geheim
Adj.
‘verborgen, streng vertraulich, nicht für Außenstehende bestimmt’,
seit dem 15. Jh. als präfigierte Adjektivbildung zu
↗
Heim
(s. d.)
belegt,
seiner Herkunft entsprechend zuerst
‘zum Haus, zum Heim gehörig, vertraut’
(vgl.
Geheimer Rat,
Geheimrat
‘vertrauter Rat’),
dann auch
(16. Jh.)
‘traulich’
und
‘zahm’
(von Haustieren).
Die heutige Bedeutung entwickelt sich erst im 17. Jh. aus
‘vertraut’
im Gegensatz zu
öffentlich.
Vgl.
Geheimbund
(Anfang 19. Jh.),
Geheimdienst
‘politische Polizei’
(19. Jh.),
Geheimlehre
(Anfang 19. Jh.),
zuerst für die jüdisch-mystische
Kabbala.
Geheimnis
n.
‘nur für einen kleinen Personenkreis bestimmtes Wissen, Unerklärbares, Undeutbares’
(16. Jh.),
als Ableitung zum Adjektiv
zuerst wohl für ein religiöses Mysterium gebraucht
(
Luther),
älter dafür
Heimlichkeit;
öffentliches Geheimnis
‘ein Geheimnis, das allen bekannt geworden ist’
(18. Jh.),
wohl Übersetzung von
Calderons
Lustspieltitel
El secreto a voces.
Geheimniskrämer
m.
‘wer sich mit angeblichen Geheimnissen wichtig macht’
(18. Jh.).
geheimnisvoll
Adj.
‘unerklärbar, rätselhaft, einem größeren Personenkreis unbekannt’
(18. Jh.).
insgeheim
Adv.
‘heimlich’
(17. Jh.),
zum substantivierten Adjektiv,
vgl.
im Geheimen.