fügen
Vb.
‘passend zusammensetzen, verhängen, bewirken’,
reflexiv
‘sich unterordnen’,
ahd.
fuogen
‘verbinden, vereinigen, ineinanderpassen’
(8. Jh.),
mhd.
vüegen,
vuogen,
auch
‘bewerkstelligen, sich anpassen, machen, daß etw. geschieht’,
asächs.
fōgian,
mnd.
vȫgen,
vǖgen,
mnl.
voeghen,
nl.
voegen,
aengl.
fēgan,
engl.
to fay
‘passen, verbinden’
sind verwandt mit
Fach
(s. d.)
und den dort genannten Formen.
Daneben steht
fugen
Vb.
‘fest zusammensetzen, mit einer Fuge verbinden’,
die in der Handwerkersprache bewahrte
obd. umlautlose Form von
fügen;
heute meist als Ableitung von
Fuge
(s. unten)
empfunden.
verfügen
Vb.
‘an die richtige Stelle setzen, einfügen, anordnen’,
reflexiv
‘sich begeben’,
frühnhd.
verfüegen
(15. Jh.),
mnd.
vorvogen
‘einrichten’.
Verfügung
f.
‘Anordnung’
(16. Jh.).
–
Fuge2
f.
‘Ritze, Verbindungslinie zwischen zusammengehörigen Bauteilen’,
ahd.
fuogī
‘Verbindung, Zusammensetzung, Verbindungsstelle’
(um 1000),
mhd.
vuoge
‘Zusammenfügung, Stelle eingreifender Verbindung zueinander’,
aber auch
(und damit in mhd. Zeit
bedeutungsgleich mit dem folgenden
Fug)
‘Schicklichkeit, passende Gelegenheit, Kunstfertigkeit’;
vgl. auch
(mit anderer Bildungsweise)
ahd.
fuoga
‘Geschicklichkeit’
(Hs. 13. Jh.).
Fug
m.
‘Zuständigkeit, Recht’,
mhd.
vuoc
‘Schicklichkeit, passende Gelegenheit, Kunstfertigkeit’,
heute vor allem noch in der Wendung
mit Fug und Recht
(16. Jh.).
Befugnis
f.
‘Zuständigkeit, Recht’
(16. Jh.).
befugt
Part.adj.
‘zuständig, berechtigt’,
vgl.
befugt sein
(15. Jh.),
aus dem Part. Prät. von
spätmhd.
sich bevūgen
‘eine Zuständigkeit ausüben’
(14. Jh.).
füglich
Adj.
‘passend, schicklich, mit Berechtigung’,
spätmhd.
vuoclich,
vüeclich;
vgl.
ahd.
gifuog(i)līh
(9. Jh.).
Unfug
m.
‘öffentliches Ärgernis erregendes Verhalten, Dummheiten, Schabernack’,
mhd.
unvuoc
‘Unanständigkeit, Roheit, Schande, Frevel’.
fügsam
Adj.
‘leicht lenkbar, anpassungsfähig’,
spätmhd.
vuoc-,
vüecsam
‘schicklich, angemessen’
(14. Jh.).
Fügung
f.
‘Geschick, Schicksal’,
mhd.
vüegunge
‘Zusammenfügung, Art und Weise’,
seit dem 17. Jh. Terminus der Syntax für
lat.
cōnstrūctio.
Gefüge
n.
‘Struktur, innere Ordnung’,
von
ahd.
gifuogī̌
‘Verbindung’
(8. Jh.)
unabhängige Neubildung des 17. Jhs.
gefügig
Adj.
‘fügsam, passend’
(15. Jh.),
mit anderer Endung anschließend an
ahd.
gifuogi,
mhd.
gevüege
Adj.,
bewahrt in
ungefüge
Adj.
‘unförmig, unhandlich’,
ahd.
ungifuogi
(11. Jh.),
mhd.
ungevüege,
-vuoge
‘unartig, unhöflich, unbeholfen, plump’.