altertümelnd an etw., jmdm. Gefallen haben, etw., jmdn. gut leiden mögen
goutieren
Grammatik Verb · goutiert, goutierte, hat goutiert
Aussprache
Worttrennung gou-tie-ren
Herkunft aus goûterfrz ‘kosten, schmecken, genießen, Geschmack finden, billigen’
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Gout · Hautgout · goutieren · Degout · degoutieren · degoutant · Gusto · degustieren · Degustation
Gout
m.
‘Geschmack, Wohlgefallen’,
Übernahme (17. Jh.) von
afrz.
frz.
goût
‘Geschmack’,
aus
lat.
gustus
‘das Kosten, Genießen, Geschmack’.
Hautgout
m.
‘pikanter Geschmack’
abgehangenen Wildes,
entspricht der gleichbed. Fügung
frz.
haut goût
(eigentlich
‘hoher, starker Geschmack’),
ins Dt. als Kompositum entlehnt
(18. Jh.);
zu
frz.
haut
‘hoch’
(aus
lat.
altus)
und
frz.
goût
(s. oben).
goutieren
Vb.
‘Geschmack, Gefallen finden, gutheißen, billigen’
wird in der 2. Hälfte des 18. Jhs. aus
afrz.
goster,
frz.
goûter
‘kosten, schmecken, genießen, Geschmack finden, billigen’
entlehnt,
dem
lat.
gustāre
‘kosten, genießen’
(verwandt mit
nhd.
↗kosten2,
↗Kür,
s. d.)
voraufgeht.
Degout
m.
‘Widerwille, Abneigung’,
Übernahme
(Anfang 18. Jh.)
von gleichbed.
frz.
dégoût.
degoutieren
Vb.
‘anwidern’
(17. Jh.),
frz.
dégoûter.
degoutant
Part.adj.
‘abstoßend, widerwärtig, abscheulich’
(18. Jh.),
entsprechend
frz.
dégoûtant
Part. Präs.
Gusto
m.
‘Geschmack, Geschmacksrichtung, Verlangen’.
Aus gleichbed.
ital.
gusto
(lat.
gustus,
s. oben)
wird in der 1. Hälfte des 16. Jhs.
Gust
ins Schweizerdt. entlehnt
und begegnet dann bis Ende des 17. Jhs.
bei obd. Schriftstellern.
Im 18. Jh. wird die volle Form
Gusto
aufgenommen
und allgemein bekannt.
degustieren
Vb.
‘probieren, kosten’,
entlehnt (17. Jh.) aus gleichbed.
lat.
dēgustāre,
zu
lat.
gustāre
(s. oben)
und
↗de-
(s. d).
Degustation
f.
‘Verkostung, Wein-, Kostprobe’,
lat.
dēgustātio
(Genitiv
dēgustātiōnis),
frz.
dégustation.
Thesaurus
Synonymgruppe
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
(etwas) goutieren
·
↗(etwas) gut (/ schlecht) finden
·
↗(jemandem) gefallen
·
(nicht / ganz) nach jemandes Geschmack sein
●
↗(jemandem) behagen
geh.
·
↗(jemandem) schmecken
ugs., fig.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›goutieren‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›goutieren‹.
Verwendungsbeispiele für ›goutieren‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Leser goutierten das nicht, später ging das bunte Blatt ein.
Süddeutsche Zeitung, 16.07.2003
Man goutierte das durchaus, bewegte sich fast nie und klatschte auch nur selten.
Die Welt, 16.03.2001
Ich goutiere nicht den Mord, aber ich versuche, den Mörder zu verstehen, weil es nichts bringt, den Mörder zu verurteilen.
konkret, 1996
Wer dieses Happy-End als Leser goutiert, hat seine kitschige Seele entblößt.
Der Spiegel, 12.11.1984
Was moralisch nicht einwandfrei ist, hat in einer Sendung, die als Spiegel des deutschen Volkes goutiert wird, nichts zu suchen.
o. A.: EIN VOLK MACHT SEIN PROGRAMM. In: Marxistische Zeit- und Streitschrift 1980-1991, München: Gegenstandpunkt Verl. 1998 [1986]
Zitationshilfe
„goutieren“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/goutieren>, abgerufen am 28.02.2021.
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