Geometrie
f.
‘Lehre von den ebenen und räumlichen Gebilden’
(als Teilgebiet der Mathematik),
mhd.
gēometrīe,
jēometrī.
Das zu
griech.
geōmétrēs
‘Land-, Feldmesser’
(s. unten)
gebildete
griech.
geōmetría
(
γεωμετρία)
‘Land-, Feldmeßkunst’
gelangt über
lat.
geōmetria,
afrz.
geometrie
(vor allem eine der Sieben Freien Künste)
im 12. Jh. ins
Mhd.
Auch weiterhin bezeichnet
Geometrie
im
Dt.
(mit den
frühnhd. Varianten
Geometri,
Geometrey,
neben denen zunächst
lat. flektierte Formen gebräuchlich bleiben)
in der Regel die wissenschaftliche Disziplin,
kaum noch das praktische Vermessungswesen.
Die ursprüngliche Bedeutung bewahrt dagegen
Geometer
m.
‘Vermessungsfachmann, Landmesser’,
mhd.
Gēometras,
Jēometras
(als Eigenname aufgefaßt),
auch
gēometer
(
Thomasin von Zerclaere),
frühnhd.
Geometer
(Anfang 16. Jh.,
daneben
lat. Flexion bis ins 17. Jh.),
eine Entlehnung von
lat.
geōmetrēs
(
spätlat.
außerdem
geōmetra,
geōmeter)
‘Feldmesser, Mathematiker’,
griech.
geōmétrēs
(
γεωμέτρης)
‘Land-, Feldmesser’,
das mit der Kompositionsform
griech.
geō-
(
γεω-)
‘Erd-, Land-’
(s.
↗
geo-)
zu
griech.
metré͞in
(
μετρεῖν)
‘messen’,
einer Ableitung von
griech.
métron
(
μέτρον)
‘Maß’
(s.
↗
Meter),
gebildet ist.
geometrisch
Adj.
‘auf den Gesetzen der Geometrie beruhend’
(16. Jh.),
griech.
geōmetrikós
(
γεωμετρικός),
lat.
geōmetricus
‘zur Feldmeßkunst gehörig, geometrisch’.