Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Fee · feenhaft
Fee f. mit Schönheit und Wunderkraft begabtes weibliches Märchenwesen. Entsprechend der unterschiedlichen Vorliebe für Märchengestalten in bestimmten literarischen Epochen wird Fee, für das es im Dt. keine adäquate Entsprechung gibt, zweimal ins Dt. entlehnt. Zuerst gelangt das auf spätlat. Fāta ‘Schicksalsgöttin’ (s. Fata Morgana) beruhende afrz. fee, wohl über eine landschaftliche Nebenform mit unorganischem -i- (vgl. féye, faye, fâie u. ä. in modernen ostfrz. Mundarten), als mhd. feie, fei (auch feine) in die höfische Dichtung. Das Wort hält sich im Dt. bis etwa ins 16. Jh., in der Zusammensetzung Meerfei, Meerfein(e) noch darüber hinaus (s. feien). Neue Aktualität erlangen Feen im 18. Jh. unter dem Einfluß engl. und frz. Literatur. Einige Autoren bemühen sich bewußt um eine Wiederbelebung von Fei; als überlegen erweist sich jedoch im Laufe des 19. Jhs. das im 18. Jh. aus frz. fée entlehnte Fee. Eine Reihe von Komposita des 18./19. Jhs. dokumentiert die literarische Beliebtheit, vgl. Feenland, Feenpalast, Feenreich, Feenkönigin, auch Feerie (Feerei). Größere Verbreitung erlangt feenhaft Adj. ‘feengleich, anmutig, wunderbar’ (18. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
fabulös ·
feenhaft ·
legendenhaft ·
märchenhaft ·
phantastisch ·
traumhaft ·
unglaublich ·
wunderbar ·
wundersam ●
mirakulös veraltend
Synonymgruppe
Assoziationen |
|
Verwendungsbeispiele für ›feenhaft‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Im Hotel waren die Preise gerade doppelt so hoch wie sonst, wofür wir dann den Genuß hatten, eines Abends eine feenhafte Illumination zu sehen.
[Deussen, Paul: Mein Leben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1922], S. 21717]
Trotzig blickt sie drein und wirkt nun gar nicht mehr feenhaft.
[Die Welt, 10.02.2003]
Mit feenhaften Fähigkeiten kann man heutzutage bestenfalls im Zirkus auftreten.
[Morgner, Irmtraud: Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura, Berlin: Aufbau-Verl. 1974, S. 328]
Als ich hierher kam, dachte ich ein Land von feenhafter Pracht zu schauen!
[Kubin, Alfred: Die andere Seite, München: Spangenberg 1990 [1909], S. 191]
Der androgyne, männliche Popmusiker unterscheidet sich durch fast nichts vom feenhaften Model.
[Der Tagesspiegel, 15.09.2000]
Zitationshilfe
„feenhaft“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/feenhaft>.
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