besonders Politik, Rechtssprache vollziehend, durchführend, ausübend
exekutiv
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung ex-eku-tiv · exe-ku-tiv
Wortbildung
mit ›exekutiv‹ als Erstglied:
Exekutivausschuss
· Exekutivbeamte · Exekutivbehörde · Exekutivgewalt · Exekutivkomitee · Exekutivmitglied · Exekutivorgan · Exekutivpolizei · Exekutivrat · Exekutivvollmacht
· mit ›exekutiv‹ als Grundform: Exekutive
· mit ›exekutiv‹ als Grundform: Exekutive
Herkunft Exekution
Duden, GWDS, 1999
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Exekution · exekutieren · exekutiv · Exekutive
Exekution
f.
‘Vollstreckung eines Urteils’,
insbesondere
‘Hinrichtung’,
im 15. Jh. in der Kanzleisprache
‘Ausführung einer Anordnung’,
bei Gericht
‘Vollzug eines Urteils’,
entlehnt aus gleichbed.
lat.
exsecūtio
(Genitiv
exsecūtiōnis),
einer Substantivbildung zum Verb
lat.
exsequī
(exsecūtus sum)
‘verfolgen, vollstrecken strafen’;
zu
lat.
sequī
‘(nach)folgen, begleiten, verfolgen’
und
ex-
(s. d.).
Vom 17. Jh. an tritt die Bedeutung
‘Hinrichtung’
in den Vordergrund.
–
exekutieren
Vb.
‘vollziehen, ausführen, hinrichten’
(17. Jh.),
auch
‘bestrafen’,
seit dem 18. Jh. zunehmend
‘hinrichten’.
exekutiv
Adj.
‘ausführend, vollziehend’,
substantiviert
Exekutive
f.
‘vollziehende Gewalt im Staat’
(18. Jh.),
nach gleichbed.
frz.
pouvoir exécutif
(Rousseau;
gelegentlich substantiviert
l’exécutif),
auch
puissance exécutive
(älter
puissance exécutrice,
Montesquieu).
Typische Verbindungen zu ›exekutiv‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›exekutiv‹.
Aufgabe
Autorität
Befugnis
Chairman
Eigenverantwortung
Funktion
Fußabdruck
Gewalt
Handeln
Handlung
Kompetenz
Körperschaft
Leitung
Macht
Machtbefugnis
Organ
Organisationsgewalt
Organisationsregelung
Präsidialsystem
Selbstermächtigung
Spitze
Verantwortlichkeit
Verantwortung
Verkauf
Verwaltungsrat
Verwaltungsratsmitglied
Verwaltungsratspräsident
Vizepräsident
Vollmacht
Übergangsrat
Verwendungsbeispiele für ›exekutiv‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Auch habe es die Regierung nicht geschafft, »exekutive Strukturen für eine erfolgreiche Arbeit« aufzubauen.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1994]]
Aber seinesgleichen strebt gerne weiter – nach dem Amt mit der höchsten exekutiven Macht.
[Die Welt, 20.10.2001]
Das gelte auch für die Organe dieser Verfassung selbst, in parlamentarischen und exekutiven Funktionen.
[Die Zeit, 18.09.1987, Nr. 39]
Baum wollte den ministeriellen Apparat wieder intensiver in die Arbeit einbeziehen und die exekutiven Funktionen des Hauses strafen.
[Die Zeit, 11.08.1978, Nr. 33]
Sie hat es sich angewöhnt, nach ihrem Zusammenspiel mit der materiellen, manuellen und exekutiven Arbeit nicht mehr zu fragen.
[Sloterdijk, Peter: Kritik der zynischen Vernunft Bd. 1, Frankfurt: Suhrkamp 1983, S. 81]
Zitationshilfe
„exekutiv“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/exekutiv>.
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