Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

grollen

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GrammatikVerb
Aussprache 
Worttrennung grol-len
Wortbildung  mit ›grollen‹ als Letztglied: vergrollen  ·  mit ›grollen‹ als Binnenglied: unheilgrollend  ·  mit ›grollen‹ als Grundform: Grollen
eWDG

Bedeutungen

1.
Groll empfinden, verhalten zürnen
Beispiele:
er grollt heimlich, seit langem
sie grollt weiter
(mit) jmdm. grollen
wegen etw. grollen
Aus purer Eifersucht grollen Sie Ihrer toten Mama [ GrassBlechtrommel139]
Kapital und Militär stehen vereint den grollenden Arbeitermassen gegenüber [ Bild. Kunst1957]
2.
dumpf dröhnen, hallen
Beispiele:
der Donner grollt
wir hörten das Grollen des Donners, der Geschütze
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Groll · grollen
Groll m. ‘im Innern schwelender Haß, anhaltender Unwille, Verärgerung’, spätmhd. grolle (14. Jh.), frühnhd. Groll(e), die schwache Flexion ist noch im 17. Jh. neben der starken lebendig. Das im Ablautverhältnis zu mhd. grellen ‘laut vor Zorn schreien’, grel ‘rauh, zornig’ (s. grell) stehende Substantiv bezeichnet in älterer Zeit häufig auch den aufwallenden, plötzlich ausbrechenden Zorn. – grollen Vb. ‘Haß empfinden, verärgert sein’, anfangs meist (die entsprechende Lautäußerung mit einschließend) ‘zornig murren, brummen’ (15. Jh.), daher bis heute auch ‘dumpf dröhnen, donnern’. Voraus gehen mit abweichendem Vokal mhd. grüllen ‘höhnen, spotten’, spätmhd. widergrullen n. ‘das Gegengrollen, Gegenwehr’; vgl. weiterhin mnd. grullen, grüllen ‘grollen, murren’. Nhd. grollen ist also wohl lautlich von Groll beeinflußt; möglicherweise vereinigt es aber auch in sich zwei ursprünglich getrennte Verben, von denen das eine als ablautendes Deverbativum unmittelbar zu mhd. grellen (s. oben) gehört und das andere ein Denominativum von frühnhd. Groll darstellt.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

brummen · grollen · grummeln · knurren · murren · raunzen
Oberbegriffe
  • (ein) Geräusch machen · von sich geben · zu hören sein
  • Laute von sich geben
Assoziationen
Antonyme

grollen · grummeln · rumoren
Assoziationen

(einen) Groll gegen jemanden hegen · (einen) Pik auf jemanden haben · (einen) heimlichen Groll auf jemanden haben  ●  (jemandem etwas) grollen veraltet
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›grollen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›grollen‹.

Verwendungsbeispiele für ›grollen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Am anderen Morgen grollten wir einander, freilich nicht sehr lange. [Bergengruen, Werner: Der letzte Rittmeister, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1956 [1952], S. 78]
Die ganze Nacht über hat er gegrollt, und am nächsten Morgen ist er immer noch zornig. [Die Zeit, 14.08.1997, Nr. 34]
Das war er, sagte unser Führer, und seither grollt er. [Die Zeit, 02.04.1971, Nr. 14]
Ich kann völlig unbelastet da hinfahren, ich grolle überhaupt keinem. [Süddeutsche Zeitung, 28.02.2003]
Die Gäste mussten sich jedoch nicht grollen, denn die SpVgg verpatzte eine noch bessere Chance. [Süddeutsche Zeitung, 29.01.2002]
Zitationshilfe
„grollen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/grollen>.

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selten häufig

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