Grausen hervorrufend, grässlich
grausig
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung grau-sig
Wortbildung
mit ›grausig‹ als Erstglied:
Grausigkeit
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
grausen · Graus · Grausen · grauslich · graus · grausig
grausen
Vb.
(unpersönlich oder reflexiv)
‘schaudern, Furcht, Entsetzen empfinden’.
Das nur im Dt. bezeugte Verb ist,
wie
ahd.
irgrū(w)isōn
(10. Jh.)
deutlich macht,
eine Weiterbildung mit dem
im Ahd. lebendigen Suffix
-isōn
zu den unter
grauen2
(s. d.)
aufgeführten Formen.
Seit dem 12. Jh.
herrscht die kontrahierte umlautlose Form
mhd.
grūsen
(neben vereinzeltem
griusen,
s.
gruseln),
die sich in
nhd.
grausen
fortsetzt.
Wohl aus dem Verb rückgebildet ist
Graus
m.
‘grauenerregendes Ereignis’,
mhd.
grūs(e),
das jedoch durch den substantivierten Infinitiv
Grausen
n.
‘Schauder, Entsetzen’
(15. Jh.)
weitgehend verdrängt wird.
Dazu die Adjektive
grauslich,
mhd.
grūs(en)lich,
graus
(17. Jh.)
und
grausig
(18. Jh.)
‘wild, schrecklich, entsetzlich’;
vgl.
ahd.
grūsīg.
Thesaurus
Synonymgruppe
fürchterlich
·
grauenhaft
·
grauenvoll
·
grausam
·
grausig
·
gräulich
·
horrormäßig
·
schaurig
·
schrecklich
·
sehr schlecht
Synonymgruppe
abartig
·
düster
·
geschmacklos
·
grausig
·
makaber
·
pietätlos
·
respektlos
·
schauderhaft
·
schauerlich
Synonymgruppe
Angst einflößend
·
Furcht einflößend
·
Furcht erregend
·
Grauen erregend
·
Horror...
·
Schrecken erregend
·
Schrecken verbreitend
·
angsteinflößend
·
bedrohlich
·
beängstigend
·
entsetzlich
·
erschreckend
·
furchteinflößend
·
furchterregend
·
grauenerregend
·
grauenvoll
·
grausig
·
gruselig
·
schauderhaft
·
schauerlich
·
schauervoll
·
schaurig
·
schreckenerregend
·
schrecklich
·
zum Fürchten
·
ängstigend
●
albtraumhaft
ugs.
·
angstbesetzt
fachspr., psychologisch
·
formidabel
geh., veraltet
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›grausig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›grausig‹.
Verwendungsbeispiele für ›grausig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
So spannend wie dieses Jahrhundert war noch keines und so grausig – jedenfalls nach der Wahrnehmung ebendieses Jahrhunderts.
[Die Zeit, 29.04.1998, Nr. 19]
Doch auch fünf Tage nach dem grausigen Verbrechen sind noch viele Fragen offen.
[Die Zeit, 29.03.2012 (online)]
Unsere Geschichten sind grausig, es steht unmöglich viel auf dem Spiel.
[Die Zeit, 12.12.2011, Nr. 50]
Schließlich ließen die Sowjets Nagy das gleiche grausige Schicksal widerfahren wie Rajk.
[Die Zeit, 18.09.1992, Nr. 39]
Er lief auch herum, schrecklich, mit brennendem Kopf und schrie so grausig?
[Sorge, Reinhard Johannes: Der Bettler. In: Bertram, Matthias (Hg.), Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1912], S. 11130]
Zitationshilfe
„grausig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/grausig>.
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