fett
GrammatikAdjektiv
Wortbildung
mit ›fett‹ als Erstglied:
Fettbauch
· Fettdonnerstag · Fettdruck · Fettlebe · Fettschwein · Fettwiese · fett gedruckt · fettgedruckt · fettleibig · fettschwanzig
· mit ›fett‹ als Letztglied: halbfett · vollfett
· mit ›fett‹ als Letztglied: halbfett · vollfett
Mehrwortausdrücke
des Wahnsinns fette Beute ·
hinten ist die Ente fett ·
sieben fette Jahre
Bedeutungsübersicht
- 1. reich an Fett, fettreich
- 2. umfangreich, sehr dick
- 3. fruchtbar, ergiebig
- [umgangssprachlich, übertragen] sehr einträglich, gewinnbringend
- 4. [landschaftlich, besonders berlinisch, salopp, derb] betrunken
eWDG
Bedeutungen
1.
reich an Fett, fettreich
Beispiele:
fettes Fleisch, fette Sahne, fetter Käse
fette Kost, fettes Essen
eine fette Mahlzeit, Brühe
fett essen, leben
bildlich
Beispiel:
umgangssprachlichdas macht den Kraut, Kohl (auch) nicht fett! (= das hilft, ändert nicht viel!)
übertragen
Beispiele:
fette Kohle (= kohlenstoffreiche Kohle)
fetter Beton (= Beton, der wenig Sand enthält)
ein fettes (Benzin)gemisch (= ein (Benzin)gemisch mit viel Öl)
fetter Ton (= sehr verdichteter, sich fettig anfühlender Ton)
2.
umfangreich, sehr dick
a)
wohlgenährt
in gegensätzlicher Bedeutung zu mager
Beispiele:
ein fettes Schwein, Schaf
fette Gänse, Enten
abwertendein fetter Mensch, Mann
abwertendeine fette Person
abwertendjmd. hat fette Finger, Hände, Arme, einen fetten Bauch
vulgär, abwertendjmd. hat einen fetten Wanst
eine Frau mit fettem Gesicht
dick und fett sein
er wird täglich fetter
saloppsich dick und fett essen
vulgärsich dick und fett fressen
umgangssprachlich, scherzhaft, sprichwörtlichselber essen macht fett
b)
durch die Größe auffällig, stark ins Auge fallend
Beispiele:
fette Überschriften, Schlagzeilen
etw. mit fetten Lettern, Buchstaben drucken, schreiben
c)
üppig
Beispiele:
Fette Henne
eine fette Wiese, Weide
fettes Gras, fetter Klee, Weizen
3.
fruchtbar, ergiebig
Beispiele:
fetter Boden, fette Erde
ein fetter Landstrich
umgangssprachlich, übertragen sehr einträglich, gewinnbringend
Beispiele:
das ist ein fetter Posten, fettes Amt
jmd. hat eine fette Stelle, Pfründe
ein fetter Gewinn
eine fette Erbschaft antreten, machen
fette Dividenden, Prozente abschöpfen
ein fettes Stipendium einheimsen
jmdm. einen fetten Braten, Brocken, Bissen wegschnappen
das ist eine fette Beute
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
fett · Fett · fetten · fettig · Fettigkeit · Fettnäpfchen
fett Adj. ‘sehr beleibt, dick, fetthaltig (von Speisen)’. Das ursprünglich nur nd. Adjektiv (gegenüber hd. feist), vgl. mnd. vet, nd. fett, mnl. nl. vet, ist wie die unter feist (s. d.) genannten Formen durch Kontraktion der Partizipialform germ. *faitiða- entstanden. Seit dem 14. Jh. ist fett in md. Texten nachzuweisen, seine Ausbreitung in das hd. Sprachgebiet nimmt durch Luther zu; heute allgemein üblich. – Aus dem Adjektiv gebildet Fett n. ‘organisches (aus Estern des Glyzerins und Fettsäuren bestehendes, tierisches oder pflanzliches) Produkt’, mnd. vet, vette, nl. vet, im Hd. zuerst im 15. Jh. Häufig in Redensarten (ursprünglich wohl abschwächend für ‘Schläge, Prügel’) sein Fett kriegen (18. Jh.), jmdm. sein Fett geben (19. Jh.). fetten Vb. ‘mit Fett versehen’, mhd. vetten, vetzen, mnd. vetten. fettig Adj. ‘fett (von Speisen), mit Fett beschmiert’ (16. Jh.). Fettigkeit f. ‘Fettsein’, spätmhd. veticheit (14. Jh.). Fettnäpfchen n. ‘Behälter für Fett’; ins Fettnäpfchen treten, eigentlich wohl in den Napf mit Stiefelfett, dann übertragen ‘sich ungeschickt verhalten, sich unbeliebt machen’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
aufgedunsen ·
beleibt ·
dick ·
dickbäuchig ·
dickleibig ·
drall ·
feist ·
fettleibig ·
füllig ·
korpulent ·
kugelrund ·
mollig ·
schmerbäuchig ·
voluminös ·
wohlbeleibt ·
wohlgenährt ·
über Normalgewicht ·
übergewichtig ·
üppig ●
schwergewichtig verhüllend ·
stark verhüllend ·
stattlich verhüllend ·
vollschlank verhüllend ·
wohlgerundet verhüllend ·
(etwas) auf den Rippen haben ugs., variabel ·
adipös fachspr., medizinisch ·
aus der Form geraten ugs. ·
dick und fett ugs., Redensart ·
fett derb ·
gut gepolstert ugs., ironisch ·
wampert ugs., bayr.
Assoziationen |
|
Antonyme |
fett (Boden) ·
schwer (Speisen)
Medizin
an Fettsucht leidend ·
feist ·
fettleibig ·
hochgradig übergewichtig ·
korpulent ●
adipös fachspr. ·
fett ugs.
Assoziationen |
|
alkoholisiert ·
betrunken ·
bezecht ·
ein paar Gläser zu viel gehabt haben ●
einen über den Durst getrunken haben fig. ·
zu tief ins Glas geschaut haben fig. ·
abgefüllt ugs. ·
berauscht geh. ·
besoffen ugs. ·
blau ugs. ·
breit ugs. ·
dicht ugs. ·
fett ugs., wienerisch ·
hacke ugs. ·
hackevoll ugs. ·
lattenstramm sein ugs. ·
stoned ugs. ·
strack ugs. ·
strunz derb ·
trunken geh. ·
voll ugs. ·
voll wie eine Haubitze ugs. ·
zu ugs.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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ansehnlich (Summe) ·
beträchlich ·
erklecklich ·
großzügig ·
nicht unerheblich ·
reichlich bemessen ·
stattlich ·
üppig ●
dick ugs., fig. ·
fett derb, fig.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›fett‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›fett‹.
Verwendungsbeispiele für ›fett‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
In diesem Sinn bekommen denn auch alle ihr Fett ab.
[Süddeutsche Zeitung, 05.09.1996]
Er notierte sich diesen Fehler in seinem Kopf, rechts oberhalb seines fetten haarigen Ohres, zum späteren Auskosten.
[Johnson, Uwe: Jahrestage, Bd. 1, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1970, S. 299]
Sehen Sie da drüben die fetten Bauern auf ihren Feldern?
[Niebelschütz, Wolf von: Der blaue Kammerherr, Stuttgart u. a.: Dt. Bücherbund [1991] [1949], S. 655]
Die multimedialen Daten sind viel zu fett, und der physische Transport ist kaum mehr zeitgemäß.
[C’t, 1999, Nr. 11]
Diese köstliche Nähe macht die Geschichte erst richtig fett und den Reporter dazu.
[Die Zeit, 03.12.1998, Nr. 50]
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