mittelgroß und breit
gedrungen
Grammatik partizipiales Adjektiv
Aussprache [gəˈdʀʊŋən]
Worttrennung ge-drun-gen
Wortbildung
mit ›gedrungen‹ als Grundform:
Gedrungenheit
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
dringen · dringend · gedrungen · dringlich · Dringlichkeit · aufdringen · aufdringlich · zudringlich
dringen
Vb.
‘sich einen Weg verschaffen, verlangen, bestürmen’,
ahd.
thringan
‘drängen, zusammenpacken, -drücken’
(8. Jh.),
mhd.
mnd.
dringen
‘flechten, weben, zusammendrücken, sich drängen’,
asächs.
thringan
‘mit Gewalt ausstoßen’,
aengl.
þringan
‘drängen, eilen, bedrücken’,
mnl.
dringhen,
nl.
dringen,
anord.
þryngva,
þryngja
‘drängen, zwingen’,
schwed.
tränga
weisen gegenüber
got.
þreihan
‘drängen’
grammatischen Wechsel
(zwischen
h
und
g)
auf,
s. auch
drängen.
Germ.
*þrenhan
führt mit
lit.
treñkti
‘dröhnend stoßen, werfen, schleudern’,
trañksmas
‘Gedränge’,
aslaw.
trǫtъ
‘Wache, Schar’,
aruss.
trutъ,
trutь
‘Menge’,
russ.
(älter)
trutít’
(трутить)
‘drücken, stoßen’
und wohl auch
lat.
truncāre
‘verstümmeln’
auf
ie.
*trenk-
‘stoßen, zusammendrängen, bedrängen’.
Ein Zusammenhang mit
ie.
*ter(ə)-,
der Wurzel von
drehen
(s. d.),
bleibt fraglich.
Transitiver Gebrauch,
seit dem Ahd. neben intransitivem gleichermaßen bezeugt,
wird von
drängen
(s. d.)
allmählich übernommen,
hält sich aber bis ins 18. Jh.
dringend
Part.adj.
‘eilig, wichtig, inständig’
(15. Jh.).
gedrungen
Part.adj.
‘fest, kompakt, kräftig’
vom Körperbau (15. Jh.).
dringlich
Adj.
‘dringend’
(15. Jh.);
Dringlichkeit
f.
‘Eiligkeit, Wichtigkeit’
(18. Jh.).
aufdringen
Vb.
‘aufnötigen’
zeugt noch von ehemals transitivem Gebrauch von
dringen
(ersetzt durch
aufdrängen),
mhd.
ūfdringen
‘sich erheben, emporsprudeln’;
aufdringlich
und
zudringlich
Adj.
‘lästig, sich aufdrängend’
(beide 18. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›gedrungen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gedrungen‹.
Verwendungsbeispiele für ›gedrungen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Jetzt ist er 51, ein gedrungener Mann mit grauen Haaren, der es gewohnt ist, sich durchzusetzen.
[Die Zeit, 07.04.2013, Nr. 14]
Er war von ihrer Größe, hatte eine ähnlich gedrungene Gestalt.
[Rasp, Renate: Ein ungeratener Sohn, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1967, S. 147]
Alle paar Meter sitzt eine gedrungene Apartmenttür in der fensterlosen Wand.
[Die Welt, 30.01.2004]
Die kürzere vierkantige Esse, die, von einer gedrungenen Basis aufsteigend, sich nach oben verjüngte, stieß auch aus ihrem eigenen Mundloch Rauch aus.
[Boy-Ed, Ida: Vor der Ehe. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1915], S. 3178]
Aus dem mit groben Schindeln gedeckten Dach streckte sich ein gedrungener Kamin hervor.
[Hohlbein, Wolfgang: Das Druidentor, Stuttgart: Weitbrecht 1993, S. 103]
Zitationshilfe
„gedrungen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gedrungen>.
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