Haar
n.
beim Menschen und bei den meisten Säugetieren
auf der Haut wachsendes fadenförmiges, biegsames Horngebilde,
Gesamtheit der Haare auf dem Kopf des Menschen,
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
asächs.
mnd.
hār,
mnl.
haer,
nl.
haar,
aengl.
hǣr,
hēr,
engl.
hair,
anord.
hār,
schwed.
hår
(
germ.
*hēra-),
Herkunft ungewiß.
Man versucht,
die
germ. Formen als dehnstufige Bildungen mit
lit.
šerỹs
‘Borste, (Tier)haar’,
aruss.
sьrstь,
serestь
‘Wollstoff’,
russ.
šerst’
(
шерсть)
‘Wolle’
zu verbinden
und an die Wurzel
ie.
*k̑er(s)-
‘Borste, steifes Haar; starren, rauh und kratzig sein’
anzuschließen.
haaren
Vb.
‘Haare verlieren’,
frühnhd.
haren
‘die Haare ausraufen’
(Anfang 16. Jh.).
haarig
Adj.
‘behaart’,
älter auch
(da starker Haarwuchs als Zeichen der Kraft und Stärke gilt)
‘stark, kräftig, ungeheuerlich, Kraft erfordernd’
(15. Jh.).
haarscharf
Adj.
‘sehr scharf, genau’
(18. Jh.).
Haarspalterei
f.
‘Spitzfindigkeit’
(19. Jh.);
vgl.
in vier teil ein härlin spalten
(16. Jh.).