Geld
n.
‘Zahlungsmittel’
in Form von Münzen und Banknoten,
ahd.
gelt
(um 800),
asächs.
geld
‘Bezahlung, Vergeltung, Lohn, Opfer’,
mhd.
mnd.
mnl.
gelt
‘Bezahlung, Vergütung, Zahlung, Schuldforderung, Preis, Zahlungsmittel’,
afries.
jeld,
aengl.
gield
‘Opfer, Zahlung, Abgabe, Tribut, Vergeltung, Bruderschaft’
(s.
↗
Gilde),
anord.
gjald
‘Bezahlung, Lohn, Strafe, Steuer’,
got.
gild
‘Steuer, Zins’,
germ.
*gelda-
ist ein Verbalsubstantiv zu dem unter
↗
gelten
(s. d.)
behandelten Verb.
Es gehört anfangs in die kultische und rechtliche Sphäre
und bedeutet
‘Opfer, Buße, Tribut’,
eigentlich
‘das, womit man Opfer, Buße erstatten, entrichten kann’,
begegnet später im wirtschaftlichen Bereich für
‘Abgabe, Zahlung’
(in Zusammensetzungen wie
Brücken-,
Wege-,
Kost-,
Lehr-,
Schulgeld
bewahrt)
und bezeichnet schließlich das,
‘was als Zahlungsmittel dient’.
Vom 14. Jh. an nimmt
Geld
allmählich seine heutige Bedeutung
‘gesetzliches Zahlungsmittel’
an.
Neben der Schreibung mit
-d
im
Nhd.
(aus flektierten Formen des
Mhd.)
hält sich auslautendes
-t
bis ins 17. Jh.,
in
Entgelt
(s.
↗
gelten)
bis heute.
Im 17. Jh. wird der Plur.
Gelder
‘für einen bestimmten Zweck vorgesehene größere Geldsumme, feste Beträge’
gebildet.
Da sich im Gebrauchswert des Geldes
der Wert aller anderen Waren ausdrückt,
gewinnt das Geld eine zentrale Position
im gesellschaftlichen und im persönlichen Leben,
die sprachlich
in zahlreichen Umschreibungen, Entlehnungen, Redensarten und Sprichwörtern
ihren Niederschlag findet
(s.
↗
Blech,
↗
Kies2,
↗
Kröte,
↗
Moos2,
↗
Moneten,
↗
Pinke,
↗
Pulver,
↗
Zaster;
vgl.
das liebe Geld,
nicht für Geld und gute Worte,
Geld haben wie Heu,
Geld regiert die Welt,
Zeit ist Geld).
Nach dem gemünzten Geld kommt Geld in Banknoten in Umlauf,
daher
Papiergeld
n.
(Anfang 18. Jh.),
nach
engl.
paper-money
(1691)
und
frz.
papiermonnaie
(1727).
geldlich
Adj.
‘das Geld betreffend, finanziell’
(15. Jh.).
Geldbeutel
m.
‘Geldbörse, Portemonnaie’
(17. Jh.).
geldgierig
Adj.
(16. Jh.).
Geldsack
m.
‘Geldbeutel, geiziger Reicher’
(vgl.
nl.
geldzak)
und
Geldsäckel
m.
‘Geldbeutel’
(16. Jh.).
Geldschneiderei
f.
‘Wucher’
(um 1700),
eigentlich
‘betrügerische Münzbeschneidung’.
Geldschrank
m.
‘Stahlschrank zum Aufbewahren von Geld und Wertsachen’
(17. Jh.).
Geldstrafe
f.
‘Zahlung einer festgesetzten Summe als Strafe für eine Rechtsverletzung’
(15. Jh.).
Geldsumme
f.
(Anfang 16. Jh.),
älter
eine Summe Geldes
(15. Jh.).