Haufen
m.
älter
Haufe,
‘übereinandergeschichtete Dinge, Menge, große Anzahl, Trupp Bewaffneter’
(z. B. militärische Einheit im Landsknechtsheer).
Neben nur im
Dt. bezeugten Formen mit
ū
(
germ.
*hūp-)
ahd.
hūfo
‘Haufen, Menge, Anhäufung’
(8. Jh.),
mhd.
hūfe,
mnd.
hūpe
stehen im Ablaut
(
germ.
*haup-)
gleichbed.
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
houf,
asächs.
hōp,
nl.
hoop,
aengl.
hēap,
engl.
heap.
Verwandt sind
hüpfen,
Hüfte
(s. d.),
die mit den oben genannten Bildungen auf
ie.
*keub-,
*kūb-
zurückführen,
eine Labialerweiterung der Wurzel
ie.
*keu-,
*keu̯ə-
‘biegen, Wölbung, Höhlung’
(wozu auch
Haube,
Hobel,
hoch,
Hügel,
Hocke1,
s. d.).
Im
Nhd. sind die Formen mit
-ū-
und
-ou-
in
-au-
zusammengefallen;
das seit dem
Frühnhd. auftretende auslautende
-n
stammt aus den Flexionsformen.
häufen
Vb.
‘übereinanderschichten, aufstapeln’,
(reflexiv)
‘sich (auf)türmen, vermehren’,
vgl.
ahd.
hūfōn
(um 800),
houfōn
(9. Jh.),
mhd.
hūfen,
houfen
‘(an-, auf)häufen’;
in frühnhd. Zeit
setzt sich die umgelautete Form durch.
häufeln
Vb.
ursprünglich gleichbed. mit
häufen,
also
‘Haufen machen’
(15. Jh.),
heute vor allem in der Landwirtschaft
‘Erde locker um Pflanzen aufhäufen’.
häufig
Adj.
älter
häuficht,
früher
‘in Haufen, massenweise vorhanden, reichlich’
(16. Jh. bis Anfang 19. Jh.),
heute
‘oft vorkommend, wiederholt’
(seit 2. Hälfte 18. Jh.);
vgl.
mhd.
hūfeht
‘gehäuft’.