glatt
Adj.
‘ohne Unebenheit, schlüpfrig’,
übertragen
‘ohne Hindernis, mühelos, heuchlerisch, einschmeichelnd, offenbar’,
als Adverb auch
(seit dem 16. Jh.)
‘völlig’,
ahd.
glat
‘glänzend, hell, klar’
(8. Jh.),
mhd.
g(e)lat
‘glänzend, eben, schlüpfrig’,
asächs.
glad-
in
gladmōd(i)
‘fröhlich’,
mnd.
mnl.
glat,
nl.
glad
‘glatt, schlüpfrig’,
aengl.
glæd
‘glänzend, froh, angenehm’,
engl.
glad
‘froh’,
anord.
glaðr
‘froh, fröhlich, glänzend’,
schwed.
glad
‘froh, heiter’
(
germ.
*glada-)
gehört mit
lat.
glaber
(aus
ie.
*g̑hlədhro-)
‘glatt, unbehaart, kahl’,
lit.
glod(n)ùs,
glõdnas
‘glatt (anliegend), glattgestrichen, sanft’,
aslaw.
gladъkъ,
russ.
gládkij
(
гладкий)
‘glatt, flach, eben’
zu
ie.
*g̑hlādh-,
*g̑hlədh-
bzw.
*ghlādh-,
*ghlədh-
‘glänzend, glatt’,
Dentalerweiterung der Wurzel
ie.
*g̑hel(ə)-
‘glänzen, schimmern’
bzw. ihrer Varianten
(s.
↗
gelb).
Glätte
f.
‘Glattheit, Schlüpfrigkeit’,
mhd.
glete,
auch
‘glasartige, glänzende Bleischlacke’.
glätten
Vb.
‘glattmachen’,
(reflexiv)
‘glatt, eben werden’
(15. Jh.),
landschaftlich auch
‘bügeln’.
Glatteis
n.
‘dünne Eisschicht auf Wegen und Fahrbahnen’
(16. Jh.).
Zur Umgangssprache gehören
glatterdings
Adv.
‘ohne Umstände, ohne weiteres’
(Mitte 18. Jh.;
gebildet nach
allerdings,
schlechterdings,
platterdings)
und älteres gleichbed.
glattweg
Adv.
(vereinzelt Mitte 16. Jh.,
häufiger seit 2. Hälfte 18. Jh.).