gewinnen
Vb.
‘siegen, einen Preis erobern, erreichen, erlangen’,
ahd.
(9. Jh.),
asächs.
giwinnan,
mhd.
mnd.
gewinnen
‘durch Arbeit, Mühe, Kampf zu etw. gelangen, erwerben, anschaffen’,
aengl.
gewinnan,
got.
gawinnan
‘erleiden’
sind verstärkende Präfixbildungen zum Simplex
ahd.
winnan
(8. Jh.),
mhd.
winnen
‘sich abarbeiten, wüten, rasen, streiten’,
asächs.
winnan,
mnd.
winnen,
mnl.
nl.
winnen,
aengl.
winnan,
engl.
to win
‘erringen, erlangen’,
anord.
vinna
‘arbeiten, leisten, gewinnen’,
schwed.
vinna
‘erringen, erlangen’,
got.
winnan
‘leiden’.
Germ.
*wennan
‘sich mühen’
verbindet sich mit
aind.
vanṓti
‘begehrt, erstrebt, überwältigt, besiegt’,
vaní-
‘Verlangen, Wunsch’,
lat.
venus
‘Anmut, Schönheit, Liebe’
(vgl.
Venus
‘Göttin der Huld und Liebe’)
und führen auf
ie.
*u̯en(ə)-
‘streben’,
dann
‘wünschen, lieben, befriedigt sein’,
auch
‘erarbeiten, Mühe haben’,
perfektiv
‘erreichen, gewinnen’,
wozu
Wahn,
wohnen,
Wonne,
Wunsch,
gewöhnen
(s. d.)
gehören.
–
Gewinn
m.
‘Preis, Vorteil, Erwerbung’,
ahd.
giwin
(8. Jh.),
mhd.
gewin
‘Erwerb, Vorteil, Nutzen’,
abgeleitet vom Verb.
Gewinner
m.
mhd.
gewinner
(vgl.
mhd.
gewinnære
‘Vorkämpfer’?).
Gewinnler
m.
‘wer aus allem Gewinn herausschlägt’
(16. Jh.),
noch erhalten in
Kriegsgewinnler
m.
‘wer am Krieg verdient’
(20. Jh.).