.
sthū́ṇā
‘Pfosten, Pfeiler, Säule’,
so daß Anschluß an die schwundstufige Form der Erweiterung
ie.
*st(h)āu-,
*st(h)ū-
(s.
stauen,
Staude,
stützen)
der unter
stehen
(s. d.)
angegebenen Wurzel
ie.
*stā-,
*stə-
‘stehen, stellen’
möglich ist.
Im
Hd. früher bezeugt ist
erstaunen
Vb.
‘in Verwunderung versetzen, geraten’
(16. Jh.),
ebenfalls aus dem
Schweiz.,
eigentlich
‘erstarren, vor Verwunderung starr werden’.
erstaunlich
Adj.
(17. Jh.).