Person, die innerhalb einer Gruppe, eines eingespielten (3) Teams o. Ä. nutzlos, überflüssig erscheint (und nur stört); etw., das in einem größeren System, Zusammenhang o. Ä. unwichtig, funktionslos erscheint
Kollokationen:
in vergleichender Wort-/Nominalgruppe: sich wie das fünfte Rad am Wagen fühlen; wie das fünfte Rad am Wagen behandelt werden
Beispiele:
Nach einem Burn‑out im letzten Herbst erhielt ich
ein ärztliches Attest, das mir künftig den Schichtdienst aus
gesundheitlichen Gründen untersagt. […] Erst nach sieben
Monaten und Druck meinerseits fand sich ein neuer Arbeitsplatz im Haus für
mich. Dort werde ich nun wie das fünfte Rad am Wagen
behandelt. Keine Aufgaben, kein Eintrag im Dienstplan. Die Stelle sei
haushaltstechnisch immer noch im alten Bereich angesiedelt, sagt mein neuer
Chef, daher sei ich »nun mal nicht Mitglied des Teams«. Ich fühle mich
aussortiert und abgeschoben. [Süddeutsche Zeitung, 18.07.2015]
Laut Programm sollte es […] ein gemeinsames Abendessen mit allen Teilnehmern
und dem Wanderguide geben; ich rechnete mit 10–12 Teilnehmern und war etwas
irritiert, als außer mir nur noch ein einziges Pärchen in den Vierzigern
aufkreuzte. […] Nicht, dass das Pärchen unsympathisch
gewesen wäre, aber so einzeln mit einem Paar, immer als fünftes
Rad am Wagen, dazu wechselnde andere Teilnehmer, die man gar
nicht kennt… [lebenliebenlernen.wordpress.com, 02.09.2014 ]
Unter Astronomen entbrannte eine heftige Debatte darüber, was einen
Planeten zum Planeten macht – mit dem Ergebnis, dass Pluto im Jahr 2006 zu
einem Zwergplaneten herabgestuft wurde. An seiner Popularität änderte das
jedoch nichts. Das Gegenteil war der Fall. Pluto war nun nicht mehr das
fünfte Rad am Wagen, sondern Namensgeber für eine
neue Klasse von Himmelskörpern: die Plutoiden. [Neue Zürcher Zeitung, 13.07.2015]
Die universitäre Ausbildung von Lehrern steht in Deutschland seit
Jahren in der Kritik. Das Studium bereite nicht adäquat genug auf die
Anforderungen des Berufes vor, heißt es. Lehramtsstudenten fühlten sich in
den Fachwissenschaften wie das fünfte Rad am Wagen,
büffeln Wissen, das sie später nie wieder brauchen. [Die Zeit, 11.06.2015]
Die Ballettdirektorenkonferenz hat sich für eine größere Autonomie
der Tanzsparte an den deutschen Bühnen ausgesprochen. […] »Der Tanz wird an
den Bühnen zwar als Sparte geführt, aber er wird behandelt wie das
fünfte Rad am Wagen. Das ist ein Zustand, mit dem
wir uns nicht mehr zufrieden geben können«, sagte
P[…]. [Der Tagesspiegel, 21.04.2001]
Das fünfte Rad am Wagen nennt man einen, der
bei einer Sache überflüssig, vielleicht sogar ein lästiges Zuviel ist, für
den kein Platz und keine Verwendung ist. [Röhrich, Lutz: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994] [1973], S. 4895]