Mathematik (näherungsweise) durch eine Exponentialfunktion beschreibbar; (näherungsweise) in der Art einer Exponentialfunktion verlaufend
Kollokationen:
als Adjektivattribut: eine exponentielle Wachstumskurve, Wachstumsrate, Zunahme, Beschleunigung, Steigerung, Funktion, Entwicklung; ein exponentieller Anstieg, Zuwachs; ein exponentielles Wachstum, Bevölkerungswachstum
als Adverbialbestimmung: etw. wächst, steigt exponentiell an; etw. vermehrt, beschleunigt, entwickelt sich exponentiell; etw. nimmt exponentiell zu; etw. wächst, steigt, verläuft exponentiell
in Koordination: exponentiell oder linear
Beispiele:
Das simpelste und zugleich eindrucksvollste Beispiel dafür, was
exponentielles Wachstum bedeutet, ist die
Geschichte von dem Schachbrett, auf dessen erstes Feld ein einziges
Weizenkorn und auf jedes folgende Feld die doppelte Menge gelegt werden
soll. Alle Weizenfelder der Erde würden nicht ausreichen, um das letzte Feld
zu bedecken [9,2 Trillionen Weizenkörner auf dem letzten Feld, 18,45 Trillionen auf allen 64 Schachfeldern]. [Süddeutsche Zeitung, 03.02.1996]
Drei Generationen von Borkenkäfern haben sich 2018 entwickelt, jeder
einzelne von ihnen vermehrt sich weiter. Der Borkenkäfer verbreitet sich
dadurch exponentiell. […] Die aus einem Käferbaum
ausfliegenden Jungkäfer befallen in der zweiten Generation 20, in der
dritten bereits 400 neue Bäume. [Badische Zeitung, 07.06.2019]
Die Weltbevölkerung wächst exponentiell, die
natürlichen Ressourcen und damit die Nahrungsmittel sind dagegen begrenzt. [Welt am Sonntag, 27.01.2019, Nr. 4]
Man muss Details der Übertragungswege gar nicht
kennen, um angesichts dieser Entwicklung vorhersagen zu können, dass es
vorerst beim exponentiellen Wachstum bleiben wird.
Und das bedeutet, dass es noch in diesem Monat Tausende Todesfälle geben
wird. Exponentielles Wachstum beschreiben
Mathematiker mit der Exponentialfunktion, auch
e‑Funktion genannt. In Formeln wird sie als
eˣ
[…] geschrieben, wobei
e die sogenannte Eulersche Zahl
ist. [Welt am Sonntag, 14.09.2014, Nr. 37]
[…] Infizierte
[setzen] sich immer wieder in Taxis
[…], um etwa zu vermeintlich besseren
Kliniken außerhalb der Stadt zu fahren. Auf dem Weg stecken sie Fahrer und
andere Passagiere an, und mit jeder Neuinfektion rückt das große Ziel wieder
ein Stück in die Ferne: die Zahl Null. Null Kranke, null Gefahr, dass
irgendwo das Virus abermals auf neue Opfer überspringt und sich
exponentiell ausbreitet. Erst dann wäre die
[Ebola-]Epidemie wirklich eingedämmt. [Süddeutsche Zeitung, 29.12.2014]
Im großen und ganzen verdoppelt sich die Rate der Aids‑Kranken alle
12 Monate, weil ein Infizierter im Durchschnitt pro Jahr einen Gesunden
ansteckt. 1987: 10 Millionen; 1988: 20 Millionen; 1989: 40 Millionen; 1990:
80 Millionen usw. Man nennt diese Eskalation der Seuche
»exponentielles Wachstum«. [Der Spiegel, 22.06.1987, Nr. 26]
Ein Kapital vermehrt sich mit Zins und Zinseszins
exponentiell. [Die Zeit, 10.02.1978, Nr. 07]
allgemeiner, umgangssprachlich bezogen auf die Zu- oder Abnahme von etw. sehr schnell, stark
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: nahezu, geradezu exponentiell
Beispiele:
In der beginnenden Wahrnehmung, dass sich die
Probleme global exponentiell (und nicht nur
allmählich) entwickeln, erfasst die Menschen zunehmende Hysterie und
hektischer, kurzatmiger Aktionismus. [Münchner Merkur, 06.05.2019]
[…] an Supermarktkassen, in
Wartezimmern und vor Postschaltern stehen wir uns die Beine in den
Bauch. Die bevorstehende Weihnachtszeit lässt das Warten für gewöhnlich
exponentiell ansteigen. [Dresdner Neueste Nachrichten, 29.11.2019]
Das Risiko kriegerischer Auseinandersetzung werde
exponentiell steigen, vor allem angesichts
des innenpolitischen Drucks, unter dem sämtliche Atombombenanwärter
stehen. [Süddeutsche Zeitung, 23.10.2006]
Und geradezu exponentiell wachsen die
Anforderungen, welche die Hochschulreform in Sachen Kunden‑, sprich
Studentenbetreuung mit sich bringt. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.09.2006]
[…] Die
grellen, leicht faßbaren Motive schienen noch problemlos
nachvollziehbar, mit verständlicher Aussagekraft. Mit jedem kleinsten
Grad an Abstraktheit und Symbolik aber wuchs
exponentiell, bei vielen zumindest, die
Überforderung das Werk »zu verstehen«. [die tageszeitung, 21.03.1990]