griesgrämig
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Griesgram · griesgrämig · griesgrämlich
Griesgram m. ‘mürrischer Mensch, mürrische Stimmung’. Mhd. grisgram ‘Zähneknirschen’ ist aus dem Verb ahd. gris(t)gramōn (um 1000; vgl. gris(t)gramunga, 10. Jh.), mhd. grisgram(m)en ‘mit den Zähnen knirschen, brummen, knurren’ rückgebildet. Nhd. griesgramen entwickelt unter dem Einfluß von gram, grämlich (s. d.) im 16. Jh. die Bedeutung ‘mißmutig sein, nörgeln’; dazu (und nicht im Anschluß an die mhd. Form) wird im 18. Jh. nhd. Griesgram neu gebildet. Das Verb geht im 19. Jh. unter. Auch das zugehörige Adjektiv mhd. grisgramig ‘zähneknirschend’ (14. Jh.) bleibt ohne unmittelbare Nachfolge, denn die Formen griesgrämig, griesgrämlich ‘mürrisch, übellaunig, verdrossen’ stammen ebenfalls aus dem 18. Jh. Der erste Wortbestandteil findet sich auch in asächs. gristgrimmo ‘Zähneknirschen’, mnd. grisgrimmende Part.adj. ‘die Zähne zeigend, wütend’, aengl. gristan ‘mahlen, knirschen’, gristbitian ‘mit den Zähnen knirschen’, aengl. engl. grist ‘Mahlgut, Korn’; vgl. auch nd. grieseln ‘vor Furcht, Kälte, Ekel erschaudern’. Wie gräßlich (s. d.) zu einer Erweiterung der Wurzel ie. *gher- ‘hart worüber streichen, zerreiben’? Oder zu ie. *g̑hers- ‘starren, beben’? Zum zweiten Bestandteil s. gram.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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bärbeißig ·
gnatzig ·
grantig ·
griesgrämig ·
knurrig ·
missgelaunt ·
missgestimmt ·
missmutig ·
missvergnügt ·
mürrisch ·
nicht zu Späßen aufgelegt ·
schlecht gelaunt ·
unausstehlich ·
ungnädig ·
unleidlich ·
verdrossen ·
übellaunig ●
grämlich dichterisch ·
hässig schweiz. ·
mit sich im Hader dichterisch ·
brummig ugs. ·
dysphorisch fachspr., medizinisch ·
gereizt ugs. ·
grummelig ugs. ·
miesepetrig ugs. ·
motzig ugs. ·
muffelig ugs. ·
sauertöpfisch ugs. ·
ungenießbar ugs. ·
unleidig geh., veraltet
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›griesgrämig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›griesgrämig‹.
Verwendungsbeispiele für ›griesgrämig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Frauen waren bei uns nicht so fürchterlich griesgrämig wie bei euch.
[Die Zeit, 13.01.1992, Nr. 02]
Es wirkt, kaum daß es vollendet ist, ältlich, farblos, griesgrämig.
[Die Zeit, 17.05.1985, Nr. 21]
Selten hat es ihm so wenig Freude gemacht, selten war er dabei so griesgrämig.
[Süddeutsche Zeitung, 18.11.1995]
Der früher oft griesgrämig dreinblickende Mann lächelt nun strahlend in jede Kamera.
[Die Welt, 03.01.2003]
Wenn du heute von einem jungen Spieler verlangst, den Ball zu holen, sieht er dich nur griesgrämig an.
[Bild, 31.07.1997]
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