friedlich
GrammatikAdjektiv · Komparativ: friedlicher · Superlativ: am friedlichsten
Aussprache
Worttrennung fried-lich
Wortbildung
mit ›friedlich‹ als Erstglied:
Friedlichkeit
·
mit ›friedlich‹ als Letztglied:
schiedlich-friedlich · unfriedlich
Mehrwortausdrücke
Friedliche Revolution ·
friedliche Revolution
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
dem Frieden dienend, unkriegerisch
Beispiele:
eine friedliche Gesinnung, Nation
die friedliche Aufbauarbeit, Atomforschung
die friedliche Entwicklung Deutschlands
die friedliche Koexistenz zweier Staaten
die friedliche Lösung eines internationalen Konflikts
das Ergebnis, der Schutz unserer friedlichen Arbeit
die friedliche Anwendung, Nutzung der Atomenergie
es sind friedliche Zeiten
einen friedlichen Weg einschlagen
die Atomkraft friedlichen Zwecken dienstbar machen
einen diplomatischen Zwischenfall auf friedlichem Wege beilegen
die Zukunft der Welt mit friedlichen Mitteln regeln
friedlich gesinnt sein
2.
von Frieden erfüllt, ruhig, still
Beispiele:
ein friedlicher Mensch, Anblick, Morgen, ein friedliches Tal, Gesicht
eine friedliche Seele, Atmosphäre, Stille, Gegend
die Geborgenheit seines friedlichen Heimes
der schweigende Wald bietet ein Bild friedlicher Ruhe
ein friedliches Wesen haben
sie lebten friedlich dahin
friedlich aussehen, schlafen
verhüllend friedlich einschlafen, hinüberschlummern (= in Frieden sterben)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Friede · Frieden · befrieden · befriedigen · umfrieden · einfriedigen · friedlich · friedfertig · zufrieden · Zufriedenheit · Unzufriedenheit · unzufrieden
Friede, Frieden m. ‘Zustand der Ruhe, Harmonie, Beilegung einer (kriegerischen) Auseinandersetzung’, älter auch ‘geschütztes, umzäuntes Gebiet’. Ahd. fridu (8. Jh.), mhd. vride, vrit, asächs. friðu, mnd. mnl. vrēde, nl. vrede, aengl. friþu, friþ, anord. friðr, schwed. frid (germ. *friþu-) ist ein mit ie. tu-Suffix gebildetes Verbalabstraktum im Sinne von ‘Zustand der Schonung, des Wohlwollens’ zu der unter frei (s. d.) angegebenen Wurzel. Der ehemalige stark flektierende u-Stamm tritt im Mhd. teilweise zur konsonantischen Flexion über, so daß Doppelformen entstehen, z. B. Genitiv Friedes und Friedens (noch bei Adelung), Dativ und Akkusativ Friede und Frieden (bis heute); auslautendes -n der schwachen obliquen Kasus dringt seit dem 18. Jh. in den Nominativ und ergibt auch hier die Doppelform Friede und Frieden. – befrieden Vb. ‘beruhigen, friedlich stimmen, den Friedenszustand herbeiführen’, mhd. bevriden ‘Friede, Schutz verschaffen, einzäunen’; vgl. ahd. fridōn ‘schützen, schonen’ (9. Jh.), gifridōn (um 1000), mhd. vriden ‘Frieden bringen, friedlich beilegen, schützen, erhalten, einen Zaun machen’. befriedigen Vb. ‘beschützen’ (15. Jh.), ‘versöhnen, begütigen, zufriedenstellen’ (16. Jh.). umfrieden Vb. ‘umgeben, einzäunen’, mhd. umbevriden; dann umfriedigen (16. Jh.). einfriedigen Vb. (17. Jh.). friedlich Adj. ‘ruhig, um Frieden bemüht’, mhd. vridelich, auch ‘Schutz gewährend’; vgl. ahd. fridulīhho Adv. (11. Jh.). friedfertig Adj. ‘friedliebend, friedlich’ (16. Jh.). zufrieden Adj. ‘mit sich und der Welt in Einklang, einverstanden’, zusammengezogen aus der präpositionalen Fügung zu Frieden, zunächst in Verbindung mit Verben der Richtung (z. B. setzen, stellen, kommen), seit dem 16. Jh. als Adverb (vgl. noch zufriedengeben, zufriedenlassen), seit dem 17. Jh. auch als Adjektiv gebraucht und flektiert. Zufriedenheit f. Unzufriedenheit f. (17. Jh.), unzufrieden Adj. (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
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brüderlich ·
einhellig ·
einig ·
einmütig ·
einstimmig ·
einträchtig ·
einvernehmlich ·
einverständlich ·
friedlich ·
geschlossen ·
gleichgesinnt ·
harmonisch ·
im Einklang ·
im Gleichklang
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friedfertig ·
friedlich ·
friedliebend ·
gewaltfrei ·
gewaltlos ·
gütlich ·
herzensgut ·
ohne Gewalt ·
sanft ·
verträglich
Assoziationen |
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Assoziationen |
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friedlich ·
harmlos (sein) ·
niemandem etwas Böses (an)tun (können) ·
sanftmütig ●
keiner Fliege etwas zuleide tun (können) fig.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›friedlich‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›friedlich‹.
Absicht
Beilegung
Demonstrant
Demonstration
Koexistenz
Lösung
Miteinander
Mittel
Nebeneinander
Nutzung
Protest
Regelung
Revolution
Wiedervereinigung
Zukunft
Zusammenarbeit
Zusammenleben
Zwecke
demokratisch
demonstrieren
freundschaftlich
fröhlich
gerecht
gewaltfrei
ordnen
protestieren
tolerant
verlaufen
zusammenleben
Übergang
Verwendungsbeispiele für ›friedlich‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es kommt nun darauf an, die »bisher friedlichste Revolution unserer Geschichte« in geordnete Bahnen zu lenken.
[Küsters, Hans Jürgen: Entscheidung für die deutsche Einheit. In: Deutsche Einheit, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1998], S. 237]
Dagegen leben verschiedene Arten, ohne sich zu stören, meistens friedlich nebeneinander.
[Natzmer, Gert von: Tierstaaten und Tiergesellschaften, Berlin: Safari-Verl. 1967, S. 76]
Übrigens war die spanische Politik nun bis auf weiteres friedlich.
[Mann, Golo: Das Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1964], S. 1553]
Das amerikanische Volk hoffte, zum friedlichen Dasein zurückkehren zu können.
[Gabriel, Ralph H.: Isoliertes Amerika. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1960], S. 14838]
Nicht in allen Regionen der Erde geht es schließlich immer friedlich zu.
[Die Zeit, 17.02.2000, Nr. 8]
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