Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

gefräßig

Grammatik Adjektiv
Aussprache 
Worttrennung ge-frä-ßig
Wortbildung  mit ›gefräßig‹ als Erstglied: Gefräßigkeit
eWDG

Bedeutung

abwertend sehr aufs Essen bedacht, unersättlich im Essen
Beispiele:
er ist ein gefräßiger Mensch, gefräßiges Wesen
sei nicht so gefräßig und iss nicht gleich alles auf einmal!
umgangssprachlich, derb(er ist) dick, dumm und gefräßig
ein gefräßiges Insekt
ein gefräßiger Heuschreckenschwarm
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

fressen · Fresser · Fresserei · Fraß · gefräßig · Gefräßigkeit · Fresse · Fressalien · Freßsack
fressen Vb. ‘Nahrung aufnehmen’ (von Tieren), ‘unmäßig, unkultiviert essen’, ahd. freʒʒan (8. Jh.), mhd. v(e)reʒʒen, asächs. fretan, mnd. mnl. vrēten, nl. vreten, aengl. fretan, engl. to fret (‘zerfressen’), got. fraïtan, mit dem unter ver- (s. d.) behandelten Präfix gebildet zu dem unter essen (s. d.) angeführten Verb (vgl. got. fra-itan), eigentlich ‘vollständig aufessen’. In diesem Sinne gilt das Verb in alter Zeit für jede Form der Nahrungsaufnahme; die oben genannte Bedeutung wird erst im Nhd. üblich. – Fresser m. ‘Schlemmer, Prasser’, mhd. vreʒʒer; vgl. gleichbed. ahd. freʒʒo (Hs. 12. Jh.), filufreʒʒo (10. Jh.) und frāʒ (10. Jh.), filufrāʒ (11. Jh.), s. Vielfraß. Fresserei f. ‘üppige, schwelgerische Mahlzeit’ (15. Jh.). Fraß m. ‘unschmackhaftes Essen’ (dafür auch die Substantivierung das Fressen), mhd. vrāʒ ‘das Essen, Fressen’, auch ‘Fresser, Gefräßigkeit’. gefräßig Adj. ‘mit übermäßiger Eßlust behaftet, gierig’ (16. Jh.); vgl. ahd. frāʒīg (Hs. 12. Jh.), mhd. vræʒec. Gefräßigkeit f. (16. Jh.), vgl. mhd. vræʒecheit. Fresse f. derb für ‘Mund’ (16. Jh.), nach der elementaren Funktion dieses Gesichtsteils. Fressalien Plur. ‘Lebensmittel, Eßwaren’ (19. Jh.), latinisierende Bildung der Studentensprache (vgl. Viktualien). Freßsack m. ‘Vielfraß’ (19. Jh.), zuvor ‘Speise-, Futtersack’ (Adelung).

Thesaurus

Synonymgruppe
fressgierig · gefräßig · heißhungrig · unersättlich  ●  verfressen ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›gefräßig‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gefräßig‹.

Verwendungsbeispiele für ›gefräßig‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der Nebel zog seine Maschen noch enger und machte sich breit und gefräßig über alles her. [Walser, Martin: Halbzeit, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997 [1960], S. 214]
Die Larven wandern nach dem Schlüpfen in die Baumkronen und beginnen dort ihr gefräßiges Werk. [o. A. [pkr]: Nonnen-Raupe. In: Aktuelles Lexikon 1974-2000, München: DIZ 2000 [1994]]
Rund um den Marktplatz verschlangen die Flammen gefräßig Ställe und Hütten. [Röhrig, Tilman: In dreihundert Jahren vielleicht, Würzburg: Arena 1984 [1983], S. 128]
Sieben riesige Schaufelbagger heben und senken ihre langen Hälse, die gefräßigen Köpfe brechen lange Gräben in die Erde. [Die Welt, 30.12.2003]
Die Libellenlarve ist ein ebenso gefräßiger Räuber wie die Libelle selbst. [Wiehle, Hermann u. Harm, Marie: Lebenskunde für Mittelschulen – Klasse 3, Halle u. a.: Schroedel u. a. 1941, S. 72]
Zitationshilfe
„gefräßig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gefr%C3%A4%C3%9Fig>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
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