gebären
Vb.
‘(ein Kind) zur Welt bringen, hervorbringen, erzeugen’,
ahd.
(8. Jh.),
asächs.
giberan
‘hervorbringen, erzeugen, gebären’,
mhd.
gebern,
mnd.
gebēren,
aengl.
geberan,
got.
gabaíran
bedeutet eigentlich
‘zu Ende tragen’
(s.
ge-)
und ist zu dem im
Nhd. untergegangenen Simplex
ahd.
beran
(8. Jh.),
mhd.
bern
‘Frucht tragen, hervorbringen, gebären’,
asächs.
beran,
mnd.
bēren,
mnl.
beren,
aengl.
beran,
engl.
to bear,
anord.
bera
‘tragen, führen’,
schwed.
bära
‘tragen, bringen, ertragen’,
got.
baíran
‘tragen, bringen, hervorbringen, gebären’
gebildet.
Dieses Verb gehört mit den Verwandten
aind.
bhárati
‘trägt’,
griech.
phérein
(
φέρειν)
‘tragen, bringen’,
lat.
ferre
‘tragen, bringen’,
air.
berid
‘trägt’,
aslaw.
bьrati
‘sammeln, nehmen’,
russ.
brat’
(
брать)
‘nehmen’
zur Wurzel
ie.
*bher(ə)-
‘tragen, bringen’
(auch
‘Leibesfrucht tragen’),
dann auch
‘er-, aufheben’
(s.
empören).
Mit
gebären
sind u. a. verwandt
Geburt,
Gebärde,
gebaren,
Gebühr,
gebühren,
Bahre,
entbehren
(eigentlich
‘nicht tragen’)
und das Suffix
-bar
(s. d.),
z. B.
fruchtbar,
eigentlich
‘Frucht tragend, bringend’.
–
Gebärmutter
f.
weibliches Geschlechtsorgan,
in dem sich das befruchtete Ei entwickelt
(Ende 16. Jh.),
älter
frühnhd.
bermuoter
(14. Jh.),
Bärmutter
(Anfang 16. Jh.),
mnl.
baermoeder,
nl.
baarmoeder.
Zu
ahd.
mhd.
muoter
im Sinne von
‘gebärender Körperteil’,
zur Verdeutlichung zusammengesetzt mit
gebären.
Vgl. auch
ahd.
giburtmuoter
(Hs. 12. Jh.).
Selten
ausgebären
Vb.
‘hervorbringen’,
spätmhd.
ūzgebern.