immer bereit, Frieden zu halten, friedliebend, friedlich
friedfertig
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung fried-fer-tig
Wortbildung
mit ›friedfertig‹ als Erstglied:
Friedfertigkeit
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Friede · Frieden · befrieden · befriedigen · umfrieden · einfriedigen · friedlich · friedfertig · zufrieden · Zufriedenheit · Unzufriedenheit · unzufrieden
Friede,
Frieden
m.
‘Zustand der Ruhe, Harmonie, Beilegung einer (kriegerischen) Auseinandersetzung’,
älter auch
‘geschütztes, umzäuntes Gebiet’.
Ahd.
fridu
(8. Jh.),
mhd.
vride,
vrit,
asächs.
friðu,
mnd.
mnl.
vrēde,
nl.
vrede,
aengl.
friþu,
friþ,
anord.
friðr,
schwed.
frid
(germ.
*friþu-)
ist ein mit
ie.
tu-Suffix
gebildetes Verbalabstraktum im Sinne von
‘Zustand der Schonung, des Wohlwollens’
zu der unter
frei
(s. d.)
angegebenen Wurzel.
Der ehemalige stark flektierende
u-Stamm
tritt im Mhd. teilweise zur konsonantischen Flexion über,
so daß Doppelformen entstehen,
z. B.
Genitiv
Friedes
und
Friedens
(noch bei
Adelung),
Dativ und Akkusativ
Friede
und
Frieden
(bis heute);
auslautendes
-n
der schwachen obliquen Kasus
dringt seit dem 18. Jh. in den Nominativ
und ergibt auch hier die Doppelform
Friede
und
Frieden.
befrieden
Vb.
‘beruhigen, friedlich stimmen, den Friedenszustand herbeiführen’,
mhd.
bevriden
‘Friede, Schutz verschaffen, einzäunen’;
vgl.
ahd.
fridōn
‘schützen, schonen’
(9. Jh.),
gifridōn
(um 1000),
mhd.
vriden
‘Frieden bringen, friedlich beilegen, schützen, erhalten, einen Zaun machen’.
befriedigen
Vb.
‘beschützen’
(15. Jh.),
‘versöhnen, begütigen, zufriedenstellen’
(16. Jh.).
umfrieden
Vb.
‘umgeben, einzäunen’,
mhd.
umbevriden;
dann
umfriedigen
(16. Jh.).
einfriedigen
Vb.
(17. Jh.).
friedlich
Adj.
‘ruhig, um Frieden bemüht’,
mhd.
vridelich,
auch
‘Schutz gewährend’;
vgl.
ahd.
fridulīhho
Adv.
(11. Jh.).
friedfertig
Adj.
‘friedliebend, friedlich’
(16. Jh.).
zufrieden
Adj.
‘mit sich und der Welt in Einklang, einverstanden’,
zusammengezogen aus der präpositionalen Fügung
zu Frieden,
zunächst in Verbindung mit Verben der Richtung
(z. B.
setzen,
stellen,
kommen),
seit dem 16. Jh. als Adverb
(vgl. noch
zufriedengeben,
zufriedenlassen),
seit dem 17. Jh. auch als Adjektiv gebraucht und flektiert.
Zufriedenheit
f.
Unzufriedenheit
f.
(17. Jh.),
unzufrieden
Adj.
(18. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
amikal
·
friedfertig
·
friedlich
·
friedliebend
·
geruhsam
·
gewaltfrei
·
gewaltlos
·
gütig
·
gütlich
·
herzensgut
·
ohne Gewalt
·
sanft
·
verträglich
Typische Verbindungen zu ›friedfertig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›friedfertig‹.
Verwendungsbeispiele für ›friedfertig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das wirkt nie, und besonders friedfertig ist es auch nicht.
[Die Zeit, 13.11.1995, Nr. 46]
Aber auch bei einer friedfertigen Demonstration darf niemand vermummt sein.
[Die Zeit, 11.12.1987, Nr. 51]
Die Generäle haben es gelegentlich mit scharfen Tönen ausgesprochen; die demokratische Regierung gibt sich demonstrativ friedfertig.
[Die Zeit, 28.11.1986, Nr. 49]
Und er tut sogar gut daran, seine Entwicklung, friedfertig, voranzutreiben.
[Die Zeit, 28.10.1977, Nr. 44]
Ein Patient, der vorher friedfertig gewesen sei, werde plötzlich aggressiv und greife die Schwestern an.
[Wolf, Christa: Störfall: Berlin u. Weimar: Aufbau-Verlag 1987, S. 19]
Zitationshilfe
„friedfertig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/friedfertig>.
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