Frage
f.
‘eine Antwort verlangende sprachliche Äußerung’.
Das nur im
Dt. und
Nl. bezeugte Subst.
ahd.
frāga
(9. Jh.;
daneben ein selteneres,
grammatischen Wechsel aufweisendes
frā̌ha,
um 800),
mhd.
mnd.
vrāge,
mnl.
vrāghe,
nl.
vraag
entstammt (dehnstufig) einem
germ.,
im
Dt. untergegangenen Verb,
das in
aengl.
frignan,
anord.
fregna
‘fragen’
erhalten ist.
Es gehört mit
↗
forschen
(s. d.)
und den
außergerm. Verwandten
lat.
precārī
‘bitten’,
aind.
pṛṣṭhám
n.
‘Rätselfrage’,
awest.
paršta-
‘Gerichtsfrage’
zu
ie.
*perk̑-,
*prek̑-,
*pṛk̑-
‘fragen, bitten’.
Das zugehörige Verb
fragen
‘eine Antwort erbitten, sich erkundigen’,
ahd.
frāgēn
(8. Jh.),
-frāgōn
(um 800),
mhd.
vrāgen,
asächs.
frāgon,
mnd.
vrāgen
ist eine Ableitung vom Substantiv.
fraglich
Adj.
‘unsicher, zweifelhaft’
(Anfang 17. Jh.,
üblich erst im 19. Jh.);
unabhängig davon
ahd.
frāgalīhho
Adv.
‘fragend’
(11. Jh.).
Fragezeichen
n.
‘eine Frage kennzeichnendes Satzzeichen’
(16. Jh.),
für
lat.
sīgnum interrogātiōnis.
fragwürdig
Adj.
‘zweifelhaft’,
eigentlich
‘des Fragens wert’
(18. Jh.),
von
A. W. Schlegel
als Übersetzung von
engl.
questionable
‘fraglich, zweifelhaft’
in
Shakespeares
„Hamlet“
gebildet.