gedeihlich
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung ge-deih-lich
Wortbildung
mit ›gedeihlich‹ als Erstglied:
Gedeihlichkeit
eWDG
Bedeutung
gehoben nützlich, fruchtbar
Beispiele:
das Medikament übt eine gedeihliche Wirkung aus
die Wirtschaft, dieses Gewerbe hat eine gedeihliche Entwicklung genommen
zwischen beiden Ländern besteht eine gedeihliche Zusammenarbeit
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gedeihen · gediegen · Gedeih · Gedeihlichkeit · gedeihlich
gedeihen Vb. ‘wachsen und zunehmen, sich gut entwickeln’, ahd. githīhan (10. Jh.), mhd. gedīhen ‘geraten, Fortschritte machen’, aengl. geþēon, mnd. gedīen, mnl. ghedīen, nl. gedijen, got. gaþeihan sind Präfixbildungen zu einem (im Nhd. untergegangenen) Simplex ahd. thīhan (8. Jh.), mhd. dīhen ‘wachsen, geraten, Fortschritte machen’, asächs. thīhan, aengl. þēon, mnd. mnl. dīen, nl. dijen, afries. thīgia, got. þeihan. Die Verben schließen sich an die Wurzel ie. *tenk- ‘(sich) zusammenziehen, fest, dicht werden’ an, zu der auch verwandtes dicht (s. d.) gehört. Der n-Ausfall im Germ. (ursprünglich germ. *þinhan, *þenhan) hat zu Ersatzdehnung des Stammsilbenvokals geführt; vgl. noch den Plur. Prät. aengl. þungon sowie das Part. Prät. aengl. geþungen. Auf grammatischen Wechsel von h und g weist (wie die genannten aengl. Formen) auch das Part. Prät. ahd. githigan, mhd. gedigen, das heute noch in dem isolierten gediegen Part.adj. ‘rein, echt, dauerhaft, solide’ weiterlebt (ahd. githigan ‘bejahrt, vollkommen, ernst’, 9. Jh., mhd. gedigen ‘reif, gehaltvoll’), während das h im Part. Prät. nhd. gediehen durch Ausgleich mit dem Präsens eingetreten ist. – Gedeih m. ‘das Gedeihen’ (15. Jh.), nur noch in der Wendung auf Gedeih und Verderb(en) ‘unter allen Umständen, bedingungslos’, wohl aus nordd. Rechtssprache, vgl. mnd. gedy und verderf. Gedeihlichkeit f. (Anfang 17. Jh.), später bezeugtes gedeihlich Adj. ‘ersprießlich, fördernd’ voraussetzend.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
dienlich ·
fruchtbar ·
förderlich ·
gewinnbringend ·
gut ·
gute Dienste leisten ·
günstig ·
hilfreich ·
lohnend ·
nutzbringend ·
nutzwertig ·
nützlich ·
opportun ·
positiv ·
von Nutzen ·
von Vorteil ·
vorteilhaft ·
wertvoll ·
zuträglich ●
erbaulich geh. ·
ersprießlich geh. ·
gedeihlich geh. ·
sachdienlich fachspr., Amtsdeutsch, Jargon
Typische Verbindungen zu ›gedeihlich‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gedeihlich‹.
Arbeit
Auskommen
Beziehung
Entwickelung
Entwicklung
Fortentwickelung
Klima
Kooperation
Miteinander
Nebeneinander
Rahmenbedingung
Regierungsarbeit
Umfeld
Verhältnis
Wachstum
Weiterentwicklung
Wirken
Wirksamkeit
Wirtschaftsbeziehung
Wirtschaftsentwicklung
Zukunft
Zusammenarbeit
Zusammenarbeiten
Zusammenleben
Zusammenwirken
entwickeln
halbwegs
vertrauensvoll
zusammenarbeiten
zusammenleben
Verwendungsbeispiele für ›gedeihlich‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wir ließen unser gedeihliches Miteinander nicht gefährden von entspannungsfeindlichen Elementen.
[Die Zeit, 13.05.1994, Nr. 20]
Eine Zeit lang hatte sich ihre Zusammenarbeit sogar recht gedeihlich entwickelt.
[Süddeutsche Zeitung, 10.08.2002]
Mentale Sicherheit ist für jede Art des gedeihlichen Zusammenlebens unverzichtbar.
[Süddeutsche Zeitung, 13.09.1997]
Eine Trennung würde allerdings auch das Ende einer insgesamt wenig gedeihlichen dänisch‑deutschen Zusammenarbeit bedeuten.
[Die Welt, 25.06.2001]
Durch die vorliegende Regelung wird keine gedeihliche internationale Zusammenarbeit geschaffen.
[o. A.: 1949. In: Overresch, Manfred u. Saal, Friedrich Wilhelm (Hgg.) Deutsche Geschichte von Tag zu Tag 1918-1949, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1986], S. 20045]
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