verhüllend, beschönigend
euphemistisch
Duden GWDS, 1999
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Euphemismus · Euphemie · euphemistisch
Euphemismus
m.
‘beschönigender, verhüllender sprachlicher Ausdruck’,
im 18. Jh.
unter dem Einfluß von gleichbed.
frz.
euphémisme,
engl.
euphemism
aufkommend, geht auf
griech.
euphēmismós
(εὐφημισμός)
‘Bezeichnung einer unangenehmen, schlimmen Sache durch einen mildernden Ausdruck’
zurück.
Dieses griech. Substantiv ist abgeleitet von
griech.
euphēmízein
(εὐφημίζειν)
‘ein gutes Wort für eine üble Sache gebrauchen’,
Denominativum zu
griech.
é͞uphēmos
(εὔφημος)
‘Worte von guter Vorbedeutung sprechend’,
das auf
griech.
eu-
(εὐ-)
‘gut-, wohl-’
und
phḗmē
(φήμη)
‘Ausspruch, Kunde, Gerücht’
(s. auch
↗Blasphemie)
beruht.
Das Verb
griech.
phánai
(φάναι)
‘kundmachen, sagen, erklären, behaupten’,
das
griech.
phḗmē
zugrunde liegt,
ist verwandt mit
dt.
↗Bann
(s. d.).
In gleichem Sinne wie
Euphemismus,
doch auch als
‘Euphemismen verwendende Ausdrucksweise’
wird seit Ende des 18. Jhs. gelegentlich
Euphemie
f.
gebraucht, das ein zu
griech.
é͞uphēmos
gehörendes
griech.
euphēmía
(εὐφημία),
spätlat.
euphēmia
‘das Sprechen glückverheißender Worte, gute Benennung’
fortführt.
euphemistisch
Adj.
‘durch umschreibenden sprachlichen Ausdruck verhüllend’,
abgeleitet von
Euphemismus
(Anfang 19. Jh.;
vgl. entsprechendes
engl.
euphemistic),
vorausgehendes
euphemisch
(vgl.
frz.
euphémique,
griech.
é͞uphēmos,
s. oben)
verdrängend.
Thesaurus
Synonymgruppe
abmildernd
·
aufwertend
·
beschönigend
·
euphemistisch
·
↗schönfärberisch
·
schönredend
·
verbrämend
·
verhüllend
·
verschleiernd
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›euphemistisch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›euphemistisch‹.
Verwendungsbeispiele für ›euphemistisch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das wäre mit „von der Hand in den Mund“ zu euphemistisch ausgedrückt.
Die Zeit, 28.08.1981, Nr. 36
Was jetzt euphemistisch "demokratischer Block" genannt wird, ist allerdings alles andere als ein Block.
Süddeutsche Zeitung, 30.12.2003
Sie wird euphemistisch als "nobler Dilettantismus" unter dem Motto "Wolle, was Du willst" unters Volk gebracht.
Die Welt, 12.11.2001
Die Wendung dient als euphemistische Umschreibung für die verlorene Ehre eines Mädchens.
Röhrich, Lutz: Lilie. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 3771
Sie sprechen nach meiner Ansicht sehr gelehrt und euphemistisch von einem staatlichen Gewohnheitsrecht.
o. A.: Einhundertunddritter Tag. Dienstag, 9. April 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 17329
Zitationshilfe
„euphemistisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/euphemistisch>, abgerufen am 02.03.2021.
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