gutheißen
Grammatik Verb · heißt gut, hieß gut, hat gutgeheißen
Aussprache [ˈguːthaɪ̯sn̩]
Worttrennung gut-hei-ßen
Rechtschreibregel § 34 (2.2)
Wortbildung
mit ›gutheißen‹ als Erstglied:
Gutheißung
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
gut · Gut · Güte · vergüten · Vergütung · begütert · gütig · begütigen · gütlich · Gutachten · Gutdünken · Guthaben · gutheißen · gutmütig · Gutschein · gutwillig
gut Adj. ahd. (8. Jh.), mhd. guot, asächs. aengl. gōd, mnd. gōt, engl. good, mnl. goet, nl. goed, afries. god, anord. gōðr, schwed. dän. god, got. gōþs (germ. *gōda-) gehört ablautend zu der unter Gatte (s. d.) dargestellten Wurzel ie. *ghadh- ‘vereinigen, eng verbunden sein, zusammenpassen’ (vgl. auch aind. gádhyaḥ ‘was man gerne festhält, was einem paßt’, aslaw. godьnъ ‘gefällig, geeignet’ sowie ahd. gigat ‘passend’). Als Ausgangsbedeutung von germ. *gōda- wird danach etwa ‘passend, geeignet’ anzusetzen sein. Das Wort zeigt, teils schon in sehr früher Zeit, eine reiche Bedeutungsentwicklung, die, von ‘passend’ ausgehend, zunächst zu ‘für einen Zweck geeignet, tauglich, brauchbar’, in spezifischer Anwendung auf Personen ‘tüchtig, geschickt’ führt. Aus dem Begriff des Geeignetseins für einen bestimmten Zweck entwickelt sich gut zum Wertbegriff im Sinne von ‘wertvoll, kostbar, hochwertig, qualitativ einwandfrei’ (bei Sachen), ‘vornehm, edel, angesehen, ehrlich’ (auf Personen oder deren Verhältnisse bezogen), ferner zum Ausdruck des Wohlgefallens, der Freude, die jemand an einer Sache oder einem Zustand hat, wird also zu ‘angenehm, bequem, vorteilhaft, erfreulich, fein, schön’. Aus ‘passend, geeignet’ entwickelt sich auch, gleichfalls schon in ältester Zeit, die Bedeutung ‘geneigt, wohlmeinend, freundlich, gefällig, gütig’; in allgemeiner ethischer Verwendung steht gut im Sinne von ‘rechtschaffen, tugendhaft, anständig’. gut wird auch zur Bezeichnung von Mengen- oder Maßangaben im Sinne von ‘richtig, ordentlich’ verwendet, woraus sich ‘reichlich, beträchtlich’ (eine gute Stunde, gute acht Tage) ergibt; schließlich kann gut als Mittel der Steigerung etwa im Sinne von ‘tüchtig, gehörig, völlig’ (ich habe gute Lust, in gutem Einvernehmen) gebraucht werden. – Gut n. ‘Besitz, Vermögen, versandfertige Ware, Ladung, Material, Stoff für einen bestimmten Arbeitsprozeß (Saat-, Steingut), größerer landwirtschaftlicher Betrieb’, ahd. guot ‘Gutes, Vermögen, Besitz’ (8. Jh.), mhd. guot, auch ‘Landgut’, asächs. aengl. gōd, anord. gott, Substantivierungen des Adjektivs. Güte f. ‘hilfreiche, großherzige Gesinnung, Nachsicht, Freundlichkeit, gute Beschaffenheit, Qualität (einer Ware)’, ahd. guotī (9. Jh.), mhd. güete, asächs. gōdi. vergüten Vb. ‘entschädigen, zurückerstatten, die Güte, Beschaffenheit verbessern’, spätmhd. vergüeten ‘entschädigen, auf Zinsen anlegen’; dazu Vergütung f. (18. Jh.). begütert Adj. ‘mit Gütern, Reichtum ausgestattet, reich, wohlhabend’ (16. Jh.). gütig Adj. ‘voller Güte, hilfreich und verzeihend’, mhd. güetec. begütigen Vb. ‘gut zureden, besänftigen, beschwichtigen’ (15. Jh.). gütlich Adj. ‘in gutem Einvernehmen, ohne Streit, friedlich’, ahd. guotlīh ‘gut, heilbringend, segensreich’ (8. Jh.), mhd. guotlich, güetlich ‘gut, gütig, freundlich’. Gutachten n. ‘ausführlich begründete Stellungnahme eines Sachverständigen’ (Anfang 16. Jh.), substantivierte Zusammenrückung aus etw. für gut achten. Gutdünken n. ‘eigenes, persönliches Ermessen’, spätmhd. guotdunken, Substantivbildung aus Verbindungen wie eʒ dunket mich guot. Guthaben n. ‘worauf man Anspruch hat, zur Verfügung stehendes (gespartes) Geld, geldliche Forderung an jmdn.’ (um 1800), Substantivierung aus etw. gut haben (heute guthaben) ‘etw. zu fordern haben’. – gutheißen Vb. ‘für gut befinden, billigen’ (16. Jh.), Zusammenrückung aus etw. gut heißen. gutmütig Adj. ‘von guter Gemütsart, nicht streitsüchtig, leicht zu beeindrucken, mitleidig’ (15. Jh.). Gutschein m. ‘Schein über ein Guthaben in Waren oder Geld’ (19. Jh.), Verdeutschung für Bon (s. d.). gutwillig Adj. ‘guten Willen zeigend, gefügig’, ahd. guotwillīg (um 1000), mhd. guotwillic.
Thesaurus
Synonymgruppe
Assoziationen |
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Synonymgruppe
(sich) aussprechen für ·
befürworten ·
begrüßen ·
beistimmen ·
billigen ·
für richtig halten ·
gutheißen ·
zustimmen ●
(sich) zustimmend äußern nachrichtensprachlich ·
absegnen ugs.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›gutheißen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gutheißen‹.
Abtreibung
Bezirksausschuß
Bundesbeschluß
Dekret
Ehrenmord
Gesetzesvorlage
Intervention
Ministerrat
Nationalrat
Repräsentantenhaus
Stadtparlament
Stadtverordnete
Ständerat
Vorlage
ausdrücklich
einmütig
einstimmig
gleichfalls
grundsätzlich
insgeheim
keinesfalls
mehrheitlich
nachträglich
nachvollziehen
niemals
prinzipiell
stillschweigend
uneingeschränkt
vorbehaltlos
Verwendungsbeispiele für ›gutheißen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wir hatten diese Einheit vor dreieinhalb Jahren von jenen gefordert, die zögerten, sie gutzuheißen.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1961]]
Ein Verfahren ohne ausreichende Verteidigung würde die britische Öffentlichkeit nicht gutheißen.
[Die Zeit, 29.09.1967, Nr. 39]
Er wurde dann nach etlichen malen der Korrektur schließlich von ihm gutgeheißen.
[Die Welt, 31.08.1999]
Wir wissen, daß die zu uns stehen, unseren Einsatz hier gutheißen », sagt Both.
[Die Welt, 23.03.1999]
Damit will ich jedoch keineswegs die Handlungsweise dieses seltsamen Mädchens beschönigen oder gar gutheißen.
[Penzoldt, Ernst: Die Powenzbande, Darmstadt: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1960 [1930], S. 129]
Zitationshilfe
„gutheißen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/guthei%C3%9Fen>.
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