grau
Adj.
Bezeichnung des Farbtons zwischen schwarz und weiß,
ahd.
grāo,
Genitiv
grāwes
(9. Jh.),
mhd.
grā,
asächs.
grāo,
grē,
mnd.
grā,
grāwe,
mnl.
grā,
grau,
nl.
grauw,
aengl.
grǣg,
engl.
grey,
anord.
grār,
schwed.
grå,
germ.
*grēwa-
gehört als
wa-Stamm
(darin den Farbbezeichnungen
blau,
gelb,
s. d.,
vergleichbar)
bzw.
(im
Aengl.)
als Weiterbildung eines
wa-Stammes
mit
lit.
žėrė́ti
‘im Glanze strahlen, funkeln, glänzen’,
žarà
‘Röte am Himmel, Lichtschein’,
aslaw.
zaŕa,
zoŕa,
russ.
zarjá
(
заря)
‘Glanz, Röte am Himmel’
und wohl auch
lat.
rāvus
(mit
r
aus
*ghr-
und unerklärtem
ā)
‘grau, graugelb’
zur Wurzel
ie.
*g̑her(ə)-,
*g̑hrē-
‘strahlen, glänzen, schimmern’.
Ähnlich wie
blau
(s. d.)
entwickelt sich auch
grau
aus einer Ausgangsbedeutung
‘glänzend, strahlend, hell’.
Zur genaueren Bezeichnung des Farbtons
dienen mehrere Zusammensetzungen wie
tauben-,
maus-,
schiefergrau.
grauen1
Vb.
‘dämmern, hell werden’,
ahd.
grāwēn,
grāwōn
‘grau sein, werden’
(11. Jh.),
mhd.
grāwen,
auch
‘altern, dämmern’.
Die Bedeutung
‘grau werden’
übernimmt im 18. Jh.
ergrauen
Vb.
graulich,
gräulich
Adj.
‘ins Graue spielend, ein wenig grau’
(17. Jh.),
zuvor
graulicht
(16. Jh.).
Im substantivierten Kompositum mit Adjektiv
Morgengrau
n.
mit Verb
Morgengrauen
n.
‘Morgendämmerung’
(beide Anfang 19. Jh.).