fleißig
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung flei-ßig
formal verwandt mitbefleißigen
Wortbildung
mit ›fleißig‹ als Letztglied:
bienenfleißig · überfleißig
Mehrwortausdrücke
am Abend wird der Faule fleißig
Bedeutungsübersicht
- 1. beharrlich und zielstrebig tätig, eifrig, arbeitsam
- 2. Fleiß beweisend
- 3. [umgangssprachlich] häufig, oft, regelmäßig
eWDG
Bedeutungen
1.
beharrlich und zielstrebig tätig, eifrig, arbeitsam
in gegensätzlicher Bedeutung zu faul
Beispiele:
fleißig arbeiten, lernen, studieren, musizieren
fleißig Beeren sammeln
sie rechneten fleißig, wieviel die Ware kosten würde
sie waren heute fleißig wie die Bienen
jetzt wollen wir wieder fleißig sein!
sei nicht gar zu fleißig
ein fleißiger Schüler, Junge, Arbeiter, Mensch
ein fleißiges Volk
fleißige Bienen
sie war das fleißigste Mädchen in der Klasse
es regen sich viele, tausend fleißige Hände (= viele Menschen sind tätig), um den Festplatz zu schmücken
das Fleißige Lieschen (= fortgesetzt reich blühende Zierpflanze mit roten, rosa oder weißen Blüten, besonders die Immerblühende Begonie)
2.
Fleiß beweisend
Beispiele:
eine fleißige Arbeit
ein fleißiger Aufsatz, ein fleißiges Sammelergebnis
3.
umgangssprachlich häufig, oft, regelmäßig
Beispiele:
fleißig spazierengehen
er geht fleißig ins Theater, besucht fleißig die Vorlesungen
ich besuche ihn fleißig
wir sind fleißige Leser in der städtischen Bücherei
fleißig (= tüchtig) trinken
wir mussten fleißig bezahlen
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2. |
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Fleiß · befleißen · befleißigen · beflissen · geflissentlich · fleißig
Fleiß m. ‘Eifer, Arbeitsamkeit’, ahd. flīʒ ‘Kampf, Streit, körperliche Anstrengung, geistige Anspannung, Übereifer’ (8. Jh.), mhd. vlīʒ, vlieʒ ‘Beflissenheit, Eifer, Sorgfalt’, asächs. flīt, mnd. vlīt, mnl. nl. vlijt, aengl. flīt bleiben ohne sichere Anschlußmöglichkeiten. Während ahd. und mhd. der umfassendere Sinn ‘Eifer, Anstrengung, Sorgfalt’ gilt, überwiegt in neuerer Zeit die Bedeutung ‘Arbeitsamkeit’. Die ursprüngliche Bedeutung hat sich erhalten in der Wendung etw. mit Fleiß (‘mit voller Absicht’) tun sowie in den reflexiven Verben befleißen und befleißigen ‘sich bemühen’ (15. Jh.). Reste eines starken Verbs ahd. flīʒan ‘kämpfen, streiten, sich körperlich und geistig anstrengen’ (8. Jh.), mhd. vlīʒen ‘eifrig sein, sich bemühen’, asächs. -flītan, mnd. mnl. vlīten, aengl. flītan sind erhalten in beflissen Part.adj. ‘eifrig, emsig’ (16. Jh.; älter beflissen sein, Ende 15. Jh.) und geflissentlich Adv. ‘mit Eifer, mit Bedacht’ (18. Jh.), ohne Gleitlaut geflissenlich (16. Jh.). – fleißig Adj. ‘arbeitsam’, ahd. flīʒīg ‘körperlich angestrengt, eifrig bemüht’ (9. Jh.), mhd. vlīʒec, vlīʒic ‘eifrig, sorgfältig’.
Thesaurus
Synonymgruppe
beflissen ·
dienstbar ·
dienstbeflissen ·
dienstfertig ·
eifrig ·
emsig ·
fleißig ·
geschäftig ●
schaffig
ugs., süddt.
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
arbeitsam ·
engagiert ·
fleißig ·
tüchtig ●
tatkräftig
Hauptform
·
anpackend
ugs.
·
mit Schmackes
ugs.
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
(sehr) engagiert ·
enthusiastisch ·
fleißig ·
glühend ·
heiß und innig (lieben) ·
hingebungsvoll ·
intensiv ·
leidenschaftlich ·
mit (viel) Herzblut ·
mit Hingabe ·
mit Leib und Seele (dabei) ·
mit ganzer Seele ·
mit großem Einsatz ·
mit großem Engagement ·
rückhaltlos ·
vehement ·
voller Hingabe ·
voller Leidenschaft ●
Vollblut...
mediensprachlich
·
begeistert (leidenschaftlich)
Hauptform
·
fanatisch
negativ
·
flammend
geh., fig.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›fleißig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›fleißig‹.
Verwendungsbeispiele für ›fleißig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wir werden tags zuvor die Kinder aufmuntern, beim Schmücken ihrer Häuser fleißig mitzuhelfen.
[Schulze, Hermann: Frohes Schaffen und Lernen mit Schulanfängern, Langensalza u. a.: Beltz 1939 [1931], S. 71]
Nun wohne ich mit Uli allein, auch er hat sofort angefangen, fleißig zu arbeiten.
[Sinn und Form, 1985, Nr. 2, Bd. 37]
Schon der äußere Umfang seines Werkes – die moderne Ausgabe umfaßt 44 große Bände – erweist ihn als ebenso fleißig wie wenig ursprünglich.
[o. A.: Die mittelalterliche Kirche. In: Jedin, Hubert (Hg.) Handbuch der Kirchengeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1966], S. 28346]
Ein Computer sei also immer noch ziemlich dumm, dafür aber sehr fleißig.
[C’t, 1992, Nr. 3]
Und diese vier Forscher hat er für sein eigenes Werk wahrlich fleißig ausgebeutet!
[Die Zeit, 07.10.1999, Nr. 41]
Zitationshilfe
„fleißig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/flei%C3%9Fig>.
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