Griesgram
m.
‘mürrischer Mensch, mürrische Stimmung’.
Mhd.
grisgram
‘Zähneknirschen’
ist aus dem Verb
ahd.
gris(t)gramōn
(um 1000;
vgl.
gris(t)gramunga,
10. Jh.),
mhd.
grisgram(m)en
‘mit den Zähnen knirschen, brummen, knurren’
rückgebildet.
Nhd.
griesgramen
entwickelt unter dem Einfluß von
↗
gram,
↗
grämlich
(s. d.)
im 16. Jh.
die Bedeutung
‘mißmutig sein, nörgeln’;
dazu
(und nicht im Anschluß an die
mhd. Form)
wird im 18. Jh.
nhd.
Griesgram
neu gebildet.
Das Verb geht im 19. Jh. unter.
Auch das zugehörige Adjektiv
mhd.
grisgramig
‘zähneknirschend’
(14. Jh.)
bleibt ohne unmittelbare Nachfolge,
denn die Formen
griesgrämig,
griesgrämlich
‘mürrisch, übellaunig, verdrossen’
stammen ebenfalls aus dem 18. Jh.
Der erste Wortbestandteil findet sich auch in
asächs.
gristgrimmo
‘Zähneknirschen’,
mnd.
grisgrimmende
Part.adj.
‘die Zähne zeigend, wütend’,
aengl.
gristan
‘mahlen, knirschen’,
gristbitian
‘mit den Zähnen knirschen’,
aengl.
engl.
grist
‘Mahlgut, Korn’;
vgl. auch
nd.
grieseln
‘vor Furcht, Kälte, Ekel erschaudern’.
Wie
↗
gräßlich
(s. d.)
zu einer Erweiterung der Wurzel
ie.
*gher-
‘hart worüber streichen, zerreiben’?
Oder zu
ie.
*g̑hers-
‘starren, beben’?
Zum zweiten Bestandteil s.
↗
gram.