fegen
GrammatikVerb · fegt, fegte, hat/ist gefegt
Aussprache
Worttrennung fe-gen
Wortbildung
mit ›fegen‹ als Erstglied:
Fegefeuer
· Feger · Fegfeuer
· mit ›fegen‹ als Letztglied: Gefege · abfegen · anfegen · auffegen · ausfegen · beiseitefegen · blank fegen · blankfegen · davonfegen · durchfegen2 · durchfegen1 · fortfegen · heranfegen · hinunterfegen · hinwegfegen · rein fegen · reinfegen · wegfegen · zusammenfegen
· mit ›fegen‹ als Letztglied: Gefege · abfegen · anfegen · auffegen · ausfegen · beiseitefegen · blank fegen · blankfegen · davonfegen · durchfegen2 · durchfegen1 · fortfegen · heranfegen · hinunterfegen · hinwegfegen · rein fegen · reinfegen · wegfegen · zusammenfegen
Mehrwortausdrücke
etw. vom Tisch fegen ·
sich nicht vom Tisch fegen lassen
Bedeutungsübersicht
- 1. etw. mit dem Besen, Handfeger reinigen
- 2. [süddeutsch, schweizerisch] etw. Metallenes putzen
- 3. rasen, peitschen
- [umgangssprachlich] eilen, rennen
- 4. [Jägersprache] durch Scheuern an Bäumen den Bast vom Geweih abstreifen
eWDG
Bedeutungen
1.
etw. mit dem Besen, Handfeger reinigen
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’
Beispiele:
die Straße, den Hof fegen
ein Zimmer, den Gang fegen
die Treppe wird täglich gefegt
den Schornstein fegen
übertragen etw. mit einer heftigen Bewegung entfernen
2.
3.
rasen, peitschen
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘sein’
Beispiele:
Schneestürme, Eisstürme fegen übers Land
fegender Regen
4.
Jägersprache durch Scheuern an Bäumen den Bast vom Geweih abstreifen
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’
Beispiele:
die Hirsche beginnen im Juni zu fegen
der Rehbock fegt sein Gehörn
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
fegen · Fegefeuer
fegen Vb. ‘mit dem Besen reinigen, kehren’, südd. ‘naß reinigen, wischen’ ahd. fegōn ‘säubern, putzen’ (10. Jh.), mhd. vegen ‘kehren, reinigen, putzen’, asächs. fegon, mnd. vēgen, mnl. vēghen, nl. vegen, ablautend mnl. vāghen, nl. (weg)vagen, anord. fāga ‘reinigen, glänzend machen, schmücken’ sowie die unter fair (s. d.) genannten germ. Formen können mit lit. puõšti ‘schmücken, putzen’, lett. post ‘schmücken’ auf eine Wurzel ie. *pek̑- ‘hübsch machen, aufgeräumt oder vergnügt sein’ zurückgeführt werden, zu der sich vielleicht auch (mit grammatischem Wechsel) ahd. gifehan ‘sich freuen, Freude äußern’ (9. Jh.), aengl. (ge)fēon ‘froh sein’ stellen läßt. – Fegefeuer n. wörtlich ‘reinigendes Feuer’, nach katholischer Glaubenslehre ‘Läuterungsort der Verstorbenen’, mhd. vegeviur, Übersetzung von kirchenlat. pūrgātōrius (pūrgātiōnis) ignis (vgl. lat. pūrgāre ‘reinigen, sühnen’, pūrus ‘rein, lauter’).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(etwas) abfegen ·
(etwas) fegen ·
(irgendwohin) fegen ·
ausfegen ·
durchfegen ●
(etwas irgendwohin) kehren regional
brausen ·
flitzen ·
jagen ·
preschen ·
rasen ·
sausen (altmodisch) ·
schießen ·
schnell fahren (Fahrzeug) ●
(einen) heißen Reifen fahren ugs. ·
brettern ugs. ·
donnern ugs. ·
düsen ugs. ·
fahren wie der Henker ugs. ·
fahren wie der Teufel ugs. ·
fahren wie ein Geisteskranker ugs. ·
fahren wie ein Henker ugs. ·
fahren wie ein Verrückter ugs. ·
fahren wie eine gesengte Sau ugs. ·
fegen ugs., fig. ·
heizen ugs. ·
kacheln ugs. ·
rauschen ugs. ·
stochen ugs., regional ·
zischen ugs.
Assoziationen |
|
(schnell) laufen ·
hasten ·
hetzen ·
rasen ·
rennen ·
schnellen ·
sprinten ·
stieben ·
wirbeln ●
fegen fig. ·
galoppieren Tier ·
schießen fig. ·
dahinpreschen ugs. ·
die Beine in die Hand nehmen ugs., fig. ·
düsen ugs. ·
eilen geh. ·
fetzen ugs. ·
fitschen ugs., ruhrdt. ·
fliegen (mit Richtungsangabe) geh., dichterisch, fig. ·
flitzen ugs. ·
jagen ugs. ·
pesen ugs. ·
preschen ugs. ·
sausen ugs. ·
spurten ugs. ·
stürmen ugs. ·
wetzen ugs., regional ·
zischen ugs.
Oberbegriffe |
|
Unterbegriffe |
Assoziationen |
|
(irgendwohin/irgendwoher) wehen (starker Wind) ·
blasen (kräftiger Wind) ·
fahren ·
jagen ·
pfeifen ·
treiben ●
fegen fig.
Typische Verbindungen zu ›fegen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›fegen‹.
Verwendungsbeispiele für ›fegen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ein eisiger Wind, aus dem Loch im Rücken war er aufgefahren, fegte über das Feld.
[Plievier, Theodor: Stalingrad, München u. a.: Desch 1973 [1946], S. 81]
Einer, bucklig, kriegsverletzt, fegte den Hof, jetzt, in der Nacht.
[Zeitler, Andreas: Eines Mannes beste Zeit. In: Kesten, Hermann (Hg.) 24 neue deutsche Erzähler, Leipzig u. a.: Kiepenheuer 1983 [1929], S. 58]
Und er ließ einen Sturm von Innovationen durch die Abteilung fegen.
[o. A.: Roland Mertelsmann Drang zur Weltspitze. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 1998 [1997]]
Im Winter fegt der Wind eisig durch das exponierte Dorf.
[Die Zeit, 11.11.2013, Nr. 45]
Draußen fegt der Regen die letzten schwarzen Blätter von den Bäumen.
[Die Zeit, 08.03.2007, Nr. 11]
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