Feuer
n.
‘Brand, Flammenbildung’,
ahd.
fiur
(8. Jh.),
mhd.
viur,
viwer,
viuwer,
asächs.
fiur,
mnd.
vǖr,
mnl.
vuur,
vier,
nl.
vuur,
aengl.
fȳr,
engl.
fire,
anord.
fūrr,
fȳrr.
Verwandt sind
griech.
pȳ́r
(
πῦρ),
umbr.
pir,
tschech.
(älter)
pýř,
die auf einen ursprünglich heteroklitischen
r-/n-Stamm
ie.
*peu̯ōr,
*pū̌r,
Genitiv
*punés
zurückgehen;
den
n-Stamm
bewahren
got.
fōn,
vielleicht auch
anord.
funi
‘Feuer’
und
(mit
k-Suffix)
Funke
(s. d.).
Die etymologische Entwicklung der genannten Formen
ist im einzelnen undurchsichtig;
sie dürfte von morphologischen Einflüssen bestimmt worden sein.
Vgl.
Bammesberger
Die Morphologie des urgerm. Nomens
(1990) 205.
feuern
Vb.
‘Feuer machen’,
ahd.
fiurēn
‘glühen, Flammen, Feuer speien’
(um 800),
fiuren
‘glühend machen’
(10. Jh.),
mhd.
viuren;
im Sinne von
‘schießen’
seit dem 17. Jh.
Feuerung
f.
‘das Heizen, Brennstoff’,
älter
‘Feuer, Brand’
(Ende 15. Jh.).
feurig
Adj.
‘brennend, glühend, temperamentvoll’,
mhd.
viurec,
viuric.
Feuerprobe
f.
‘Metallprüfung durch Feuereinwirkung’
(17. Jh.),
erst spät auch Bezeichnung für das mittelalterliche Gottesurteil
(18. Jh.).
Feuerstein
m.
knollenförmiger, dunkler Kieselsäurestein zum Feuerschlagen,
ahd.
fiurstein
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
viurstein.
Feuerwehr
f.
‘zur Brandbekämpfung ausgebildete Mannschaft und ihre Gerätschaften’
(1841).
Feuerwerk
n.
‘Erzeugung farbiger Lichteffekte’
(16. Jh.),
beim Aufkommen der Feuerwaffen auch im Sinne von
‘Munition’;
vgl.
spätmhd.
viurwerc
‘Brennmaterial’.
Feuerzeug
n.
‘Gerät zum Erzeugen von Feuer’
(d. i. Stahl, Stein, Zunder,
schließlich mit Hilfe von Benzin oder Gas),
spätmhd.
viurziuc.