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grasig

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung gra-sig
Wortbildung  mit ›grasig‹ als Letztglied: hochgrasig · tiefgrasig
eWDG

Bedeutungen

1.
wie Gras, grasartig
Beispiel:
eine grasige Pflanze
2.
von Gras bedeckt, grasbewachsen
Beispiel:
ein grasiger Pfad, Talgrund
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Gras · grasen · abgrasen · Graser · grasig · Grasmücke
Gras n. in Halmen wachsende grüne Pflanze mit schmalem Blatt und ährenförmigem Blütenstand, auch ‘Rasen, Wiese’, ahd. (8. Jh.), mhd. asächs. mnd. mnl. nl. gras, afries. gers, gres, aengl. græs, gærs, engl. grass, anord. gras, schwed. gräs, got. gras (germ. *grasa-) läßt sich mit lat. grāmen ‘Gras’ (aus *grasmen) verbinden. Daraus ist ie. *ghrəs- ‘Gras, Pflanzentrieb’ zu erschließen, das mit erweiterndem s auf ie. *ghrə-, eine Form der Wurzel ie. *gher(ə)- ‘hervorstechen’ (von Pflanzentrieben, Stacheln, Borsten, Erderhebungen, Kanten), weiterführend auch ‘wachsen, grünen’, zurückgeht. Zur gleichen Wurzel gehören Grat, Gräte, Granne und grün (s. d.). – grasen Vb. ‘Gras abfressen’, ahd. grasōn ‘weiden, Gemüse pflanzen’ (9./10. Jh.), mhd. grasen ‘Gras schneiden, weiden’; abgrasen Vb. ‘Gras abweiden, abmähen’ (15. Jh.), übertragener Gebrauch seit dem 19. Jh. Graser m. (Jägersprache) ‘Zunge des Rotwildes’ (18. Jh.). grasig Adj. ‘mit Gras bewachsen, grasähnlich’, ahd. grasag (um 1000), mhd. grasec. Grasmücke f. kleiner, in Gebüsch und Hecken lebender Singvogel, ahd. grasmugga (Hs. 12. Jh.), mhd. gras(e)mucke (aus *grasa-smukka). Im zweiten Bestandteil des Vogelnamens sieht man ein Nomen agentis zu dem unter schmiegen (s. d.) behandelten Verb. Das Nomen, das das anlautende s- früh verloren haben muß, weist Schwundstufe und die für Intensiv- bzw. Iterativbildungen (wie schmücken, schmuggeln, s. d.) charakteristische Konsonantengemination auf; semantisch folgt es mhd. smiegen und smucken, smücken, beide ‘in etw. eng Umschließendes drücken’, reflexiv ‘sich ducken’. Die ahd. Überlieferung bietet zahlreiche Varianten (mit und ohne Fugenvokal); neben den Formen auf -mugga stehen von Anfang an solche auf -mucca. Das beweist, daß irrtümlich schon früh Zusammenhang mit ahd. mugga, Variante mucca, nhd. Mücke (s. d.) empfunden wird.

Typische Verbindungen zu ›grasig‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›grasig‹.

Verwendungsbeispiele für ›grasig‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Fast lautlos war ihm der Wagen auf der grasigen Straße gefolgt. [Kolb, Annette: Die Schaukel, Frankfurt a. M.: Fischer 1960 [1934], S. 85]
Und wieder einmal dachte er ans Gehen auf grasigen Wegen. [Die Zeit, 08.05.1992, Nr. 20]
Die Welt ist weich und grün und grasig duftend um ihn her, und über ihm ist sie hoch und blau. [Die Zeit, 03.07.1947, Nr. 27]
Hastig schlurft er über den grasigen Hang, zu einer gähnenden Luke im Boden. [Der Tagesspiegel, 20.11.1998]
Wir lagern um 11 Uhr auf grasigem Terrain und ziehen gegen 3 Uhr nach Süden weiter. [Peters, Carl: Im Goldland des Altertums, München: Lehmann 1902, S. 161]
Zitationshilfe
„grasig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/grasig>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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