allgemein üblich, gebräuchlich, in Mode
gängig
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung gän-gig
Wortbildung
mit ›gängig‹ als Letztglied:
↗geländegängig
·
↗koppelgängig
·
↗leichtgängig
·
↗linksgängig
·
↗lungengängig
·
↗marktgängig
·
↗rechtsgängig
·
↗rollstuhlgängig
·
↗schwergängig
·
↗seegängig
Duden GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
2.
viel gekauft, gut verkaufbar
3.
von Münzen in Umlauf befindlich, gültig
4.
sich drehen, bewegen, handhaben lassend u. entsprechend benutzbar, brauchbar
5.
Jägersprache führig
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Gang1 · gängeln · Gängelband · gang · gangbar · gängig
Gang1
m.
‘das Gehen, Bewegung, Verlauf, Weg zu einem bestimmten Zweck, abgegrenzter (überdachter) Weg, Flur, mit Gestein oder Mineralen ausgefüllte Spalte der Erdrinde, Gericht einer Speisenfolge, Übersetzungsstufe des Schaltgetriebes bei Kraftfahrzeugen’,
ahd.
(8. Jh.),
asächs.
gang,
mhd.
mnd.
mnl.
ganc,
nl.
aengl.
gang
(mengl.
gang
wohl aus dem Anord.),
anord.
gangr,
schwed.
gång,
got.
gagg
sind Verbalabstrakta
(germ.
*ganga-)
zu dem gemeingerm. Verb,
das in
ahd.
gangan
(8. Jh.)
vertreten ist
(s.
↗gehen).
Sie bezeichnen in vielfältiger Ausprägung
sowohl den Vorgang des Gehens, Sich-Fortbewegens
wie die Erstreckung
(Erzgang)
als auch (im Got. ausschließlich) den Ort des Gehens.
gängeln
Vb.
‘bevormunden’,
frühnhd.
gengeln
‘beim Gehen führen’,
eigentlich
‘wiederholt gehen lassen’,
Iterativbildung zum
jan-Verb
mhd.
gengen
(s.
↗gehen);
Gängelband
n.
eigentlich
‘Leine, an der man Kinder hält, die noch nicht richtig laufen können’
(Anfang 18. Jh.),
heute nur in der Wendung
am Gängelband führen, halten,
‘bevormunden’
gebräuchlich.
gang
Adj.
älter
gäng(e),
nur in der festen Verbindung
gang und gäbe
‘üblich, geläufig’,
mhd.
genge und gæbe;
mhd.
genge
‘unter den Leuten umlaufend, verbreitet, gewöhnlich, leicht gehend, rüstig’,
ahd.
gengi
‘gangbar, gebräuchlich, gewöhnlich’
(um 1000),
Verbaladjektiv
(germ.
*gangja-)
zu
ahd.
gangan
‘gehen’,
daher eigentlich
‘fähig zu gehen’,
entsprechend
mhd.
gæbe
‘annehmbar, willkommen, lieb, gut’,
Verbaladjektiv zu
↗geben
(s. d.),
daher eigentlich
‘was gegeben werden kann, was sich leicht geben läßt’,
ursprünglich von Münzen und Waren im Sinne von
‘im Umlauf befindlich’.
gangbar
Adj.
‘begehbar, gängig, üblich, gültig’
(16. Jh.);
vgl.
mhd.
ungancbære.
gängig
Adj.
‘gangbar, gebräuchlich, verbreitet, gut gehend (von Waren)’,
mhd.
gengec,
für älteres gleichbed.
mhd.
genge
(s. oben);
vgl.
ahd.
missigengīg
‘fehltretend’.
Thesaurus
Synonymgruppe
allgemein bekannt
·
↗alltäglich
·
↗an der Tagesordnung
·
gang und gäbe
·
↗geläufig
·
↗gewohnt
·
gängig
·
↗vertraut
●
plain vanilla
engl.
·
sattsam bekannt
floskelhaft
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
↗alltäglich
·
die Regel (sein)
·
gang und gäbe
·
↗gebräuchlich
·
↗geläufig
·
↗gewöhnlich
·
gängig
·
↗herkömmlich
·
↗häufig
·
kein Einzelfall
·
↗klassisch
·
↗konventionell
·
nicht selten
·
↗normal
·
↗ortsüblich
·
tägliches Brot (sein)
·
verbreitet
·
↗weit verbreitet
·
↗weitverbreitet
·
zum täglichen Brot gehören
·
↗üblich
●
↗(ein)geübt
fig.
·
↗an der Tagesordnung
fig.
·
↗handelsüblich
fig.
·
man kennt das (von)
ugs., Redensart
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
allgemein verbreitet
·
gängig
·
↗häufig (vorkommend)
·
↗landläufig
·
↗weit verbreitet
·
↗weitverbreitet
●
↗prävalent
fachspr., medizinisch
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›gängig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Antibiotikum
Betriebssystem
Bezeichnung
Browser
Definition
Erklärungsmuster
Format
Klischee
Kreditkarte
Lehrmeinung
Lesart
Meinung
Methode
Muster
Münze
Praxis
Rechtsprechung
Redewendung
Repertoire
Schema
Schlagwort
Schönheitsideal
Stereotyp
Suchmaschine
Theorie
These
Topos
Vorstellung
Vorurteil
Zahlungsmittel
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gängig‹.
Verwendungsbeispiele für ›gängig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Genau dies sei in der deutschen Industrie längst gängiger Standard.
Die Welt, 13.02.2001
Einfach zu installieren und vor allem zu bedienen, erkennt es die wichtigen gängigen Formate.
Der Tagesspiegel, 13.10.1998
Um ihrem Namen gerecht zu werden, können an einer Bar die gängigsten Cocktails gemixt werden.
Schäfer-Elmayer, Thomas: Der Elmayer. In: Zillig, Werner (Hg.) Gutes Benehmen, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1991], S. 4572
Besonders intensiv richtet sich die Kritik auf die gängige Praxis der Intelligenzdiagnostik.
Krapp, Andreas: Intelligenz und Begabung. In: Asanger, Roland u. Wenninger, Gerd (Hgg.) Handwörterbuch Psychologie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1980], S. 9348
Entsprechend der gängigen Philosophie wurde das Selbstbewußtsein Jesu zur zentralen Größe.
Georgi, D.: Leben-Jesu-Theologie. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1960], S. 23362
Zitationshilfe
„gängig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/g%C3%A4ngig>, abgerufen am 16.01.2021.
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