glücklich
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung glück-lich
Wortbildung
mit ›glücklich‹ als Erstglied:
glücklicherweise
·
mit ›glücklich‹ als Letztglied:
unglücklich · überglücklich
Mehrwortausdrücke
glückliche Hand ·
glückliches Händchen
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
Glück, Erfolg habend, erfolgreich
2.
von tiefer Freude, Glück erfüllt, beglückt
Beispiele:
eine glückliche junge Frau, Mutter
glückliche Kinder
hier leben glückliche Menschen
ein glückliches Volk, Land
jmdn. glücklich machen
sich glücklich schätzen
jmdn. glücklich preisen
sie war grenzenlos, unsäglich, restlos glücklich
wir waren die glücklichsten Menschen unter der Sonne
eine glückliche Zukunft, Ehe
sie verlebten dort glückliche Stunden, Tage
ein glückliches Gesicht, Lächeln
sprichwörtlichdem Glücklichen schlägt keine Stunde
3.
vorteilhaft, günstig
Beispiele:
ein glücklicher Gedanke, Einfall, Griff
ein glücklicher Zufall, Umstand
eine glückliche Mischung von Dichtung und Wahrheit
sie hat eine glückliche (= ausgeglichene) Natur, ein glückliches Temperament
etw. nimmt einen glücklichen Verlauf
du hast dafür einen glücklichen Ausdruck gefunden
er war in keiner glücklichen Lage
etw. zu einem glücklichen Ende bringen
die Übersetzung ist nicht immer, ist wenig glücklich
das Thema, die Farbe war nicht glücklich gewählt
etw. ist nicht glücklich ausgefallen
es trifft sich glücklich, dass ich auch dahin reisen will
4.
umgangssprachlich endlich, schließlich
Beispiele:
hast du es glücklich geschafft?
jetzt kommst du glücklich!
so, der wäre glücklich fort!
sie hat ihn glücklich klein gekriegt
es ist glücklich zehn Uhr geworden
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Glück · glücken · beglücken · glücklich · Unglück · unglücklich · verunglücken · glückselig · Glückseligkeit · Glückskind · Glückspilz · Glücksrad · Glücksritter
Glück n. ‘zufälliges, überraschendes Zusammentreffen günstiger Umstände, Schicksal, Gemütszustand innerer Befriedigung’, mhd. g(e)lücke, mnd. (ge)lükke, mnl. (ghe)lucke, (ge)luc, nl. geluk; entlehnt aus dem Mnd. sind afries. lukk, mengl. luk(e), engl. luck, anord. lukka, lykka, schwed. lycka. Mhd. g(e)lücke ist erstmals in der frühhöfischen Dichtung (1160) bezeugt und verbreitet sich mit der höfisch-ritterlichen Kultur vom Rhein aus über das dt. Sprachgebiet. Es bedeutet anfangs ‘Schicksal, Geschick, Ausgang eines Geschehens oder einer Angelegenheit (sowohl zum Guten als auch zum Bösen)’ und tritt als Schicksalsbegriff in Konkurrenz mit mhd. sælde und heil (s. selig und Heil), den älteren Ausdrücken für ‘Segen, Heil, Glück’. Aus dem engeren Gebrauch im Sinne von ‘günstiger Verlauf oder Ausgang eines Geschehens, günstiges Geschick’ entwickelt sich Glück zur Bezeichnung des wünschenswerten ‘Zustandes starker innerer Befriedigung und Freude’. Im 14. Jh. nimmt Glück auch die Bedeutung von ‘Beruf, Lebensunterhalt’ an. Die Herkunft des erst relativ spät auftretenden Wortes ist nicht geklärt. Verschiedene, jedoch sämtlich nicht befriedigende Herleitungsversuche sind zusammengestellt in ¹DWB 4, 1, 5, 226 f. – glücken Vb. ‘gelingen, nach Wunsch ablaufen’, mhd. g(e)lücken, zum Substantiv gebildet; im Mhd. nur selten, erst in nhd. Zeit sich ausbreitend. beglücken Vb. ‘glücklich machen, erfreuen’ (Anfang 17. Jh.). glücklich Adj. ‘vom Glück begünstigt, erfolgreich, zufrieden, vorteilhaft, günstig’, mhd. gelückelich ‘vom Zufall, vom Schicksal abhängig, günstig’. Unglück n. ‘verhängnisvolles Ereignis, schweres Mißgeschick, Schicksalsschlag, Pech’, mhd. ung(e)lücke. unglücklich Adj. ‘traurig, niedergeschlagen, bedrückt, verhängnisvoll’ (15. Jh.). verunglücken Vb. ‘einen Unfall erleiden, mißlingen, mißraten’ (17. Jh.). glückselig Adj. ‘sehr glücklich, überglücklich’, mhd. gelücksælec. Glückseligkeit f. spätmhd. gelücksælecheit. Glückskind n. ‘vom Glück Begünstigter, wem alles gelingt’ (16. Jh.), vielleicht nach lat. fortunae filius. Glückspilz m. zunächst im Sinne von ‘Emporkömmling, Parvenü’ (2. Hälfte 18. Jh.), eigentlich ‘wer wie ein Pilz plötzlich aus dem Nichts aufschießt’ (vielleicht unter Einfluß von engl. mushroom, das sowohl ‘Pilz’ wie auch ‘Emporkömmling’ bedeutet); von der 2. Hälfte des 19. Jhs. an gleichbed. mit Glückskind. Glücksrad n. Sinnbild für die Veränderlichkeit des Glücks, auch ‘das sich drehende Rad bei Verlosungen und bestimmten Glücksspielen’, mhd. des gelückes rat, auch gelückrat, später glükrad (14. Jh.), seit dem 17. Jh. Glücksrad, seltener Glückrad. Glücksritter m. ‘wer sich in seinem Handeln sorglos auf sein Glück verläßt’, auch abschätzig ‘Abenteurer’ (2. Hälfte 18. Jh.), zunächst auf mittelalterliche Verhältnisse bezogen ‘Ritter, der auf Glück auszieht’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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angenehm ·
bereichernd ·
erbaulich ·
erfreulich ·
ergötzlich ·
erhebend ·
glücklich ·
gut ·
günstig ·
herzerfrischend ·
vorteilhaft ·
wohltuend ●
gefreut schweiz. ·
pläsierlich veraltet ·
sympathisch fig. ·
charmant ugs., fig. ·
erquicklich geh. ·
ersprießlich geh. ·
herzerquicklich geh.
Assoziationen |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›glücklich‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›glücklich‹.
Verwendungsbeispiele für ›glücklich‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wer aber derart seine Aufnahmen auswählt, wäre mit größerem Negativ noch glücklicher geworden.
[Spoerl, Alexander: Mit der Kamera auf du, München: Piper 1957, S. 32]
Nur zögernd hat sich die glückliche Tendenz durchgesetzt, die Zahl der Möbel weise zu beschränken.
[Graudenz, Karlheinz u. Pappritz, Erica: Etikette neu, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1967 [1956], S. 33]
Das glückliche Dasein, das er antizipiert, liegt hinter einem Rauch, hinter dem Rauch einer gewaltigen Veränderung.
[Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung Bd. 1, Berlin: Aufbau-Verl. 1954, S. 38]
Du verlebst einen glücklichen Abend, mit Ausruhen, mit Lernen, mit Arbeit erfüllt.
[Neue deutsche Literatur, 1953, Nr. 2, Bd. 1]
Ich bin nun in der glücklichen Lage, in diesem Jahre zum ersten Male diesen Preis auszugeben.
[o. A.: Eröffnung der 16. Großen Deutschen Rundfunk- und Fernsehausstellung 1939 auf dem Berliner Messegelände, 28.07.1939]
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