fakultativ
GrammatikAdjektiv
Aussprache [fakʊltaˈtiːf]
Worttrennung fa-kul-ta-tiv
Herkunft aus gleichbedeutend facultatiffrz
eWDG
Bedeutung
dem eigenen Ermessen überlassen, wahlfrei
in gegensätzlicher Bedeutung zu obligatorisch
Beispiele:
die Vorlesung, der Sprachkurs, Unterricht ist fakultativ
fakultative Lehrveranstaltungen, Fächer
Groß und klein – muss das (so schwierig) sein?

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Fakultät · fakultativ
Fakultät f. ‘Wissenschaftsbereich an Hochschulen, Sektion (und deren Vertreter)’, zuvor frühnhd. facultet ‘Vermögen, Kraft, Fertigkeit, Kunst’ (15. Jh.). Es handelt sich um eine Entlehnung aus lat. facultās (Genitiv facultātis) ‘Vermögen, Kraft, Geschicklichkeit, Anlage, Talent’. Die heute übliche Bedeutung entspricht mlat. facultas ‘Wissenschaftszweig, Forschungsgebiet’, das im 12. Jh. als Übersetzung für griech. dýnamis (δύναμις) ‘Kraft’, auch ‘Wissenszweig’ (Aristoteles), eintritt und sich weiterentwickelt zu ‘Lehrerkollegium einer Wissenschaft’ (und zwar einer der vier Hauptdisziplinen Theologie, Jura, Medizin, Philosophie an der mittelalterlichen Universität, vgl. collegium facultatis). Im Dt. seit Anfang 16. Jh., vgl. Juristenfacultet (1508). – fakultativ Adj. ‘nach freiem Ermessen, in die eigene Wahl gestellt’ (19. Jh.), frz. facultatif.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(je) nach Wunsch ·
bedarfsweise ·
fakultativ ·
nach eigenem Belieben ·
nach eigenem Ermessen ·
optional ·
wahlfrei ·
wahlweise
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›fakultativ‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›fakultativ‹.
Anaerobier
Aufsichtsrat
Ausländerstimmrecht
Fach
Feuerbestattung
Finanzreferendum
Gesetzesreferendum
Lehrgang
Lehrmittel
Parasit
Parthenogenese
Protokoll
Präkanzerose
Präkanzerosen
Referendum
Religionsunterricht
Rückversicherung
Staatsvertragsreferendum
Unterricht
Volksabstimmung
Weiterbildung
Zivilehe
Zusatzprotokoll
aerob
anaerob
autogam
obligat
obligatorisch
pathogen
schlagend
Verwendungsbeispiele für ›fakultativ‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Außerdem können sie fakultativ an Kursen in ihrer Muttersprache teilnehmen.
[Die Zeit, 13.11.1998, Nr. 47]
Gegenwärtig geht der Kampf um den fakultativen Religionsunterricht in den Schulen in kleineren Gemein den weiter.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1974]]
So soll nun endlich die Kooperation mit den Schulen zur fakultativen astronomischen Beschäftigung zum Laufen kommen.
[Der Tagesspiegel, 24.12.2004]
Erst 1874 wurde das fakultative Referendum und 1891 die Volksinitiative eingeführt.
[Die Zeit, 31.05.2012, Nr. 23]
Auch in den Kantonen besteht, teils obligatorisch, teils fakultativ, die Einrichtung des Gesetzesreferendums.
[Eschenburg, Theodor: Staat und Gesellschaft in Deutschland, Stuttgart: Schwab 1957 [1956], S. 292]
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