gackern
GrammatikVerb · gackert, gackerte, hat gegackert
Aussprache [ˈgakɐn]
Worttrennung ga-ckern
Wortbildung
mit ›gackern‹ als Letztglied:
Gegacker
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨jmd. gackert⟩ besonders von Hühnervögeln: wiederholt kurze Rufe hervorbringen
- ● [umgangssprachlich, übertragen] (abgehackt, ausgelassen, bisweilen laut) lachen
- 2. [umgangssprachlich] ⟨jmd. gackert⟩ über etwas schwatzen, klatschen
eWDG und ZDL
Bedeutungen
1.
⟨jmd. gackert⟩besonders von Hühnervögeln wiederholt kurze Rufe hervorbringen
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: aufgeregt, laut gackern
hat Präpositionalgruppe/-objekt: auf dem, im Hof gackern
mit vergleichender Wort-/Nominalgruppe: wie ein Huhn gackern
in Koordination: gackern und krähen, schnattern, grunzen; gackern und scharren
Beispiele:
die Hühner laufen pickend und gackernd hin und herWDG
wenn das Ei gelegt ist, gackert die HenneWDG
Wir haben drei Hühner und drei Strohnester im Stall. Jedes Huhn legt
jeden Tag ein Ei – allerdings alle in dasselbe Nest. Das heißt: Sie müssen
sich mit dem Legen abwechseln. Sobald sie fertig sind,
gackern sie wie verrückt. Es ist lustig, am
Gegacker zu raten, wer wann fertig ist. [Süddeutsche Zeitung, 20.06.2020]
Glucken, die empört gackern und mit ihren
Flügeln andeuten, was man, mit gutem Willen, für Fliegen halten könnte. [Süddeutsche Zeitung, 31.12.2019]
übertragenDa gackern ja die Hühner (= das ist wirklich komisch, zum Lachen): Eier aus dem Automaten. Ist das jetzt die Fortsetzung der Legebatterie? [Berliner Morgenpost, 08.06.2010]
Vor der Kirche[n]tür
gackerten schon wieder die Hühner und scharrten
nach Würmern, Spatzen schirpten vergnügt und lupften das nasse Gefieder. [Viebig, Clara: Das Weiberdorf. Briedel/Mosel: Houben 1996 [1900], S. 53]
●
umgangssprachlich, übertragen (abgehackt, ausgelassen, bisweilen laut) lachen
Kollokationen:
in Koordination: gackern und kichern
Beispiele:
er stieß ein gackerndes Lachen ausWDG
Wenn die Kinderbuchautorin Silke Schlichtmann
von den Abenteuern des pfiffigen Mattis erzählt, dann kichert und
gackert erst die eine und schließlich lachen
sich alle kaputt. [Münchner Merkur, 09.10.2019]
Der tote Palpatine lebt nun doch, wechselt seine Pläne sinister
gackernd von Szene zu Szene, Snoke war nur
ein Klon, die Imperiums‑Nachfolgeorganisation »First Order« ein
Ablenkungsmanöver. [Welt am Sonntag, 22.12.2019]
Ich höre sie vor Belustigung gackern. [Die Welt, 28.09.2019]
2.
umgangssprachlich ⟨jmd. gackert⟩über etwas schwatzen, klatschenWDG
Beispiele:
was hat sie denn wieder gegackert?WDG
Von ihren erwachsenen Spielerinnen war sie es gewohnt, dass absolute
Stille herrscht, wenn sie im Training Anweisungen gibt. Nun wird im Training
geschnattert und gegackert. [Münchner Merkur, 01.10.2020]
»Guck mal, der Bertram hat vom Nordkap geschrieben.« Man las,
gackerte – und befestigte die Karte mit einem
Magneten am grauen Büroschrank. [Die Zeit, 02.09.1999]
Und Alles zur Kenntnis genommen, was die albernen Puten
gackerten? [Niebelschütz, Wolf von: Der blaue Kammerherr. Stuttgart [u. a.]: Dt. Bücherbund [1991] [1949], S. 556]
letzte Änderung:
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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gackeln · gackern · gacksen
gackeln gackern gacksen Vb. ‘wiederholt den Laut gack ausstoßen’ (besonders von Hühnern), im Nhd. verbreitete Bildungen, die den Laut der Henne, auch das Schnattern der Gans nachahmen und abschätzig im Sinne von ‘kichern, schwatzen’ auf den Menschen übertragen werden. Ähnliche Lautnachahmungen liegen vor in ahd. ga(c)kizzen (11. Jh.), irgackizzen, irgickazzen (Hs. 12. Jh.), mhd. gāgen, gāgern, gagzen, mnd. gāgelen, nl. gaggelen, engl. to gaggle, vgl. auch anord. gaga ‘(ver)spotten’, gagl ‘Schneegans’ sowie lit. gagénti, auch gagė́ti, russ. gogotát’ (гоготать), gágat’ (гагать) ‘schnattern’, griech. kakkabázein (κακκαβάζειν), kakkabízein (κακκαβίζειν) ‘gackern’, lat. cacabāre ‘schreien’ (vom Rebhuhn), cacillāre ‘gackern’, frz. cacarder ‘schnattern’.
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