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gelb

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GrammatikAdjektiv · Komparativ: gelber · Superlativ: am gelbsten
Aussprache 
Mehrwortausdrücke  Gelbe Karte · das Gelbe vom Ei · gelb vor Neid · gelbe Karte · nicht das Gelbe vom Ei · sich grün und gelb ärgern

Bedeutungsübersicht

  1. 1. Farbe des Sonnenspektrums zwischen Orange und Grün
    1. [bildlich] ...
  2. 2. [historisch, abwertend] ...
eWDG

Bedeutungen

1.
Farbe des Sonnenspektrums zwischen Orange und Grün
Beispiele:
gelb wie Eidotter
die gelbe Farbe der Zitrone, Dotterblume
sie trug ein gelbes Band im Haar, eine gelbe Bluse
ein Strauß gelbe Tulpen
gelbes Laub
gelbe Erbsen
süddeutsch gelbe Rüben (= Mohrrüben)
der Vogel hat einen gelben Schnabel
das Kind hat eine fahle, gelbe Gesichtsfarbe
Menschen von gelber Hautfarbe
Medizindas gelbe Fieber (= Gelbfieber)
Medizinder gelbe Fleck (= Stelle des schärfsten Sehens auf der Netzhaut des Auges)
Geografieder Gelbe Fluss (= der Strom Hwangho in China)
Radsportdas gelbe Trikot (= gelber Jersey, der bei Etappenradrennen, Straßenrennen dem jeweils an der Spitze der Gesamteinzelwertung liegenden Fahrer als Auszeichnung und zur Kennzeichnung verliehen wird)
ein zartes, lichtes, kräftiges, leuchtendes, strahlendes, schmutziges Gelb
das Gelb hat einen Stich ins Grün (= geht schon sehr ins Grün über)
die Verkehrsampel steht auf Gelb
der Kragen (des Kleides) ist mit Gelb abgesetzt
die Tapete ist gelb (und weiß) gestreift
Löwenzahn blüht gelb, hat gelbe Blüten
die Wäsche ist mit der Zeit gelb geworden
das Getreide wird schon gelb
die Rapsfelder leuchten weithin gelb
die Gartenmöbel gelb anstreichen
gelb ist die Farbe des Neides, der Missgunst
Neubert sah allerdings, daß ein böses, giftiges Gelb Magdas Gesicht … färbte [ HermlinGemeinsamkeit43]
bildlich
Beispiele:
saloppsich gelb und grün ärgern
saloppvor Neid, Ärger gelb (und grün) werden
2.
historisch, abwertend
Beispiel:
die gelbe Gewerkschaft (= Bezeichnung für eine Organisation, die Ende des 19. Jahrhunderts von Unternehmern gebildet und finanziert wurde, um die Arbeitnehmer vom Beitritt zu den revolutionären Gewerkschaften abzuhalten, Scheingewerkschaft)

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gelb · gehl · gel · gilben · vergilben · gelblich · Gelbschnabel · Gelbsucht · gelbsüchtig
gelb Adj. Das germ. Farbadjektiv ahd. (8. Jh.), asächs. gelo, mhd. gel, mnd. gēl, mnl. ghēle, nl. geel, aengl. geolu, geolo, engl. yellow (germ. *gelwa-), ablautend anord. gulr, norw. schwed. dän. gul (germ. *gulwa-) führt mit aind. háriḥ ‘fahl, gelblich, grünlich’, awest. zaray- ‘gelb(lich), goldfarben’, griech. chlōrós (χλωρός) ‘blaßgrün, grüngelb’, lat. helvus ‘honiggelb’, air. gel ‘leuchtend weiß’, lit. žel̃vas ‘grünlich, gelblich’, aslaw. zelenъ, russ. zelënyj (зелёный) ‘grün’ zu der vielfach erweiterten Wurzel ie. *g̑hel(ə)- ‘glänzen, schimmern’, in Farbbezeichnungen besonders ‘gelb, grün’, neben der Varianten wie *ghel(ə)- oder *g‐ͧhel(ə)- angesetzt werden. Gleichen Ursprungs sind Galle1, Gold, Glanz, Glas, gleißen, glimmen, glotzen, glühen, glatt (s. d.). Das auslautende -b im Nhd. (zuerst 15. Jh. in obd. Mundarten) stammt aus den flektierten Formen (Genitiv ahd. gel(a)wes, mhd. gelwes) des wa-Stammes (germ. *gelwa-). Die alte, im Mhd. entstandene endungslose Form gel hat sich in gehl, gel Adj. in verschiedenen Mundarten erhalten (s. auch fahl, falb). – gilben Vb. ‘gelb werden’ (Anfang 16. Jh.), mhd. gilwen (transitiv) ‘gelb machen’, sich gilwen ‘gelb werden’, daneben mhd. gelwen ‘gelb werden’; vergilben Vb. ‘sich gelb färben, vor Alter fahl, farblos werden’ (besonders von Papier, Laub, Geweben), ‘gelb, fahl, farblos machen’, mhd. vergelwen ‘gelb werden’ und vergilwen ‘gelb machen oder werden’. gelblich Adj. ‘leicht gelb, ins Gelbe spielend’ (17. Jh.), älter gelblicht (16. Jh.), mhd. gelblo(h)t, gelwelot, dazu die Nebenformen gilblich (18. Jh.) und gilblicht (15. Jh.). Gelbschnabel m. ‘unreifer, unerfahrener Mensch’ (16. Jh.), heute üblicher Grünschnabel (s. d.), eigentlich ‘junger Vogel, der noch gelb um den Schnabel ist’, wie gleichbed. frz. béjaune, bec-jaune und nl. geelbek. Gelbsucht f. (Infektions)krankheit mit gelblicher Färbung der Haut durch Übertreten von Gallenfarbstoff ins Blut, ahd. gelosuht, gelewasuht (10. Jh.), mhd. gelsuht (s. Sucht). gelbsüchtig Adj. ‘an Gelbsucht erkrankt’, ahd. gelosuhtīg (11. Jh.), mhd. gelsühtec.

Typische Verbindungen zu ›gelb‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gelb‹.

Verwendungsbeispiele für ›gelb‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Männer, die auf mich zustürzten, trugen gelbe Overalls, ich sagte es schon. [Loest, Erich: Völkerschlachtdenkmal, München: Dt. Taschenbuch-Verl. 1987 [1984], S. 275]
Als er es sagte, sahen wir das gelbe Taxi vorbeigleiten. [Simmel, Johannes Mario: Der Stoff, aus dem die Träume sind, Güterlsoh: Bertelsmann u. a. [1973] [1971], S. 1014]
Während ein Gegner nach dem anderen wegbrach, hatte der Mann in Gelb noch die Luft, sich mit Porte ausgiebig zu besprechen. [Die Zeit, 18.07.2013 (online)]
Schummrig gelbes Licht fällt durch ein Fenster auf die Straße. [Die Zeit, 27.12.2012, Nr. 52]
Ohne sich zu übereilen, nahm er ihn unter die gelben Schuhe. [Canetti, Elias: Die Blendung, München: Hanser 1994 [1935], S. 394]
Zitationshilfe
„gelb“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gelb>.

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