Furcht
f.
‘banges Gefühl des Bedrohtseins, Angst’.
Die
germ. Formen
(zum Teil mit Metathese)
ahd.
for(a)hta
(8. Jh.),
mhd.
vorht(e),
asächs.
forhta,
mnd.
vruchte,
mnl.
vrucht
(vgl.
nl.
godsvrucht)
und (mit anderer Stammbildung)
aengl.
fryhto,
fyrhto,
engl.
fright,
got.
faúrhtei
gehören als Ableitungen zu einem (heute untergegangenen) Adjektiv
ahd.
-for(a)ht
(in
gotfor(a)ht),
asächs.
aengl.
forht,
got.
faúrhts,
germ.
*furhta-
‘furchtsam’.
Daneben steht
fürchten
Vb.
‘sich ängstigen, besorgt sein’,
ahd.
for(a)hten,
furhten
(8. Jh.),
mhd.
vürhten,
vurhten,
vörhten,
vorhten,
asächs.
forhtian,
mnd.
vrüchten,
mnl.
vruchten,
aengl.
forhtian,
daneben
fryhta
‘erschrecken’,
engl.
to frighten,
got.
faúrhtjan.
In Anlehnung an die Verbformen mit
ü
bzw.
u
erscheint das Substantiv
mit dem heute üblichen
u-Vokal
seit dem 14. Jh.,
verbreitet seit dem 16. Jh.
Doch hält sich
Forcht
bis ins 18. Jh.
Am nächsten stehen den
germ. Formen
toch. AB
pärsk-,
toch. A
prask-,
toch. B
prāsk-
‘fürchten’
(wenn aus
*pärksk-)
und die zugehörigen Substantivbildungen
toch. A
praski,
toch. B
prosko,
proskye
‘Furcht’.
Alle weiteren Anknüpfungen sind unsicher;
vgl.
Walde/Pokorny
2, 48 f.
furchtbar
Adj.
‘furchterregend, schrecklich’,
mhd.
vorhtebære.
furchtlos
Adj.
‘frei von Furcht’
(16. Jh.,
seit dem 18. Jh. häufiger).
furchtsam
Adj.
‘ängstlich, zaghaft’,
mhd.
vorht(e)sam
‘ängstlich, furchterregend’.
fürchterlich
Adj.
‘angsterregend, grauenvoll’
(17. Jh.);
vgl.
ahd.
for(a)htlīh
(9. Jh.),
mhd.
vorht(e)lich
‘furchtsam, furchtbar’.