mit einem Haken an etw. hängen, befestigen
haken
Grammatik Verb · hakt, hakte, hat gehakt
Aussprache
Worttrennung ha-ken (computergeneriert)
Wortbildung
mit ›haken‹ als Letztglied:
↗abhaken
·
↗anhaken
·
↗aufhaken
·
↗aushaken
·
↗einhaken
·
↗festhaken
·
↗hinterhaken
·
↗ineinanderhaken
·
↗loshaken
·
↗nachhaken
·
↗unterhaken
·
↗zuhaken
· mit ›haken‹ als Grundform: ↗verhaken
· mit ›haken‹ als Grundform: ↗verhaken
Duden GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
2.
hakenförmig um etw. legen, in etw. hängen
3.
hängen bleiben, klemmen
4.
Sport
a)
Eishockey, Hockey, Polo mit der Krümmung des Stocks, dem abgewinkelten unteren Ende des Schlägers behindern, zurückhalten
b)
Fußball den Gegner von hinten beim Spielen des Balles, am Weiterlaufen hindern, indem man ihm mit angewinkeltem Fuß ein Bein oder beide Beine wegzuziehen versucht
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Haken · haken · aushaken · einhaken
Haken
m.
‘ganz oder an der Spitze gebogenes und daher zum Festhalten, Aufhängen, Ziehen dienendes Gerät’.
Ahd.
hāggo,
hā(c)ko
(um 800),
mhd.
hāke(n),
vereinzelt
haggen
‘Haken’
zeigt nach langem Vokal Reste germ. Konsonantengemination;
daneben stehen gleichbed.
mnd.
hāke,
mnl.
hāke,
haec,
nl.
haak
mit nicht geminiertem stimmlosem Guttural
(germ.
*hēgg-,
*hēk-),
ferner mit qualitativem Ablaut
(germ.
*hak-)
asächs.
hako
‘Haken’,
aengl.
haca
‘Riegel’,
anord.
Haki
(Personenname,
eigentlich
‘Haken’),
schwed.
hake
‘Haken’
(und,
wohl aus dem Nord. entlehnt,
engl.
mundartlich
hake
‘Haken’)
sowie die dehnstufigen Bildungen
asächs.
hōk
‘Haken, Angel’,
mnd.
hōk,
hūk
‘Winkel, Ecke, Landspitze’,
mnl.
hoec,
houc
‘Ecke, Winkel, Haken, Gegend’,
nl.
hoek
‘Ecke, Winkel’,
aengl.
hōc
‘Haken, Winkel, Ecke’,
engl.
hook
‘Haken’
(germ.
*hōk-;
vgl. hierzu die
jōn-Ableitung
anord.
hœkja
‘Krücke’).
Die germ. Wortgruppe,
zu der auch
↗hacken,
↗Hechel,
↗Hecht
und wohl auch
↗Hacke1
(s. d.)
gehören,
verbindet sich mit
russ.
kógot’
(коготь)
‘Klaue, Kralle, gekrümmte Eisenspitze’,
obsorb.
kocht
‘Granne’
und
mir.
ail-cheng
‘Waffengestell’,
so daß von einer Wurzel
ie.
*keg-,
*kek-
‘Pflock zum Aufhängen, Haken, Henkel’,
auch
‘spitz sein’
auszugehen ist.
Im Dt. schließen sich an die Ausgangsbedeutung
verschiedene spezielle Verwendungen des Substantivs an,
so im Spätmhd. und Frühnhd.
‘einfacher, in seiner ältesten Form nur aus einer Astgabel bestehender Pflug ohne Räder’
(jünger dafür
Hakenpflug,
18. Jh.)
und im Frühnhd.
‘schwere Handfeuerwaffe mit einem Dorn zur Auflage auf ein Gestell’
(15. Jh.;
daneben verdeutlichendes
Hakenbüchse,
15. Jh.,
vgl.
mnd.
hākebüsse);
einen Haken schlagen
‘plötzlich die Richtung ändern, einen Bogen machen’
(16. Jh.,
Anfang 19. Jh.
besonders in der Jägersprache
mit Bezug auf den fliehenden Hasen);
Haken
im Sinne von
‘Schlag mit angewinkeltem Arm’
findet sich im 20. Jh. als Terminus des Boxsports.
Gebräuchliche Wendungen sind ferner
die Sache hat einen Haken,
frühnhd.
es hat ein häcklin
‘eine Schwierigkeit, einen verborgenen Nachteil’
(16. Jh.,
vgl.
spätmhd.
dā sī vil līht ein hekel bī)
sowie das bereits in mhd. Dichtungen paraphrasierte Sprichwort
was ein Häkchen werden will, krümmt sich beizeiten
‘bestimmte Charakteranlagen oder Talente zeigen sich schon in früher Jugend’.
haken
Vb.
‘mit einem Haken greifen, anhängen’
(so schon
mnd.
hāken,
dagegen
frühnhd. zunächst
‘mit einem Haken versehen, biegen, krümmen’,
15. Jh.),
auch intransitiv
‘(an einem Haken) hängenbleiben, festhängen, sich verklemmen’
(18. Jh.).
Geläufiger sind Präfixbildungen wie
aushaken
Vb.
‘etw., sich vom Haken lösen’
(um 1800;
die aus der Technik übernommene Metapher
es hakt aus
‘es funktioniert nicht mehr’
wird heute oft auf geistiges Versagen angewandt)
und
einhaken
Vb.
‘mit einem Haken befestigen, verbinden’
(16. Jh.,
auch
einhäkeln,
17. Jh.;
vgl. auch
sich bei jmdm. einhaken
‘seinen Arm in den eines anderen einhängen’),
jetzt häufig übertragen
‘eingreifen, sich einmischen’.
Typische Verbindungen zu ›haken‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›haken‹.
Verwendungsbeispiele für ›haken‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nur bei der Navigation hakt es in der Version 3.0.
C't, 2001, Nr. 16
Es hakt besonders häufig an der pädagogischen Kompetenz der Dozenten, die fachlich fast durchgängig gut beurteilt wurden.
Süddeutsche Zeitung, 17.06.1999
Man trinkt Brüderschaft und hakt dabei seinen Arm in den Arm des Partners.
Reimann, Hans: Vergnügliches Handbuch der Deutschen Sprache, Düsseldorf: Econ-Verl. 1964 [1931], S. 116
Der legte sich auf die Seite, holte den Kasten unter sich durch, füllte ihn, hakte den Ring um.
Merz, Horst: Ausbruch. In: Flieger am Feind, Gütersloh: Bertelsmann 1934 [1934], S. 85
Als er den Mund schon aufsperrte, hakte ich ihm die rechte Zange der Handschellen schnell um sein Handgelenk.
Cotton, Jerry [d.i. Hober, Heinz Werner]: Die Killer sind unter uns, Bergisch Gladbach: Bastei [1971] [1956], S. 44
Zitationshilfe
„haken“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/haken>, abgerufen am 02.03.2021.
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