gefällig
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung ge-fäl-lig
Wortbildung
mit ›gefällig‹ als Erstglied:
Gefälligkeit · gefälligerweise
·
mit ›gefällig‹ als Letztglied:
gottgefällig
· selbstgefällig · ungefällig · wohlgefällig
· mit ›gefällig‹ als Grundform: gefälligst
· mit ›gefällig‹ als Grundform: gefälligst
Bedeutungsübersicht
- 1. zu einem Gefallen, einer uneigennützigen Hilfeleistung gern bereit
- 2. gefallend, anziehend, ansprechend
- [Kaufmannssprache, höflich] in Bitten
- [veraltet, höflich] bei einer Anfrage
- 3. [umgangssprachlich] ...
eWDG
Bedeutungen
1.
zu einem Gefallen, einer uneigennützigen Hilfeleistung gern bereit
Beispiele:
er ist ein gefälliger Mensch und hilft Ihnen bestimmt
jmdm. gefällig sein
ich kann Ihnen leider nicht gefällig sein!
er war stets gefällig und zuvorkommend
2.
gefallend, anziehend, ansprechend
Beispiele:
er hat ein gefälliges Wesen, gefällige Umgangsformen
ein gefälliges Betragen
ein gefälliges Muster
dieses Kleid ist eine gefällige Kombination
die Ware wird in einer gefälligen Verpackung angeboten
wir essen um acht, wenn's gefällig (= recht) ist
Zucker gefällig, eine Zigarette gefällig? (= möchten Sie Zucker, eine Zigarette?)
Kaufmannssprache, höflich in Bitten
Beispiele:
meinen Kunden zur gefälligen Beachtung, Ansicht!
zur gefälligen Benutzung!
3.
umgangssprachlich
Beispiele:
hier ist vielleicht was gefällig (= hier geht’s lustig zu)
da ist noch was gefällig (= ist noch einiges zu erwarten, fällig)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gefallen · gefällig · Gefälligkeit · Gefallsucht
gefallen Vb. ‘zusagen, anziehend, angenehm, hübsch sein’, ahd. gifallan ‘fallen, zufallen, zuteil werden, zutreffen, zusagen’ (um 800), mhd. mnd. mnl. nl. gevallen, aengl. gefeallan stehen als Präfixbildungen zu dem unter fallen (s. d.) angeführten Verb. Die im Nhd. allein herrschende Bedeutung ist von (durch den Fall der Würfel oder das Los) ‘zufallen, zuteil werden’ und daher ‘angenehm sein’ herzuleiten (s. Fall); vgl. mhd. mir gevellet eʒ wol eigentlich ‘ich habe ein gutes Los gezogen, Glück gehabt’ (schon ahd. wol gifallan). – gefällig Adj. ‘zuvorkommend, hilfsbereit, angenehm, hübsch’, ahd. gifellīg ‘gelegen, geeignet, recht’ (um 1000), mhd. gevellec, -vellic ‘angemessen, möglich, günstig, gefallend’. Gefälligkeit f. ‘Hilfe, Entgegenkommen’, mhd. gevellekeit ‘was gefällt, Gunst’. Gefallsucht f. ‘ausgeprägter Drang zu gefallen, Eitelkeit’ (18. Jh.; s. Sucht), zuerst Übersetzungswort für Koketterie (s. d.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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allerliebst ·
anlockend ·
ansprechend ·
anziehend ·
attraktiv ·
bezaubernd ·
gefällig ·
herzig ·
liebenswert ·
reizend ·
reizvoll ·
verlockend ·
zauberhaft ●
anmächelig ugs., schweiz.
Assoziationen |
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Assoziationen |
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Assoziationen |
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eingängig ·
unmittelbar verständlich ●
gefällig geh.
Antonyme |
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›gefällig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gefällig‹.
Arrangement
Aufmachung
Aussehen
Bedienung
Benutzung
Design
Harmlosigkeit
Kenntnisnahme
Kombination
Kombinationsspiel
Kurzpaßspiel
Melodie
Melodik
Optik
Selbstbedienung
Spielanlage
Sujet
Unterhaltung
Verpackung
allzu
arrangieren
kombinieren
kombinierend
kombiniert
melodisch
spielend
verpacken
zirkulieren
Äußer
Äußere
Verwendungsbeispiele für ›gefällig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Man begann, ihn mit einem Lächeln zu grüßen, er nickte gefällig.
[Roth, Joseph: Radetzkymarsch, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1978 [1932], S. 20]
Sie werden mich immer bereit finden, Ihnen, soweit es möglich ist, gefällig zu sein.
[Kafka, Franz: Das Schloß. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1922], S. 10401]
Auch privat ringelte sich das Schicksal stets gefällig um seine Füße.
[Die Zeit, 25.03.2013, Nr. 13]
Dabei sieht er selbst aus wie ein Protest gegen gefällige Formen.
[Die Zeit, 03.11.2008, Nr. 44]
Da wir gute Kunden beim Bäcker wurden, war er geneigt, uns gefällig zu sein.
[Bischoff, Charitas: Bilder aus meinem Leben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1912], S. 7082]
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