Finanzen
Plur.
‘Geldmittel, Geldwesen, Vermögenslage, Staatshaushalt’.
Der pluralische Gebrauch ist seit der 2. Hälfte des 17. Jhs.
(zuerst
‘Geldeinkünfte eines Staates’)
bezeugt.
Zugrunde liegt
frz.
finance(s),
ursprünglich
‘Bezahlung, Lösegeld’,
dann
‘Geldmittel (eines Staates)’,
seit dem 17. Jh.
‘Verwaltung der Geldgeschäfte’,
zu
afrz.
finer
‘beenden’,
speziell
‘(be)zahlen’,
aus gleichbed.
vlat.
*fīnāre,
das von
lat.
fīnis
‘Grenze, Ende’,
spätlat.
‘Abgabe, Zoll, (Staats)einnahme’,
abgeleitet ist.
Älter ist im
Dt.
Finanz
‘Darlehensgeschäft, Zins’,
meist in der negativen Bedeutung
‘Wucher, Betrug’,
zuerst
financie
(14. Jh.,
Köln),
in der Formel
betrug vnd finantz
(16. Jh.).
Dies beruht wohl auf
mlat.
financia
‘(Grund)zins, Steuer, Abgabe’,
zu
mlat.
finare
‘eine Abgabe oder festgesetzte Summe zahlen’.
Unter dem Einfluß von
frz.
finance(s)
gilt
Finanz
seit etwa 1600 auch für
‘Staatseinkünfte’,
wird dann aber durch den Plural
Finanzen
(s. oben)
ersetzt.
–
Finanz
f.
‘Gesamtheit der Bankleute’
(19. Jh.),
auch
Hochfinanz,
wohl nach
frz. Vorbild
(vgl.
frz.
haute finance).
finanzieren
Vb.
‘mit Geld unterstützen, bezahlen, Geld beschaffen’
(18. Jh.),
frz.
financer.
finanziell
Adj.
‘geldlich, die Finanzen betreffend’
(19. Jh.),
frz.
financiel.
Finanzier
m.
‘wer Geldmittel bereitstellt, Geldgeber’
(18. Jh.),
frz.
financier.