frank
Adj.
‘offen, frei’,
spätmhd.
franc
‘frei’
ist wie
mnd.
frank,
mnl.
vranck,
nl.
vrank,
frank,
engl.
schwed.
frank
eine Entlehnung von
afrz.
franc
‘frei’
(als Gegensatz zu
‘hörig, untergeben’),
‘von Lasten befreit, geistig frei, kühn, edel von Geburt’
(
frz.
franc
‘frei, freimütig, offenherzig’),
das selbst
germ. Herkunft ist
(vgl.
auch
ital.
span.
port.
franco).
Das vorauszusetzende
germ. Adjektiv
bildet die Grundlage für den Volksnamen der
Franken
(
spätlat.
Francī).
Nimmt man Verwandtschaft des Wortes mit
↗
frech
(s. d.)
an,
so verstehen sich die Franken als die
‘Mutigen, Kühnen’;
sie gelten als Oberschicht im fränkischen Reich,
als die
‘Freien’
im Gegensatz zur hörigen (leibeigenen) galloromanischen Bevölkerung.
Die Bezeichnung
afrz.
franc
mit der Bedeutung
‘frei’
hat sich unter diesen Verhältnissen entwickelt.
Andere wollen die Grundlage des Volksnamens in Wörtern wie
aengl.
franca,
anord.
frakka
‘Wurfspieß’
sehen und die Franken als
‘die mit einem typischen Spieß Bewaffneten’
auffassen
(im Hinblick auf den Namen der
Sachsen,
der als
‘die mit dem *sahs-, dem Steinschwert Bewaffneten’
gedeutet wird;
s.
↗
Messer).
Nhd.
frank
lebt heute nur noch in der tautologischen Formel
frank und frei
(18. Jh.);
vgl.
mnd.
vrī und vrank.