gehoben in der Erde, auf Wegen große tiefe Rillen ziehen
furchen
Grammatik Verb
Aussprache
Worttrennung fur-chen
Wortbildung
mit ›furchen‹ als Erstglied:
Furchung
·
mit ›furchen‹ als Letztglied:
durchfurchen · einfurchen
·
mit ›furchen‹ als Grundform:
gefurcht
· verfurchen · zerfurchen
Bedeutungsübersicht
- 1. [gehoben] in der Erde, auf Wegen große tiefe Rillen ziehen
- 2. [übertragen] vertiefte Linien bilden
- 3. [gehoben] ⟨das Schiff furcht das Wasser⟩ durchschneidet das Wasser und hinterlässt dabei die Spur des Kielwassers
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
übertragen vertiefte Linien bilden
a)
die Gesichtshaut so zusammenziehen, dass Rillen, Falten entstehen
Beispiele:
er furchte die Stirn (vor Ärger, Zorn, Sorgen)
Grammatik: oft im Partizip II
Beispiele:
er betrachtete das Bild mit gefurchter Stirn, gefurchten Brauen
die Tränen liefen über ihre gefurchten Wangen
b)
etw. rillenförmig vertiefen
⟨sich furchen⟩
Beispiel:
die befruchtete Eizelle furcht sich bei der Zellteilung
Grammatik: im Partizip II
Beispiele:
die Hirnrinde ist gefurcht
die Stängel, Stiele der Pflanze sind gefurcht
3.
gehoben ⟨das Schiff furcht das Wasser⟩durchschneidet das Wasser und hinterlässt dabei die Spur des Kielwassers
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Furche · furchen
Furche
f.
‘langgezogene Bodenvertiefung, Rinne’,
meist die beim Pflügen entstehende
‘Bodenfalte’,
ahd.
furh
(um 800),
mhd.
vurch,
mnd.
mnl.
vōre,
nl.
voor,
aengl.
furh,
engl.
furrow,
anord.
for
(germ.
*furh-)
sind verwandt mit
aind.
párśānaḥ
‘Abgrund, Kluft, Senke’,
lat.
porca
‘Ackerstreifen zwischen zwei Furchen’,
porculētum
‘Ackerbeet’,
lit.
peršė́ti
‘brennend schmerzen’,
eigentlich
‘rissig sein’,
(älter)
praparšas
‘Graben’
und mit diesen auf
ie.
*perk̑-
‘aufreißen, aufwühlen’
zurückzuführen
(s.
Ferkel).
–
furchen
Vb.
‘den Boden streifenweise umwerfen, pflügen’,
ahd.
furhen
(8./9. Jh.),
mhd.
vurhen.
Typische Verbindungen zu ›furchen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›furchen‹.
Verwendungsbeispiele für ›furchen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Tiefe Falten furchen um den Mund, der immer leicht geöffnet ist; die Augen sind gallertartig.
[Die Zeit, 18.05.1973, Nr. 21]
Sie könnte helfen, manch übertriebene Furcht vor einem Verlust der einbezahlten Beiträge abzubauen.
[Süddeutsche Zeitung, 12.10.2002]
Er war kleiner als ich, wohl auch schwerer, sein Haar kurz und weiß, das Gesicht kaum gefurcht.
[Die Zeit, 17.10.2008, Nr. 43]
Seine Linien wurden aus dem Isarkies gefurcht und zu rund vier Meter hohen Wällen aufgeschüttet.
[Süddeutsche Zeitung, 19.05.1995]
Die Oberfläche ihrer Großhirnrinde ist deutlich stärker gefurcht und gefaltet.
[Die Welt, 05.07.2004]
Zitationshilfe
„furchen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/furchen>.
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