Fülle
f.
‘Zustand des Vollseins, Menge, Umfang’,
ahd.
fullī,
follī
‘Fülle, Sattheit, Sättigung’
(8. Jh.),
mhd.
mnd.
vülle,
aengl.
fyllu,
engl.
fill,
anord.
fylli,
got.
(in der Zusammensetzung)
ufarfullei
‘Überfülle’
ist Abstraktbildung
(
germ.
*fullin-)
zu dem unter
↗
voll
(s. d.)
abgehandelten Adjektiv.
füllig
Adj.
‘beleibt, dick’,
im 16. Jh. Übersetzung von
lat.
farsilis
‘gefüllt’.
Füllhorn
n.
(
Günther
1723),
älter
(17. Jh.)
Horn der Fülle
für
lat.
cornū cōpiae,
ursprünglich
‘das Horn überreichen Segens’,
bereits in antiker Darstellung
ein mit Früchten und Blumen übervoll gefülltes Horn
als Sinnbild des Überflusses und Reichtums.
füllen
Vb.
‘vollmachen’,
ahd.
fullen
(8. Jh.),
mhd.
mnd.
vüllen,
asächs.
fullian,
mnl.
nl.
vullen,
aengl.
fyllan,
engl.
to fill,
anord.
schwed.
fylla,
got.
fulljan
ist eine faktitive Ableitung von dem unter
↗
voll
(s. d.)
behandelten Adjektiv.
Füller
m.
‘wer etw. füllt, vollmacht’,
spätmhd.
vüller
‘Fresser und Säufer, wer Mörtel einfüllt und den Maurern zuträgt, Schankwirt’;
Kurzform (20. Jh.) für
Füllfederhalter
m.
nach voraufgehenden
Füllfeder,
Füllhalter.
Füllsel
n.
‘zum Füllen Dienendes ohne besonderen Wert’
(15. Jh.),
s. das Suffix
↗
-sal,
↗
-sel.
Füllung
f.
‘das Füllen, ausfüllender Inhalt’,
spätmhd.
vüllunge
‘Anfüllung, Völlerei’;
heute auch Kurzwort für
Zahnfüllung
(20. Jh.).